5. Apr. 2006, 08:28 | news | reisebüro

UN warnt vor Bedrohung des Mittelmeeres durch Tourismus

Nach dem jüngsten Situationsbericht der Vereinten Nationen könnte die Umwelt des Mittelmeerraums durch die verstärkte Bebauung der Küstenregionen in den kommenden 20 Jahren stark beeinträchtigt werden.

Gemäß dem Bericht der UNEP (Umweltprogramm der Vereinten Nationen) gefährdet die starke Entwicklung von Wirtschaft und Tourismus künftig die Umwelt des Mittelmeerraums. Gab es im Jahr 2000 rund 175 Millionen Touristen jährlich an den Stränden des Mittelmeers, so könnten es 2025 bereits 312 Millionen sein, heißt es in dem am Dienstag in Genf vorgestellten Situationsbericht. Bis zum Jahr 2025 dürften demnach etwa 524 Millionen Menschen in der Region leben. Im Jahr 2000 waren es noch 427 Millionen. Auch die Bebauung der Küstenregionen dürfte rasant zunehmen. 2000 wurden 200 Kraftwerke gezählt. Im Jahr 2025 wird mit 360 gerechnet. Hinzu kämen zahlreiche neue Häfen, Straßen oder Flugplätze sowie mehrere dutzend neue Raffinerien und rund 175 neue Entsalzungsanlagen. Ohnehin werde die Nachfrage nach Süßwasser besonders in den südlichen und östlichen Küstenregionen anhalten. Hinzu kämen Abwasser- und Abfallprobleme, heißt es in dem Bericht. Wegen dieser Entwicklungen sei eine Neugestaltung der 1975 beschlossenen so genannten Barcelona-Konvention vonnöten, in der ein schonender Umgang mit den Regionen des Mittelmeers vereinbart worden war. Die Politik müsse zum Schutz der Regionen auch mehr Gelder zur Verfügung stellen, schreibt UNEP. (ag/red)

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Autor/in:

Susanna Hagen
Freie Journalistin

Die gebürtige Wienerin hat in Afrika und Asien gelebt und war dann über lange Jahre Mitglied im fixen Redaktionsteam. Ihre Leidenschaft für sinnstiftenden Tourismus lebt sie seit 2007 aus. Sorgsam gestalteter Tourismus und respektvoller Umgang mit der Natur und den Gastgebern sind für sie der Schlüssel zur Nachhaltigkeit. Sie identifiziert und beschreibt weltweite Beispiele, so etwa für Armutsbekämpfung, Inklusion oder Naturschutz durch Tourismus. In diesem Bereich ist sie als „Freie“ auch immer wieder für tip und reisetipps unterwegs.