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EU-Parlament verpflichtet Airlines zu Mindestanteil von E-Fuels


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Die Abgeordneten verabschiedeten am Mittwoch in Straßburg die sogenannte RefuelEU-Verordnung. Fluggesellschaften müssen demnach künftig einen vorgeschriebenen Mindestanteil nachhaltiger Treibstoffe tanken.

Das EU-Parlament hat gestern verpflichtende Vorgaben für Airlines zur Verwendung von synthetischen Kraftstoffen, sogenannten E-Fuels, beschlossen. "Damit geht die EU weltweit dabei voraus, den Flugverkehr zu dekarbonisieren", erklärte die Europaabgeordnete der Grünen, Anna Deparnay-Grunenberg. Im Flugverkehr seien die synthetischen Kraftstoffe im Gegensatz zur Autoindustrie unersetzlich, weil Flugzeuge mit anderen Antrieben nur sehr kurze Strecken schaffen.

Erste Vorgaben ab 2025

Die Verordnung schreibe beim Tanken an europäischen Flughäfen ab 2025 einen Mindestanteil von 2% an alternativen Treibstoffen vor. Bis 2030 soll der Anteil auf 6% steigen, bis 2050 sollen mehr als zwei Drittel des Kraftstoffs für Flugzeuge aus nachhaltigen Quellen stammen. Bei Verstößen drohen Flughäfen und Fluggesellschaften Geldstrafen.

Das Parlament beschloss die neuen Vorgaben, auf die es sich mit EU-Mitgliedstaaten und Kommission geeinigt hatte, mit 518 Stimmen zu 97 Gegenstimmen und 8 Enthaltungen. "Wir haben uns erfolgreich für doppelt so hohe Beimischungsquoten von nachhaltigem Kerosin eingesetzt", erklärte der verkehrspolitische Sprecher der Europa-SPD, Thomas Rudner. Die EU-Kommission hatte eine Einstiegsquote von weniger als 1% vorgeschlagen.

Die Fluggesellschaften begrüßten die Entscheidung. Investoren und Industrie in der EU hätten ein klares Signal für ihre Investitionen in synthetische Kraftstoffe erhalten, erklärte der Verband Airlines for Europe nach der Abstimmung.

Was sind E-Fuels?

Für die Herstellung von E-Fuels wird Strom, Wasser und Kohlendioxid benötigt. Wenn der Strom aus erneuerbaren Energien stammt, ist die Nutzung klimaneutral. Den alternativen Treibstoff kann ein herkömmliches Flugzeug ohne großen Aufwand tanken. Biokraftstoffe aus pflanzlichen Rohstoffen sind nicht vorgesehen.

Die neuen Vorgaben sollen nach Angaben der Kommission die Emissionen im Flugverkehr um 85% reduzieren. Die Brüsseler Behörde hält dafür Investitionen von 10 Mrd. EUR in die Produktion der synthetischen Kraftstoffe für notwendig. (APA / red) 


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Redakteurin

Julia Trillsam hat Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien studiert. Jetzt ist sie bereit, die Welt zu bereisen. Je sonniger die Destination, desto schneller sind ihre Koffer gepackt.





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