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ITA weiterhin auf Partnersuche

Die italienische Fluggesellschaft ITA ist weiterhin auf der Suche nach einem Investor als starken Partner. Die Nachfolgerin der pleitegegangenen Alitalia sei nicht groß genug, um allein zu überleben und brauche deshalb eine Partnerschaft mit einem größeren Konkurrenten. 

Bei einer Anhörung im Parlament erklärte Alfredo Altavilla, Chef von Italia Trasporto Aereo (ITA) die Lage der neuen staatlichen Airline. Alleine sei diese nicht groß genug und brauche daher einen "Konkurrenten" an ihrer Seite. "Wir suchen nach einer Eigenkapital-Partnerschaft", ergänzte der ITA-Chef. Interessenten müssten Geld auf den Tisch legen. Es gebe Gespräche mit möglichen Partnern in Europa und außerhalb des Kontinents.

Lufthansa-Übernahme unwahrscheinlich

Nach Informationen aus Unternehmenskreisen von ITA gehören dazu die AUA-Muttergesellschaft Lufthansa, British Airways und die US-Fluggesellschaft Delta Airlines. Die Lufthansa bekräftigte, sie sei offen für eine Partnerschaft mit ITA. Zu den Gesprächen wollte sich ein Sprecher nicht äußern.

Der ITA-Chef hatte nach dem Start des Flugbetriebs der sanierten Airline im Oktober angekündigt, auf Partnersuche zu sein und dabei die Lufthansa ins Spiel gebracht. Die Zeitung "Il Messaggero" hatte kürzlich ohne Angabe von Quellen berichtet, die Lufthansa sei zu einem Anteilserwerb von zehn bis 40% an ITA bereit, was die Airline nicht kommentierte. Über einen Einstieg der Lufthansa bei Alitalia wurde lange spekuliert. Eine große Hürde war der aus Lufthansa-Sicht zu hohe und damit zu teure Personalbestand von rund 10.000 Beschäftigten. Mit der Restrukturierung ist ITA durch die Abtrennung von Bodendiensten auf 2.800 Köpfe geschrumpft, die Flotte wurde auf 52 Flugzeuge halbiert. Bis 2024 will die Airline schwarze Zahlen schreiben, bis 2025 die alte Größe wieder erreichen.

LH offen für Zusammenarbeit 

Lufthansa-Chef Carsten Spohr hatte Anfang November betont, der Konzern komme als Anteilseigner nicht infrage. An einer Zusammenarbeit ist die Lufthansa aber interessiert, da Italien für die in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Belgien beheimatete Gruppe der wichtigste europäische Auslandsmarkt ist. Eine Kooperation sei für beide Seiten sinnvoll, erklärte Alexander Irving, Luftfahrtexperte von Bernstein Research. ITA könne von den Joint-Ventures der Lufthansa bei Langstreckenflügen profitieren, die Kranich-Airline wiederum Marktanteile in diesem Segment in Italien gewinnen.
"Die Frage für Lufthansa und andere Partner ist aber, ob es notwendig ist, in ein womöglich nicht sehr profitables Unternehmen zu investieren." Kommerzielle Partnerschaften, wie von der Lufthansa schon angeregt, reichten dafür aus.

ITA: "Geld auf den Tisch"

Altavilla erteilte solchen Ideen eine Absage. "Wir brauchen kein Code-Sharing oder kommerzielles Joint-Venture", sagte er. "Wenn Du Geld auf den Tisch legst, kannst Du mitspielen. Wenn Du kein Geld auf den Tisch legst, brauchst Du erst gar nicht um den Zutritt zum Datenraum bitten."

ITA strebe eine Entscheidung im ersten Halbjahr an. Das wäre rechtzeitig, um die kürzlich abgeschlossene Mitgliedschaft im Airline-Verbund Sky Team bis Ende 2022 kostenlos zu beenden. Zu Sky Team gehören der potenzielle Interessent Delta und Air France/KLM. Lufthansa gehört zur Star Alliance, British Airways über den Mutterkonzern IAG zum dritten globalen Verbund Oneworld. (APA / red) 


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Redakteurin

Julia Trillsam hat Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien studiert. Jetzt ist sie bereit, die Welt zu bereisen. Je sonniger die Destination, desto schneller sind ihre Koffer gepackt.





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