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Verbände, AUA, FH Wien, Amadeus: Offener Brief zum Restart

Der unterschiedliche Umgang mit Reisebeschränkungen, PCR-Testanforderungen und Quarantäne-Maßnahmen in Europa seien Auslöser für die anhaltende Verunsicherung im Tourismus, wie die WKO, der ÖRV, ÖVT, Flughafen Wien, AUA und Amadeus in einem gemeinsam unterzeichneten offenen Brief an die zuständigen Ministerien und Kanzler Kurz aufzeigen.

„Die heimische Tourismusbranche, vertreten durch die diesen offenen Brief unterzeichnenden Stakeholder, braucht dringend Ihre Unterstützung. Die Wiedereinführung zahlreicher Reisewarnungen und komplizierter Einreisevorschriften durch eine Vielzahl der EU-Mitgliedsstaaten verhindert eine nachhaltige Erholung des Tourismussektors auf breiter Ebene. Unter Reisenden herrscht nach wie vor enorme Verunsicherung, was die Möglichkeit zukünftiger Reisen anbelangt, weshalb Reisebüros, Reiseveranstalter und Airlines derzeit kaum Neubuchungen generieren können“, heißt es darin.

Solange EU-Mitgliedsstaaten unkoordiniert eigene Einreisevorschriften mit unterschiedlichen Anforderungen an PCR-Tests, Quarantänemaßnahmen etc, sowie eigenmächtig Reisewarnungen erlassen, werde sich an dieser Verunsicherung und dem damit verbundenen Ausbleiben von Buchungen nichts ändern, so die Unterzeichner.

Einheitliches Vorgehen gefordert

„Europaweit arbeiten derzeit Tourismus-Stakeholder an Strategien für einen erfolgreichen Restart der Tourismusbranche. In Österreich repräsentieren die unterzeichnenden Stakeholder eine solche Arbeitsgruppe. Damit die Tourismusbranche endlich wieder durchstarten kann und somit österreichweit rund 280.000 Arbeitsplätze gesichert werden, braucht es unseres Erachtens ein europaweit abgestimmtes einheitliches Vorgehen hinsichtlich neuer Reisewarnungen sowie ein europaweit geltendes System zur Testung von Reisenden, um die Reisefreiheit wieder umfassend herzustellen“, schreiben die Stakeholder weiter und formulieren einige Forderungen.

Essenzielle Maßnahmen zur Rettung der Tourismusindustrie

  • EU-weit einheitliche Vorgangsweise bei Reisewarnungen und Einreisebestimmungen, damit das derzeit bestehende Chaos in Zukunft verhindert und durch klar definierte Vorgaben Planbarkeit für Unternehmer geschaffen werden kann. Bei Reisewarnungen sollte der Fokus darüber hinaus auf die regionale Lage gelenkt werden, um Reisewarnungen für gesamte Staaten zu vermeiden.
  • Günstigere Corona-Tests
    Die Kosten für Tests sind derzeit vielerorts noch sehr hoch. Darüber hinaus bestehen große Preisunterschiede zwischen verschiedenen Staaten (Preise von 35 bis 150 EUR).
  • Schnellere Testauswertung
    Zwischen der Durchführung eines Corona-Tests und dem Vorliegen der Testergebnisse liegen derzeit in der Regel mehrere Tage. Da bei der Einreise aber zumeist aktuelle Tests verlangt werden, ist eine raschere Testauswertung essenziell.
  • Länderübergreifende Anerkennung der Corona-Tests
    Derzeit stellen EU-Mitgliedsstaaten unterschiedliche Anforderungen an Corona-Tests. Besonders restriktiv ist beispielsweise Belgien, welches nur Tests, die im eigenen Land durchgeführt wurden, akzeptiert. Zumindest EU-weit sollten sich die Mitgliedsstaaten auf die gegenseitige Anerkennung von durchgeführten Corona-Tests verständigen.
  • Testen an Stelle von Quarantäne
    Einige Staaten in Europa sehen selbst bei einem negativen Testergebnis Quarantäne vor. Mittels Durchführung eines Corona-Tests vor der Abreise und nach der Wiedereinreise, kann ein hohes Niveau an Sicherheit geschaffen und damit die Notwendigkeit einer Quarantäne für Reisende verhindert werden.
  • Digitalisierung bei der Verarbeitung von Testergebnissen
    Derzeit müssen in vielen EU-Mitgliedsstaaten ärztliche Zeugnisse, Einreiseerklärungen etc. in analoger Form vom Reisenden erbracht werden. Unklar ist, wie mit diesen Informationen weiterverfahren wird. Mitgliedsstaaten sollten hier digitale Lösungen forcieren, die einen sinnvollen Informationsaustausch zwischen Ausreise- und Einreisestaat, Flughafen, Airline, Reiseveranstalter etc. ermöglichen.
  • Internationales Contact Tracing
    Derzeit liegen - wenn überhaupt - nur nationale Strategien zum Contact Tracing vor. Grenzüberschreitende Methoden würden helfen, Wege des Virus nachzuzeichnen und allenfalls betroffene Kontaktpersonen zu schützen.

Tourismus am stärksten betroffen

„Auch unser europäischer Dachverband ECTAA ist gemeinsam mit über 20 anderen Verbänden der Tourismusbranche mit dem Anliegen einer EU-weit einheitlichen Vorgangsweise zur Wiederherstellung der Reisefreiheit an Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen herangetreten“, so die Unterzeichner.

Schon heute sei klar, dass die Tourismusbranche von allen Wirtschaftstreibenden am stärksten von der COVID-19 Krise betroffen ist. Ändere sich in den kommenden Wochen und Monaten nichts am „Fleckerlteppich“ von unterschiedlichen Einreisebestimmungen, Reisewarnungen etc. würden alleine in Österreich hunderttausende Existenzen am Spiel stehen.

Mit der Bitte um die Unterstützung der Anliegen und dem Angebot zum gemeinsamen Austausch schließen Mag. Gregor Kadanka, Obmann Fachverband der Reisebüros, Phillies Ramberger, ÖVT-Präsidentin, Dr. Josef Peterleithner, ÖRV-Präsident, Bernhard Brauneder, General Manager Amadeus Austria, Dr. Günther Ofner, Vorstandsdirektor Flughafen Wien und Stephan Linhart, Head of Sales Austrian Airlines, den offenen Brief.


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Foto: privat

Autor/in:

Redakteur / Managing Editor

Dieter ist seit fast 25 Jahren wichtiger Teil des Profi Reisen Verlag-Teams. Fast jedes geschriebene Wort, das die Redaktion verlässt, geht über seinen Schreibtisch.





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