2. Mär. 2009, 08:20 | news | schiff

TUI: Hapag-Lloyd wird verkauft

TUI hält trotz der Probleme beim Verkauf der Reederei-Tochter Hapag-Lloyd am Ausstieg aus der Containerschifffahrt fest.

TUI sei ein Tourismus-Unternehmen und werde die Schifffahrt verlassen, betonte der Vorstand vergangenen Freitag in einer Analystenkonferenz. Zunächst bleibt das Unternehmen aber stärker an die Reederei gebunden als geplant: Beim Verkauf von Hapag-Lloyd muss TUI fast die Hälfte behalten, weil sonst der Deal ganz geplatzt wäre. Der TUI-Aufsichtsrat stimmte am Freitag zu, dass der Konzern 43,33% seiner Tochtergesellschaft halten wird, statt wie ursprünglich geplant 33,33%. Dies ist laut Vorstand aber nur temporär. Der Verkauf, der bis zum 22. März abgeschlossen werden soll, bringt TUI nach eigenen Angaben nun 1,6 Mrd. EUR Cash – rund 400 Mio. EUR weniger als ursprünglich geplant. Zuzüglich der Entlastung von 1,3 Mrd. EUR Schulden von Hapag-Lloyd, die der Käufer übernimmt, könnte der TUI-Konzern damit seine Schulden um 2,9 Mrd. EUR abbauen, wie der Vorstand am Freitag ausführte. Damit würde noch eine Verschuldung von 1,1 Mrd. EUR bleiben.

Hintergrund
TUI hatte im vergangenen März die Trennung von der Containersparte beschlossen und im Oktober dem Hamburger Bieterkonsortium Albert Ballin um den Logistikunternehmer Michael Kühne den Zuschlag erteilt. Infolge der Finanzmarktkrise und verschlechterter Bedingungen in der Containerschifffahrt bekam das Konsortium jedoch finanzielle Probleme und Kühne reduzierte seine Beteiligung. TUI sprang zur Seite und übernimmt von ihm 10%. Der TUI-Vorstand betonte nun, diese zusätzlichen 10% könnten auch sofort wieder verkauft werden. Die restlichen rund 33% können ab Anfang 2010 abgestoßen werden. Dabei hat die Albert Ballin KG ein Vorkaufsrecht. (red/ag)

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Autor/in:

Dieter Putz
Redakteur / Managing Editor

Dieter ist seit 25 Jahren wichtiger Teil des Profi Reisen Verlag-Teams. Fast jedes geschriebene Wort, das die Redaktion verlässt, geht über seinen Schreibtisch.