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Reisebüro-Mitarbeiter protestieren für Ist-Gehaltserhöhung

Unüberhörbar, mit Trillerpfeifen und Lautsprecheranlage verstärkt, äußerten gestern die Reisebüromitarbeiter und ihre Betriebsräte ihren Unmut über die schleppenden Verhandlungen mit den Arbeitgeber-Vertretern für eine Ist-Gehaltserhöhung. Die Protestaktion, bei der – so Vertreter der Gewerkschaft GPA-djp – erstmals Reisebüromitarbeiter auf die Straße gegangen sind um mehr Lohn zu fordern, fand vor der Wirtschaftskammer Österreich in Wien statt. Für die Ferienmesse in Wien wurden weitere Kundgebungen angekündigt.

Die Arbeitnehmer fordern einen fairen Anteil am Erfolg der Unternehmen und verweisen darauf, dass die Mitarbeiter der Reisebüros aufgrund der Inflation seit Jahren einen Reallohn-Verzicht hinnehmen müssen. Diesen wollen sie jedoch nicht mehr akzeptieren, und fordern für alle Reisebüroangestellten eine Ist-Gehaltserhöhung. Auf diese Forderung wollen die Arbeitgeber-Vertreter jedoch nicht eingehen. Die Fronten scheinen verhärtet, das Verhandlungsteam der Reisebüromitarbeiter spricht von fehlenden Werten und vermisse das sozialpartnerschaftliche „Fair-Play“ der früheren Jahre. Die gestrige Verhandlungsrunde wurde demnach ohne Ergebnis abgebrochen.

Die Arbeitgeber-Vertreter sprechen der Gewerkschaft, so die Verhandler der Angestellten, die Zuständigkeit für die Forderung nach einer Ist-Gehaltserhöhung ab. Die Gewerkschaft sei nur für die Kollektivverträge - sprich Mindeststandards - und nicht für die Gehaltsverhandlungen jedes einzelnen Mitarbeiters zuständig. Die vorhandene Befugnis untermauern die Arbeitnehmer-Vertreter mit einer über 1.000 Reisebüromitarbeiter-Unterschriften langen Liste, auf der die Forderung nach einer Ist-Gehaltserhöhung festgeschrieben ist. Die Liste wollte die Gewerkschaft im Anschluss an die gestrigen Verhandlungen den Arbeitgebern "als Geschenk" überreichen. Die Arbeitgeber-Vertreter zogen es jedoch vor, nicht vor den protestierenden Arbeitnehmern zu erscheinen.

Die nächste Verhandlungsrunde findet am 26. Jänner 2012 statt. Die Arbeitnehmer-Vertreter haben für die am 12. Jänner beginnende Ferienmesse in Wien weitere Protestaktionen angekündigt. "Man wird uns dort sehen", so die Gewerkschafter. (red)


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Redakteur / Managing Editor

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