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Ein Jahr nach der FTI-Insolvenz - Vorläufige Bilanz


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Ein Jahr nach der FTI-Pleite zieht der Reisesicherungsfonds eine erste Bilanz: Der Großteil der betroffenen Reisenden wurde demnach entschädigt - viele Gläubiger warten weiter. Etwas positiver sei die Entwicklung bei den FTI-Hotels.

Ein Jahr nach der spektakulären Insolvenz des deutschen Reiseveranstalters FTI zeigt sich ein gemischtes Bild: Während die meisten Pauschalreisenden inzwischen entschädigt wurden, ist das Verfahren für andere Gläubiger und die Abwicklung der komplexen Konzernstruktur weiterhin langwierig – auch wenn mit dem Verkauf zahlreicher Hotels bereits tausende Arbeitsplätze im Ausland gesichert werden konnten.

Rund 172.000 Anträge wurden laut Deutschem Reisesicherungsfonds (DRSF) bislang bearbeitet, dabei flossen insgesamt 245 Mio. EUR an Entschädigungen. Etwa 6.000 Anträge mit erhöhtem Klärungsbedarf befinden sich noch in Bearbeitung. Insgesamt hatten 212.000 Reisende Anspruch auf Rückerstattung, 34.000 meldeten jedoch keine Forderung an. 

Schwierige Lage für Gläubiger

Für andere Gläubiger – etwa Hotels, Lieferanten und Kreditgeber – sei die Situation weniger positiv: Mehr als 73.000 von ihnen haben knapp 980 Mio. EUR an Forderungen angemeldet. Insolvenzverwalter Axel Bierbach geht davon aus, dass die Befriedigungsquote im einstelligen Prozentbereich liegen wird. Grund dafür ist unter anderem die komplexe Struktur des Konzerns mit rund 11.000 Mitarbeitenden und über 100 Tochtergesellschaften im In- und Ausland. Die Forderungsprüfung wird sich voraussichtlich noch über mehrere Jahre erstrecken.

Hotelverkäufe sichern Tausende Arbeitsplätze

Etwas optimistischer zeigt sich die Lage im Bereich der zur FTI Group gehörenden Hotelbetriebe. Von insgesamt 54 Hotels wurden bislang sieben verkauft, bei zwei weiteren laufe der Verkaufsprozess. Der Großteil der übrigen Häuser soll bis Ende des Jahres folgen. Nur ein Hotel musste bisher schließen – allerdings nicht ausschließlich wegen der Insolvenz.

Die Verkäufe sind nicht nur für die Gläubiger relevant: Sie sichern rund 3.500 Arbeitsplätze, überwiegend im Ausland. Da viele der Hotels gepachtet und nicht im Eigentum von FTI sind, ist der finanzielle Verwertungserlös noch nicht abschätzbar. Im Vordergrund steht jedoch, durch den Fortbestand der Betriebe wirtschaftliche Stabilität und Beschäftigung in den touristischen Zielgebieten zu gewährleisten. (APA / red)


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Redakteurin

Julia Trillsam hat Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien studiert. Jetzt ist sie bereit, die Welt zu bereisen. Je sonniger die Destination, desto schneller sind ihre Koffer gepackt.





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