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Air Berlin: nur noch zwei Bieter im Rennen

Im Wettbewerb um die Lufttransport-Bereiche der insolventen Air Berlin sind nur noch Lufthansa und Easyjet übrig, wie Air Berlin verlautete. Die Verhandlungen sollen bis 12. Oktober laufen.

Hinsichtlich der sonstigen Teilbereiche der Gruppe würden die Verkaufsverhandlungen mit weiteren Bietern fortgesetzt. „Je nach Verlauf der Gespräche könnte noch ein drittes Paket geschnürt werden und an Thomas Cook gehen", meldete die „Wirtschaftswoche" unter Berufung auf „Insider".

Niki Lauda kritisiert Entscheidung

Medienberichten zufolge legte sich der Gläubigerausschuss, der gestern tagte, auf exklusive Verhandlungen mit der Lufthansa über den Kauf des Ferienfliegers NIKI fest. Die Verhandlungen umfassten neben der NIKI-Beteiligung weitere Slots und Maschinen von Air Berlin, berichtete die „Wirtschaftswoche" unter Berufung auf das Unternehmensumfeld.

Niki Lauda, der mit Condor um NIKI geboten hat, würde demnach leer ausgehen. Auch er selbst rechnet sich keine Chancen mehr aus und sieht ein abgekartetes Spiel. Das könne es in der heutigen Zeit nicht geben. Es sei unglaublich, dass die deutsche Politik 150 Mio. EUR öffentliche Gelder zur Verfügung stelle, damit nachher ein hundertprozentiges Monopol geschaffen wird, sagte er in der Mittags-"ZiB" des ORF.

„Wettbewerb heißt günstigere Tickets", so Lauda weiter.

Zudem könnten Reiseveranstalter dann mit verschiedenen Airlines fliegen - ein Monopol verhindere das.

Entsetzte Bieter

Der Verkauf der in die Pleite geschlitterten Air Berlin gilt als politisch heikel - nicht zuletzt wegen der staatlichen Beihilfe in Höhe von 150 Mio. EUR. Die „Kranich"-Airline galt schon länger als Favorit der deutschen Politik. Unter anderem hatte sich Berlins regierender Bürgermeister Michael Müller für die Lufthansa starkgemacht und eine Übernahme durch den irischen Rivalen Ryanair abgelehnt. Dessen Chef Michael O'Leary kritisierte das Bieterverfahren ebenfalls als „abgekartetes Spiel" zugunsten der Lufthansa und verzichtete auf ein Angebot.

Der im Bieterverfahren unterlegene Unternehmer Hans Rudolf Wöhrl reagierte empört auf die offenbar gefallene Vorentscheidung zugunsten der Lufthansa reagiert. Man habe zu keinem Zeitpunkt ernsthaft eine andere Lösung als die Zerschlagung und die Zuteilung der Fragmente an Lufthansa und einige weitere Bieter verfolgt, kritisierte der Geschäftsmann. Wöhrl hatte als erste Kaufpreisquote für das gesamte Unternehmen 50 Mio. Euro geboten und weitere 450 Mio. EUR bei einem geschäftlichen Erfolg seines Charterkonzepts in Aussicht gestellt. Er sei persönlich entsetzt, was in diesem Land möglich sei, schrieb Wöhrl in einer Mitteilung. Er kündigte zunächst keine Klage gegen die Entscheidung des Gläubigerausschusses an. (APA /red)


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Redakteur / Managing Editor

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