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EXPO 2020 – Der Countdown läuft

Die Eröffnung der Weltausstellung EXPO 2020 in Dubai steht nach einer einjährigen Verschiebung unmittelbar bevor. Am 1. Oktober wird in einem großen Festakt die erste Weltausstellung in einem arabischen Land von Muhammad bin Raschid Al Maktum, dem Regenten des Emirates, feierlich eröffnet werden. tip-online durfte als einziges österreichisches Fachmedium das Expo-Gelände bereits vor der offiziellen Eröffnung besichtigen.

Mein erster Eindruck? Das EXPO 2020-Areal ist mit seinen 4,38 Quadratkilometer wahrlich riesig, bis zu 60 Fußballfelder würden Platz darin finden! Wer Dubai kennt, wäre aber meiner Meinung nach enttäuscht, wenn es anders wäre.

Ich werde von Kerstie Cooper und John Greenway am Hauptbüro der Organisation freundlich begrüßt. Die beiden sind nur ein Teil des großen Presseteams, das rund um die Uhr tausende Journalistenanfragen zur Expo bearbeitet. Kerstie erzählt mir, dass Sie über 2.200 Journalisten-Kontakte verfügt, was auch erklärt, warum bei unserer Tour ständig das Telefon klingelt. Das weltweite Interesse an der EXPO 2020 ist ungemein groß und die Veranstalter sind froh, dass der Megaevent, dessen Ausrichtung laut unbestätigten Meldungen bis zu 7 Mrd. USD gekostet haben soll, endlich über die Bühne geht.

Bis zu unserem heutigen Treffen auf dem Ausstellungsgelände waren einige Hürden zu nehmen: Nach einer elektronischen Anmeldung, einer ausführlichen Sicherheitskontrolle bei der Zufahrt und vor Ort, sowie dem obligatorischen Tragen einer Schutzausrüstung bestehend aus Helm, Warnweste und schweren Arbeitsschuhen bei mehr als 40 Grad Außentemperatur, darf ich mich nun offiziell auf der EXPO Baustelle bewegen.

Bereit für die große Show

Es ist der 31. August als ich meine Tour starte. Wie eine große Countdown-Uhr im Hauptgebäude zeigt, verbleiben dem Organisationskomitee bis zur offiziellen Eröffnung der Großveranstaltung, auf der bis zu 25 Mio. Besucher erwartet werden, noch genau 30 Tage. Noch ist nicht alles fertig gestellt, an den meisten Pavillons verrichten Handwerker noch letzte kosmetische Arbeiten. Beim Betreten des Geländes bewundere ich zuallererst die futuristische Architektur der verschiedenen Pavillons. Rund 200 Teilnehmer aus 191 Ländern - darunter Nationen, multilaterale Organisationen, Unternehmen und Bildungseinrichtungen - präsentieren sich während der 182-tägigen Ausstellung in teils spektakulären Pavillons.

Unter dem Motto "Connecting Minds, Creating the Future" werden darin die Hauptthemen: Chancen, Mobilität und Nachhaltigkeit der diesjährigen Weltausstellung präsentiert. Ziel ist es, nicht nur die Menschen auf der Expo zusammenzubringen, sondern auch einen kollektiven Weg nach vorne aufzuzeigen, um gemeinsam für eine sauberere, sicherere und gesündere Zukunft Verantwortung zu übernehmen. Jedem dieser Themen ist auf der Expo 2020 ein eigener Distrikt, ein eigener Pavillon und ein außerordentliches Programm zugeordnet.

Auf den Event und das Gefühl, für das EXPO 2020-Organisationsteam arbeiten zu dürfen, angesprochen, meint Kristie Cooper: „Wir sind eine große Familie“, ein besonderer „Spirit“ sei bereits heute, 30 Tage vor der Eröffnung, unter den Mitarbeitern und den vielen Freiwilligen aus den verschiedensten Nationen, die seit Wochen an der Fertigstellung ihrer Pavillons arbeiten, zu spüren.

„Österreich für alle Sinne“

Am Österreich-Pavillon angekommen, werde ich von Mag. Philipp Schramel begrüßt. Als stellvertretener EXPO 2020 Projektleiter arbeitet er gemeinsam mit Projektleiter Mag. Helmut Döller (WKO) an der rechtzeitigen Fertigstellung der österreichischen Vertretung.

Der Pavillon erinnert mich auf den ersten Blick überhaupt nicht an Österreich, ist er doch in seinem Aussehen von arabischen Windtürmen inspiriert. Das Gebäude besteht aus ineinander verschnittenen Kegeln, die innen mit Lehmputz verkleidet sind. Die Kegelstümpfe sind in unterschiedlichen Höhen abgeschnitten, wodurch sich unterschiedlich große Lichtöffnungen ergeben und ein eindrucksvolles Raumerlebnis entsteht. Der Pavillon ist ein Stahlbetonbau, der mit Lehm und Schilfmatten verputzt wurde. Durch diese traditionelle Bauweise soll bis zu 70% Energie für die Raumkühlung eingespart werden, erklärt mir Schramel. In den Nachtstunden soll kalte Luft in den Lehmwänden gespeichert werden und unter Tags wieder in die Räume abgegeben werden.

„Der Österreich Pavillon soll auf der Expo ein Rückzugsort sein, der sich auf das Wesentliche reduziert und trotzdem für den Besucher informativ ist“, beschreibt Philipp Schramel das simple Konzept, in dem alle Sinne angesprochen werden sollen.

Das 2.400m² große Gebäude liegt im „Opportunity District“ des Expo-Geländes zwischen dem überdimensionalen Pavillon der Volksrepublik China und der Schweiz. Umgesetzt hat das Projekt das Wiener Architekturbüro Querkraft. Rund 2.000 Besucher sollen pro Stunde die Möglichkeit erhalten, durch die Räume flanieren zu können. Betreut werden die Besucher während der sechsmonatigen Ausstellung von einem Team, bestehend aus 30 österreichischen Hosts.

In der Ausstellung selbst soll der Besucher im Mittelpunkt stehen. Im Inneren des Pavillons soll dieser Österreich mit all seinen Sinnen und mit Unterstützung digitaler Technologien, die auch auf der Linzer Ars Electronica Anwendung finden, auf ganz unterschiedliche Weise erfahren und erleben. Im sogenannten ILAB erhalten außerdem 50 Unternehmen aus den Bereichen Umwelttechnologie, Life Science oder digitale Lösungen, darunter zahlreiche Startups, die Möglichkeit geboten, die Innovationskraft Österreichs unter Beweis zu stellen.

Natürlich darf auch die österreichische Kulinarik nicht zu kurz kommen. In einem Wiener Kaffeehaus werden auf Wunsch österreichischer Kaiserschmarren und Kaffee kredenzt. Bis zur finalen Eröffnung der EXPO 2020 am 1. Oktober sind es nur noch wenige Tage, die Mitarbeiter des Österreich Pavillon sind gut vorbereitet für den großen Tag: „Wir haben ein gutes Team und werden auf alle Fälle am 1. Oktober für die Besucher bereit sein“, gibt sich Philipp Schramel optimistisch. Martin Dichler


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