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AUA setzt auf Handy als Bordkarte

In zehn Jahren sollen bei der AUA (Austrian Airlines) 90% der Flüge vom Passagier selber eingecheckt werden, d. h. via Internet oder Handy, spätestens am Flughafen beim Automaten.

"Belebte Check-In-Schalter" am Flughafen bleiben zwar erhalten. Aber nur mehr für spezielle Fälle: Wenn eine Buchung geändert werden muss, ein früherer Flug gewünscht ist oder wenn auf persönliche Anliegen Rücksicht (Behinderung oder der Wunsch, nebeneinander zu sitzen) zu nehmen ist. 13% der AUA-Passagiere haben 2009 digital eingecheckt, also via Web oder schon per Mobiltelefon. 2011 sollen es 45% sein und 2015 dürften zwei von drei AUA-Fluggästen selber von zu Hause oder von der Arbeit oder vom Hotel aus elektronisch einchecken. Dies prognostizierte AUA-Vorstand Peter Malanik am Montag.

Heuer und nächstes Jahr wird der große Sprung erwartet - und zwar auf Handy-Basis. 1995 hatte die AUA die Check-In-Automaten eingeführt. Es dauerte aber mehr als zehn Jahre, bis die Automaten spürbar genutzt wurden. 2007 startete die AUA dann mit dem Web-Check-In: 2009 von zwölf und 2010 voraussichtlich von 30% genutzt. Voraussetzung: Zu Hause sollte neben dem PC auch ein Drucker vorhanden sein, um zur Bordkarte zu kommen. Seit einem Jahr ist AUA-Checkin per Handy möglich. Im ersten Jahr (2009) nur von 1% der Leute genutzt, sollen es heuer 5 und 2011 dann 10% sein. Voraussetzung: Ein pfd-fähiges Handy. Wer eine "digitale Bordkarte" hat, braucht sich künftig auch nicht mehr in lange Warteschlangen einreihen - sofern die Flughäfen selber technisch dafür gerüstet sind. In Wien wird ein "Bording Gate" dafür erst getestet. Am neuen Skylink-Terminals wird dies dann aber Standard sein. Würden alle vorhandenen Technologien eingesetzt, wäre man bei Airlines und Airports der Vision schon sehr nahe, dass es irgend wann einmal so einfach sein wird, ins Flugzeug zu steigen wie heute in den Zug, sagte Malanik.

Malanik nannte es am Montag bei einer Pressekonferenz als sein Ziel, weitere zeitraubende Hürden am Flughafen auszuschalten. Während es nur mehr zwei bis drei Jahre dauern dürfte, bis zur lückenlosen digitalen Identifikation des Fluggepäcks über Radiofrequenz (RFID) das klassische Gepäck-Label ablöst (über einen Chip außen am Koffer), dürfte es noch doppelt so lang dauern, bis die Biometrie (Fingerabdrücke, Iris-Scan etc.) zur Passagier-Identifikation auch beim Security-Check die nötige behördliche und gesellschaftliche Akzeptanz erreicht hat. Malanik kann Datenschützer-Sorgen um den "gläsernen Passagier" nur zum Teil nachvollziehen: "Ich bin ganz perplex, was die Menschen ins Facebook stellen." (APA/red)


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