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ARCOTEL-Diskussionsrunde: Gewinner und Verlierer im Tourismus
Terroranschläge, Naturkatastrophen, politische Ausnahmezustände - Wie sich das Reiseverhalten verändert und ob Terror und politische Unruhen für die Reisebranche in Österreich ein Problem darstellen, darüber wurde beim fünften ARCOTEL-Branchentreff diskutiert.
Unter den Experten tauschten sich Mag. Julian Jäger, Vorstandsdirektor der Flughafen Wien AG und Prof. Mag. Peter Zellmann, Leiter des Instituts für Freizeit- und Tourismusforschung IFT nach Einladung von Dr. Renate Wimmer, Eigentümer der Unternehmensgruppe ARCOTEL und Martin Lachout, Vorstand der ARCOTEL Hotel AG aus.
Längerfristige Auswirkungen
„Des einen Leid, des anderen Freud. Destinationen mit langfristigen politischen Ausnahmezuständen, wie die Türkei, Tunesien oder Ägypten, brauchen mindestens zwei Jahre, um sich nach Unruhen zu erholen. Wenn die Situation über mehr als eine Saison anhält, ist das Image nachhaltig beschädigt", erklärt Zellmann die direkten Auswirkungen der Terroranschläge auf die Tourismusbranche.
Der Inlandstourismus in Österreich sei ein Gewinner dieser Umstände, von einer generellen Krise im Tourismus möchte Zellmann jedoch nicht sprechen. Auch Flughafen-Chef Jäger kann sich nicht über rückläufige Zahlen am Wiener Flughafen beklagen.
"Der Flugverkehr wächst weiterhin und auch wenn einzelne Destinationen krisenbedingte Rückgänge verzeichnen, so steigt das Passagieraufkommen insgesamt an. Die Flugreisenden weichen auf andere Destinationen aus und so war der Sommer 2016 für den Flughafen Wien der passagierstärkste Sommer aller Zeiten“, so Jäger.
Die Türkei müsse seit Anfang des Jahres mit 26% Rückgang kämpfen, Großbritannien freue sich dagegen über ein Plus von 30% und auch Spanien hat stark zugelegt. Auch Malta, wo der Flughafen Wien den örtlichen Airport betreibt, entwickle sich blendend. Die Verschiebungen der Gästeschichten seien ebenso im Städtetourismus spürbar, erklärt Martin Lachout.
Wirtschaftliche Situation ist ebenso entscheidend
„Amerikaner oder Japaner überlegen sich mittlerweile, ob sie einen Flug nach Europa riskieren. Zuvor haben wir durch politische sowie wirtschaftliche Gründe den Rückgang von Gästen aus Russland verkraften müssen. Diese Art von Krisen wirken sich für uns langfristiger aus als vereinzelte Anschläge in Europa", so der Hotelmanager.
In der Schlussrunde zur Diskussion waren sich alle Experten einig: Der Tourismus wird einer der wichtigsten Wirtschaftsmärkte bleiben und sich weiter entwickeln. Martin Lachout zitierte eine Aussage des US-Präsidenten Barack Obama, dass die Wahrscheinlichkeit, bei einem Terroranschlag umzukommen, tausendmal geringer sei, als einem Verkehrsunfall zum Opfer zu fallen. Reisende sollten trotzdem gut informiert sein und Reisewarnungen ernst nehmen, erklärte Zellmann. Der Flughafen Wien werde weiterhin versuchen, mehr Destinationen an Wien anzubinden, um das Ziel von 20 Mio. Nächtigungen pro Jahr in der Bundeshauptstadt zu erreichen, so Jäger zuversichtlich.(red)
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Autor/in:
Dieter Putz
Redakteur / Managing Editor
Dieter ist seit fast 25 Jahren wichtiger Teil des Profi Reisen Verlag-Teams. Fast jedes geschriebene Wort, das die Redaktion verlässt, geht über seinen Schreibtisch.
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