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Gewerkschaft: Streiks bei Eurowings jederzeit denkbar

Im Tarifkonflikt um die rund 1.000 Flugbegleiter bei Eurowings sind die Fronten so verhärtet, dass die Gewerkschaft Verdi Verhandlungen absagt und sich für Streiks rüstet.

Angesichts monatelanger ergebnisloser Gespräche „bereite man sich nun auf Arbeitskampfmaßnahmen vor", teilten die Gewerkschafter mit. Ein Datum wurde nicht genannt. Über Ausstände muss Verdi aber erst abstimmen. Es gäbe keinen Grund für den Aufschub von Streiks, sagte Verhandlungsführer Volker Nüsse der Deutschen-Presse Agentur am Donnerstag. Sie seien theoretisch jederzeit denkbar. Passagiere würden aber mit ausreichend Vorlauf informiert.

Zahlreiche erfolglose Gesprächsrunden

Die Verhandlungen zwischen der Gewerkschaft und Eurowings gerieten immer wieder ins Stocken, auch die 13. Runde brachte keinen Durchbruch. Zum nächsten Termin Anfang Dezember will Verdi nun erst gar nicht antreten, da kein Entgegenkommen absehbar sei. Die Airline habe zwar bei Gehältern und Betriebsrenten Verbesserungen vorgeschlagen, wolle aber Arbeitszeiten verschlechtern. "Damit provoziert die Eurowings Streiks", kritisierte Nüsse. Verdi fordert verlässliche Dienstpläne, Arbeits- und Bereitschaftszeiten, aber auch einen schlagkräftigen Betriebsrat. Eurowings lehne dies ab und ändere Arbeitszeiten ohne tarifliche Grundlage, klagt die Gewerkschaft. So gebe es bis zu 18 Stunden lange Dienste, was Tarifverträgen widerspreche. Die Situation sei für die Beschäftigten nicht mehr länger tragbar, erklärte die Gewerkschaft.

Unverständnis bei der Airline

Eurowings reagierte auf die Streik-Ankündigung mit Unverständnis. Es sei nicht nachvollziehbar, warum Verdi das Angebot nach "sehr konstruktiven Gesprächen urplötzlich ablehnt und sich vom Verhandlungstisch entfernt", hieß es in einer Stellungnahme. Die Airline warf der Gewerkschaft vor, aus eigenen Machtmotiven eine Drohkulisse aufzubauen. Verdi eskalierte ohne Not, weil sie sich in einem Wettbewerb mit anderen Gewerkschaften für das Kabinenpersonal befinde. Man sei unverändert gesprächsbereit. Zu den Vorwürfen äußerte sich Eurowings indes nicht.

Allerdings sind Streiks bei Eurowings noch nicht ausgemacht. Verdi muss dafür erst die Mehrheit seiner Mitglieder hinter sich bringen. Da auch die konkurrierende Gewerkschaft UFO Flugbegleiter vertritt, ist das ungewiss. Auch ist es nicht das erste Mal, dass Verdi in den Gesprächen mit Eurowings mit Streiks droht. Schon im August hatten die Arbeitnehmervertreter Ausstände ins Spiel gebracht. (APA/red)


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