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Kritik an Corona-Ampel

Österreich und Luxemburg üben Kritik an den Kriterien der Ampel-Karte: Das Konzept sei "bereits von der Realität überholt" und wichtige Aspekte wie gemeinsame Regeln für Reisen in rot markierte Regionen würden gänzlich fehlen.  


Zwar wurde heute die Empfehlung für eine europaweite Corona-Ampel beschlossen doch mit dem Flickenteppich verschiedener Regeln dürfte es nicht vorbei sein. Denn gemeinsame Standards für Reisende aus stärker betroffenen - also orange oder rot markierten - Regionen sind nicht vorgesehen. Ebenso wenig gibt es einheitliche Kriterien für Quarantäne- und Testpflichten. Auch sind die Empfehlungen nicht bindend.
Europaministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) und Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn kritisieren das Konzept.

Zu wenig treffsichere Kriterien 

Das Konzept sei laut Edtstadler bereits von der Realität überholt und basiere auf zu wenig treffsicheren Kriterien. In der Folge seien die meisten Regionen Europas auf der geplanten Risikolandkarte schon jetzt rot gefärbt. Und eine Steigerung von rot gebe es nicht. Man sei den Bürgerinnen und Bürgern jedoch schuldig, die Gesundheit zu schützen und gleichzeitig die Freizügigkeit zu wahren. Dazu gehöre auch, so etwas wie Tourismus in diesem Herbst und Winter zu ermöglichen, sagte Edtstadler.

"Wir wollen treffsichere Kriterien, wir wollen Vorhersehbarkeit, was Reisewarnungen betrifft, was die Einschätzung aus anderen Ländern betrifft", so die Ministerin in Luxemburg und sprach sich für einheitliche Quarantänezeiten und die Möglichkeit, sich frei zu testen, aus.

Die Europaministerin hätte lieber noch weiter über die Corona-Ampel zur besseren Koordinierung von Reisebeschränkungen innerhalb der EU verhandelt, die die EU-Minister am Dienstag beim Allgemeinen Rat beschlossen haben. Österreich enthielt sich daher erneut.

Kritik auch von Luxemburg

Ähnlich äußerte sich Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn. Es sei "ziemlich absurd", dass nun ein europäisches Land das jeweils andere als Risikogebiet einstufen werde. Er sprach sich dafür aus, weitere Kriterien für die Risikogebiete einzuführen und etwa auch die Zahl der durchgeführten Tests stärker als geplant zu berücksichtigen. So teste Luxemburg beispielsweise gratis und auch asymptomatische Fälle. Dafür werde man mit dem neuen Konzept bestraft, sagte er.

Einheitliche Corona-Karte kommt

Bei der Corona-Ampel handelt es sich um eine von der Europäischen Gesundheitsagentur ECDC erstellte Landkarte, die sich auf Daten der Mitgliedstaaten stützt. Entscheidend ist die kumulative Anzahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner der letzten 14 Tage, die Rate der positiven Tests sowie die Testrate. Österreich habe sich wie am Freitag enthalten, hieß es in EU-Kreisen. 

Trotz Kritik dürfte die Ampel-Karte nun innerhalb der kommenden Tage online gehen und soll dann wöchentlich aktualisiert werden. (APA / red) 


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Foto: privat

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Redakteurin

Julia Trillsam hat Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien studiert. Jetzt ist sie bereit, die Welt zu bereisen. Je sonniger die Destination, desto schneller sind ihre Koffer gepackt.





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