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Angolas Völker: Eine Reise zu den Wurzeln der Menschheit


Volk in Angola
Von Frisuren, die Geschichten erzählen, bis hin zu Klicklauten aus der Urzeit – Angola ermöglicht faszinierende Begegnungen mit lebendiger Kultur und uralten Traditionen.

Angola zählt zu den kulturell vielfältigsten Ländern Afrikas. Über 100 ethnische Gruppen leben in dem südwestafrikanischen Staat – viele von ihnen bewahren bis heute ihre überlieferten Lebensweisen, Sprachen und Rituale. Wer Angola bereist, trifft auf eine kulturelle Vielfalt, die weit über Folklore hinausgeht: Hier lebt Geschichte, sichtbar und spürbar im Alltag.

Die Mwila – Die Sprache der Haare

Ein Höhepunkt kultureller Begegnung sind die Mwila, die vor allem in den südlichen Provinzen Huíla und Namibe zu Hause sind. Die Frauen dieser Ethnie sind bekannt für ihre kunstvoll gestalteten Frisuren. Aus einer Mischung aus Ockererde, Butter und Kräutern geformt, werden die Haartrachten mit Muscheln oder Perlen verziert – und fungieren als sichtbare soziale Codes. Sie geben Auskunft über Alter, Familienstand oder gesellschaftliche Rolle. Kleidung, Schmuck und rituelle Bemalungen unterstreichen den hohen kulturellen Stellenwert ästhetischer Ausdrucksformen im Leben der Mwila.

Die Himba – Rot wie die Erde

In der Grenzregion zu Namibia leben kleinere Gruppen der Himba. Die halbnomadisch lebende Ethnie ist eng mit Viehzucht und Natur verbunden. Charakteristisch ist die rote Ockerpaste namens otjize, mit der Frauen Haut und Haare schützen – ein Mittel gegen Sonne und Insekten, zugleich aber auch Teil spiritueller Rituale. Wie bei den Mwila haben auch bei den Himba Frisuren eine gesellschaftliche Funktion: Sie spiegeln Alter, Familienstand und Lebensphase wider. Ergänzt wird das äußere Erscheinungsbild durch kunstvoll gefertigten Schmuck aus Eisen, Muscheln oder Leder, der sowohl ästhetisch als auch statusbildend ist. Trotz wachsender Einflüsse von außen halten viele Himba an ihren überlieferten Traditionen und Erzählformen fest.

Die San – Die ersten Menschen des südlichen Afrikas

Ganz im Süden Angolas leben einige Hundert San – Nachfahren der Khoisan, einer der ältesten Bevölkerungsgruppen des Kontinents. Ihre Sprache ist geprägt von typischen Klicklauten, ihr Leben vom Wissen über Pflanzen, Tiere und das Überleben in der Savanne. Die San leben traditionell als Jäger und Sammler in kleinen, mobilen Gruppen. Ihr Alltag ist von gegenseitigem Respekt und einem tiefen Verständnis für natürliche Zusammenhänge geprägt. In Zeiten globaler Krisen wie Biodiversitätsverlust oder Klimawandel gilt ihr nachhaltiges Lebensmodell als Beispiel für ein Leben im Einklang mit der Umwelt.

Lebendige Vielfalt erleben 

Die Begegnung mit ethnischen Gruppen wie den Mwila, Himba oder San bietet Reisenden nicht nur authentische Eindrücke, sondern auch einen Zugang zu Fragen von Identität, Herkunft und Zukunft. Angola lädt ein zu einer Reise – nicht nur geografisch, sondern tief in die Geschichte der Menschheit hinein. (red)


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Foto: privat

Autor/in:

Redakteurin

Julia Trillsam hat Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien studiert. Jetzt ist sie bereit, die Welt zu bereisen. Je sonniger die Destination, desto schneller sind ihre Koffer gepackt.





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