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Nabu: Kreuzfahrtunternehmen verbessern ihre Umweltstandards

Der Naturschutzbund Deutschland hat mittels Auswertung herausgefunden, dass die deutschen Kreuzfahrtreedereien Fortschritte bei der Reduzierung von Schadstoffen machen.

Die AIDAnova von AIDA Cruises werde das erste Kreuzfahrtschiff weltweit sein, dass mit Flüssigerdgas (LNG) betrieben werden kann, stellte der Nabu am Dienstag in Hamburg heraus. Daher schaffte es die Reederei im Umwelt-Ranking 2018 auf den ersten Platz. Der Branchenverband Clia kritisierte vor allem Aussagen zum Schweröleinsatz. LNG sei zwar emissionsärmer als Dieselkraftstoff, nach Angaben des Nabu aber in der Umweltbilanz von der Förderung bis zur Verbrennung nicht wesentlich vorteilhafter. AIDA hat noch zwei weitere LNG-Kreuzfahrtschiffe bei der Meyer Werft in Auftrag. Alle Flottenschiffe sollen in den kommenden Jahren außerdem mit einem Landstromanschluss ausgerüstet werden.

"Wir sehen die Branche am Scheideweg", sagte der Leiter der Verkehrspolitik im Nabu-Bundesverband, Dietmar Oeliger. Reedereien wie AIDA Cruises oder Hapag-Lloyd Cruises aus Deutschland gäben den Takt vor. "Jetzt sind auch die Wettbewerber gefragt, deutlich mehr in diesem Bereich zu investierten."

Insgesamt sind nach Einschätzung des Nabu, der 76 Kreuzfahrtriesen untersuchte, immer noch zu viele Schiffe ohne moderne Abgastechnik oder emissionsarmen Treibstoff unterwegs. Für Schiffe ohne Abgasreinigung fordert der Nabu vom Jahr 2020 an ein Anlaufverbot für Häfen, um Anwohner vor gesundheitsschädlichen Abgasen zu schützen.

Kreuzfahrtindustrie als Impulsgeber für die Schifffahrt

Der Verband Clia machte deutlich, dass der Einsatz von Schweröl ohne entsprechende Filter an Bord in der Nord- und Ostsee verboten ist. Der Grenzwert für den Schwefelanteil betrage 0,1 Prozent. Bis heute sei kein Verstoß durch ein Kreuzfahrtschiff dagegen festgestellt worden. Der Verband ergänzte, dass Kreuzfahrtschiffe weniger als ein Prozent der weltweiten Handelsflotte ausmachten. In Hamburg werde am Mittwoch ein Pilotprojekt für Containerschiffe vorgestellt: Bei ihrer Hafen-Liegezeit sollen sie mit Strom aus LNG-betriebenen Generatoren ("Powerpac") versorgt werden. Siemens will mit dem schwedischen Hersteller Powercell den Einsatz von Brennstoffzellen zur Energieversorgung auf Schiffen entwickeln. (apa/red)


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Foto: Michaela Trpin

Autor/in:

Redakteurin / Senior Editor

Michaela Trpin hat Publizistik- und Kommunikationswissenschaft sowie Crossmediale Marketingkommunikation studiert und versteht es, ihre im Bachelor- und Masterstudium erlernten Kenntnisse mit der Praxis zu verknüpfen. Ihre Leidenschaft fürs Schreiben und Reisen hat sie, als Teil der Redaktion, zum Beruf gemacht. Im Verlag betreut sie die Themen Karibik, Lateinamerika und Luxusreisen.





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