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Streikankündigung: Sieben deutsche Flughäfen sollen lahmgelegt werden
Die Gewerkschaft Verdi weitet den Tarifstreit im Öffentlichen Dienst aus und ruft für Freitag zu ganztägigen Streiks an insgesamt sieben deutschen Flughäfen auf. Die Auswirkungen auf Österreich seinen noch unklar.
Zehntausende Flugpassagiere müssen sich am Freitag in Deutschland auf Ausfälle und Verspätungen gefasst machen: Denn die Gewerkschaft Verdi kündigte in der Nacht auf Mittwoch an, die Airports in München, Frankfurt, Hamburg, Stuttgart, Dortmund, Hannover und Bremen ganztägig lahmlegen zu wollen - und weitet damit den Tarifstreit im Öffentlichen Dienst auf Flughäfen aus.
Der Warnstreik soll am Freitag in der Früh beginnen und in der Nacht auf Samstag enden. Hilfslieferungen zu den Erdbebenopfern in die Türkei und nach Syrien sollen vom Streik ausgenommen sein.
Auswirkungen auf Wien noch unklar
Ob davon Verbindungen von und nach Wien betroffen sind, stehe derzeit noch nicht fest und hänge von der konkreten Ausgestaltung der Streikmaßnahmen ab, hieß es seitens des Flughafen Wien auf APA-Anfrage. "Wir empfehlen Reisenden, sich bei den Fluglinien bezüglich des Status ihrer gebuchten Flüge zu erkundigen, einen Überblick über den aktuellen Flugplan bietet auch die Homepage des Flughafen Wien."
Forderungen des Tarifstreits
Mit den fortgesetzten Warnstreiks in Deutschland wollen die Beschäftigten ihren Forderungen im laufenden Tarifstreit des öffentlichen Diensts von Bund und Kommunen Nachdruck verleihen. Bis zur zweiten Runde der Tarifverhandlungen am 22. und 23. Februar sind weitere Warnstreiks unter anderem in Hessen, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen angekündigt.
In den laufenden Tarifverhandlungen fordern Verdi und der Beamtenbund dbb 10,5% mehr Einkommen, mindestens aber 500 EUR mehr für die rund 2,5 Mio. Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrags soll zwölf Monate betragen. Die Arbeitgeber haben die Forderungen bisher zurückgewiesen.
Boden- & Luftsicherheitspersonal
Insgesamt werden am Freitag gleich drei Tarifkonflikte an den Flughäfen ausgetragen: Neben dem öffentlichen Dienst sind es örtliche Verhandlungen für die Bodenverkehrsdienste sowie eine Tarifrunde für die Luftsicherheit, in der deutschlandweit verhandelt wird.
Die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Christine Behle sagte, bei den Beschäftigten der Bodenverkehrsdienste herrsche nach wie vor ein katastrophaler Arbeitskräftemangel. Um diese Situation zu ändern, müsse für sie eine attraktive Lohnerhöhung erfolgen. Die Beschäftigten der Luftsicherheit hätten Anspruch auf eine Erhöhung der Zuschläge in den Manteltarifverträgen. Im "Handelsblatt" (Mittwoch) warnte sie: "Wir brauchen dringend bessere Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten im Luftverkehr, sonst droht der nächste Chaossommer."
Flugverkehr soll lahmgelegt werden
Der Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbandes ADV, Ralph Beisel, kritisierte den angekündigten Warnstreik scharf. Wenige Tage vor der zweiten Runde der Tarifverhandlungen setze Verdi den deutschen Luftverkehr einer beispiellosen Eskalation aus, sagte er. Wenn am Freitag sieben der größten zehn deutschen Flughäfen ganztägig bestreikt würden, habe dies nichts mehr mit einem Warnstreik zu tun. "In unzumutbarer Weise soll ein ganzes Land vom internationalen Luftverkehr abgeschnitten werden." Die Leidtragenden seien hunderttausende Passagiere, Privat- wie Geschäftsreisende, zusätzlich Teile der Luftfracht und Warenlogistik.
Letzter Mega-Streik 2018
Der bisher letzte große Warnstreik mit ähnlichen Folgen liegt bereits einige Jahre zurück: Im April 2018 mussten deutschlandweit hunderte Flüge annulliert werden, weil die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Kommunen und des Bundes nicht vorankamen. In acht Bundesländern legten daher bei einem Warnstreik zehntausende Beschäftigte die Arbeit nieder. (APA / red)
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Autor/in:
Julia Trillsam
Redakteurin
Julia Trillsam hat Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien studiert. Jetzt ist sie bereit, die Welt zu bereisen. Je sonniger die Destination, desto schneller sind ihre Koffer gepackt.
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