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ÖRV Frühjahrstagung: Zeit zum Handeln

Der 48. ÖRV- Frühjahrskongress unter dem Motto "Zeit zum Handeln" ging am 20. und 21. April im oberösterreichischen Bad Schallerbach über die Bühne.

Auf der Tagesordnung stand u.a. die Wahl des Vorstands, die erwartungsgemäß keine Veränderungen mit sich brachte und KR Annemarie Richard als Präsidentin sowie Norbert Draskovits als Vize-Präsident bestätigte. Die Kernthemen der Tagung waren ganz dem touristischen Bereich gewidmet: Stationärer Vertrieb, neue Vertriebskanäle, Partnerschaft Reisebüro - Veranstalter sowie die Wirtschaftlichkeit der Reisebüros. In ihrem Eröffnungsreferat fasste die wieder gewählte Präsidentin Annemarie Richard die Lage der Reisebüros zusammen: Trotz unverändert schwierigem Umfeld konnte die Reisebranche 2005 ein durchschnittliches Umsatzplus von 3% erzielen. Österreichweit erwirtschafteten 2.500 Unternehmen einen Umsatz von ca. 3 Mrd. Euro. Die Verbandsarbeit für das Jahr 2006/07 soll u.a. auf Lobbying bei den Tourismussprechern der österreichischen Parteien fokussiert werden. Ein "Touristik Think Tank" wurde ins Leben gerufen, bei dem in lose aufeinander folgenden Veranstaltungen "High Potentials" aus dem touristischen Bereich ihre Visionen diskutieren. Als wichtigste Maßnahmen im Bereich Flug streicht Richard die Beibehaltung der transparenten Abrechnungsmodelle hervor, was bei Firmen die Verrechnung von Ticket Service Charge (TSC) und Handling Fee, bei Einzelkunden TSC und Servicepauschale bedeutet. Die touristischen Schwerpunkte setzt der ÖRV für das laufende Jahr in weiteren Gesprächen mit Veranstaltern zum Thema stationärer und alternativer Vertrieb. In einem Positionspapier fordert der Verband gleichen Content für Direktvertrieb und Retailer, eine ehrliche Basisprovision sowie faire Overriding-Vereinbarungen. Als wesentlichen Beitrag zur Prozessoptimierung soll es künftig für Reisebüros nur noch eine einheitliche Agenturnummer für alle Veranstalter geben. Für den Online-Vertrieb wünscht sich der Verband eine Buchungsgebühr, für Sonderangebote höhere Provisionen.

Wettbewerbsvorteil der Reisbüros
"Der Kunde gehört dem Reisebüro", zeigt sich Richard selbstbewusst. Und das mit gutem Grund: Schließlich verfüge der stationäre Vertrieb über Kundennähe, Neutralität, Qualität und könne Sicherheit und Beratungskompetenz anbieten. Rund 50% des touristischen Umsatzes würden auch heute noch über Pauschalreisen erwirtschaftet. Dennoch müsse in der Ausrichtung der Produkte künftig mehr Rücksicht auf die Individualisierung genommen werden. "Der Kunde will nicht billig im Sinn von 'wenig Geld für geringe Qualität' kaufen, sondern preiswert." Preiskriege führten dazu, dass Kunden das Preisgefühl verlieren. Noch brächten Reisebüros den Veranstalter-Partnern den meisten Umsatz, aber das müsse nicht so bleiben, deutet Richard künftige Entwicklungen an: "Reisebüros können schon jetzt viel mehr selbst veranstalten." (red)

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Foto: Susanna Hagen

Autor/in:

Freie Journalistin

Die gebürtige Wienerin hat in Afrika und Asien gelebt und war dann über lange Jahre Mitglied im fixen Redaktionsteam. Ihre Leidenschaft für sinnstiftenden Tourismus lebt sie seit 2007 aus. Sorgsam gestalteter Tourismus und respektvoller Umgang mit der Natur und den Gastgebern sind für sie der Schlüssel zur Nachhaltigkeit. Sie identifiziert und beschreibt weltweite Beispiele, so etwa für Armutsbekämpfung, Inklusion oder Naturschutz durch Tourismus. In diesem Bereich ist sie als „Freie“ auch immer wieder für tip und reisetipps unterwegs.




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16 Mai 2025


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