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ÖHV-Kongress: ÖW-Finanzen im Rampenlicht

Der aktuelle Disput um die künftige Ausrichtung und Finanzierung der Österreich Werbung ist auf dem Jahreskongress 2011 der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV) in Mayrhofen (Tirol) ins Rampenlicht geraten.

Die Wirtschaftskammer Österreich hatte zum Jahreswechsel kurzerhand ihre Mitgliedschaft per Ende des Jahres aufgekündigt und damit erklärt, die ÖW ab 2012 nicht weiter mit 8 Mio. EUR zu unterstützen. "Auch nach 2011 wird es eine starke ÖW geben - mit oder ohne Wirtschaftskammer", so die Kampfansage von Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (V) am Dienstag vor der heimischen Tourismusbranche. Notfalls würden Bundesmittel aus der Exportoffensive "Go international" der Wirtschaftskammer abgezogen. Das heurige Budget sei ohnehin gesichert.

Die Hoteliervereinigung stellte indes die Drohung in den Raum, Pflichtmitgliedsbeiträge zurückzubehalten und auf einem Treuhandkonto zu parken. "Was passiert eigentlich mit unseren Kammerbeiträgen, wenn die Wirtschaftskammer austritt", fragt sich ÖHV-Präsident Sepp Schellhorn. Über die Gesamthöhe der Pflichtbeiträge aller Tourismusbetriebe in Österreich gibt es nur Schätzungen. Diese reichen von 40 bis 80 Mio. EUR. "Es ist unser Recht zu wissen, was mit unseren Geldern passiert und was die Wirtschaftskammer mit den Außenhandelsstellen vorhat. Und wenn man keine Auskunft bekommt, ist es unsere Pflicht, zu Gegendruckmitteln zu greifen", so der Hotelier. Die Treuhandkonto-Alternative werde derzeit rechtlich geprüft, sagte ÖHV-Präsident Peter Peer. Von 40 Mio. EUR ausgehend will die ÖHV 75% einbehalten. "Sobald das geht, werden wir das umsetzen", so Schellhorn.

ÖW-Chefin Petra Stolba sieht den Rückzug der Kammer weder als persönliche Kritik noch als Kritik an der ÖW an sich. "Die Strategie und die Zielsetzungen werden kritisiert. Ob mehr Auslands- oder mehr Inlandswerbung gemacht werden sollte, müssen die Mitglieder klären", bemühte sich Tourismuswerberin um eine Versachlichung der Diskussion. Die ÖW arbeite professionell in ihren Strukturen. In der gegenwärtigen Auseinandersetzung sieht Stolba sogar eine große Chance für den österreichischen Tourismus. "Wir müssen neue Formen der Zusammenarbeit finden." Das sei das spannendste Jahr im Tourismus. "Heuer wird viel weitergehen." (APA/red)


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