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Tschechien: Welterbe-Auszeichnung für Kurorte

Die drei Kurstädte des westböhmischen Bäderdreiecks - Karlsbad, Marienbad und Franzensbad - wurden in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen. Sie erhielten kürzlich mit acht weiteren europäischen Kurorten den Titel "Great Spa of Europe".

Ob Wellness oder professioneller Gesundheitsurlaub, ob herrschaftliche Bauten oder moderne Thermen: Das Repertoire in Tschechiens Kurorten ist breit und hochprofessionell: besonders sticht das Böhmische Bäderdreieck als neues UNESCO Weltkulturerbe hervor, wir liefern Ihnen sieben Gründe für eine erholsame Reise ins Nachbarland.

1. Einzigartige Natur-Ressourcen

Es ist kein Zufall, dass es auf so kleinem Raum so viele Kurorte gibt. Tschechien ist reich an natürlichen Ressourcen und so gibt es heute mehr als 30 Heilbäder, in denen mit der Kraft von Mineralquellen, Peloiden, Radonwasser oder günstigen klimatischen Bedingungen behandelt wird. Auch Schlammbäder sind üblich, wie in Třeboň oder Franzensbad. Bei Franzensbad können Gäste auch gleich live erleben, woher das Moor für ihre Anwendungen kommt: im Naturreservat Soos blubbert es wie in einem Sci-fi-Film. Auch aus der tschechischen Ressource Nr. 1 – dem Hopfen – wird in Form des Bierbads vielerorts ein Spa-Erlebnis.

2. Qualität durch Erfahrung

Die jahrhundertealte Tradition des Kurwesens bezeugt die heilende Wirkung. Der größte tschechische Kurort Karlsbad trägt seinen Namen nach dem König und Kaiser Karl IV., der der Legende nach hier die Mineralquellen im 14. Jahrhundert auf einer Jagd entdeckte. Im ältesten Kurort Teplice ließ die böhmische Königin Judith im Jahre 1200 ein Kloster bauen, wo mit den dortigen Thermalquellen geheilt wurde. Heute werden die traditionellen Naturressourcen mit neusten medizinischen Methoden verbunden. Ganz aktuell sind zum Beispiel neue Post-Covid-Therapien. Genauso findet sich jedes Alter und Bedürfnis in den maßgeschneiderten Paketen wieder: Wellness und Entschleunigung sind genauso möglich wie gezielte Therapien gegen Krankheiten. Familien und Kinder fühlen sich genauso wohl wie Paare oder Freunde. Auf die Kleinen wartet mit dem Aquaforum Franzensbad zum Beispiel ein Erlebnisbad mit spaßigen Rutschen. In Johannisbad (Janské Lázně) im Riesengebirge ist man sogar auf Kinderkuren spezialisiert.

3. Geschichte & Geschichten

Die tschechischen Kurorte haben eine lange Tradition – gespickt mit Namen, die hochkarätiger nicht sein könnten. In der Karlsbader Region kurten unter anderem Herrscher wie Zar Peter der Große oder der englische König Edward VII, genauso waren Feingeister wie Johann Wolfgang von Goethe, Frédéric Chopin, Franz Kafka oder Albert Einstein zu Gast. Ludwig van Beethoven reiste regelmäßig nach Teplice, wo das bekannteste Kurhaus der Stadt sowie ein Kräuterlikör nach ihm benannt wurde. Ein berühmter Name seiner Zeit, der aus Tschechiens Kurwesen selbst hervorging, ist Vinzenz Priessnitz. Der Naturheiler aus dem heutigen Bad Jeseník im Altvatergebirge gilt als der „Wasserdoktor“ der K.-u.-K.-Monarchie. Gesundheitsreisende, die sich zudem für das Leben am Hof interessieren, besuchen am besten Třeboň. Die südböhmische Stadt beherbergt zahlreiche Zeugnisse aus der Herrschaftszeit der Adelsfamilie Rosenberg. Schöne Geschichten zurück zu Hause liefern verschiedene Souvenirs: der Karlsbader Becherovka, ein feiner Kräuterlikör aus der sog. 13. Quelle, wurde ursprünglich als Magenmedizin hergestellt. Jung und Alt begeistern die berühmten Oblaten, vor allem in Haselnuss- und Vanille-Geschmack und auf Kunst-Liebhaber warten Designstücke aus der Glashütte Moser.

4. Außergewöhnliche Architektur

Die Bäderarchitektur Tschechiens ist einzigartig: herrschaftliche Landschaftsparks, romantische Kolonnaden und mächtige, historische Gebäude versetzen die Gäste in Staunen. Das anmutige Erscheinungsbild der westböhmischen Bäder Karlsbad-Marienbad-Franzensbad wird diesen Sommer womöglich noch mit einem Eintrag in der UNESCO-Weltkulturerbeliste belohnt. Ein ganz anderes Flair erleben Gäste im ostmährischen Luhačovice, das vor allem wegen seiner besonderen Architektur von Dušan Jurkovič berühmt wurde. Der Mix aus Jugendstil und walachischer Volksarchitektur ist einzigartig. Die Stadt erhielt 2019 sogar den EDEN (European Destination of Excellence)-Titel.

5. Zentral und auf kleinem Raum

Ein großer Vorteil in zweierlei Hinsicht ist die zentrale Lage Prags. Denn ob man nun den Kuraufenthalt mit einem Citytrip verbinden mag, oder für viele die Tschechienreise hier beginnt. Nach Poděbrady beispielsweise, ganz malerisch am Ufer der Elbe gelegen, dauert es nicht mal eine Stunde. Nur 120 Kilometer vom Flughafen Prag entfernt befindet sich das westböhmische Bäderdreieck. Von Deutschland aus ist diese berühmte Kurregion aufgrund seiner grenznahen Lage auch einfach mit Zug, Bus oder Auto zu erreichen.

6. Abwechslung zum Erholungsprogramm

In den meisten Kurorten Tschechiens wartet auch ein vielseitiges Aktivprogramm. Sei es im Riesengebirge im Norden des Landes um die Orte Lázně Bělohrad oder Velichovky oder im Altvatergebirge mit den Kurorten Lázně Jeseník und Karlova Studánka. In atemberaubender Kulisse lässt es sich wandern, Radfahren oder Wintersport betreiben. Auf der Ohře können auch Ungeübte vorbei an idyllischen Wäldern und Wiesen bis nach Karlsbad paddeln. Und auch alle anderen gängigen Sportarten wie Tennis, joggen oder Golf sind fast überall möglich. Der Golfplatz von Marienbad, der 1905 feierlich vom englischen König Edward VII. eröffnet wurde, glänzt sogar mit beeindruckender Historie. Zur körperlichen Entspannung wird auch dem Geist Zerstreuung geboten – und zwar mit Niveau. Neben klassischen Theateraufführungen und Kolonnadenkonzerten finden auch unterschiedliche Festivals statt, vom Chopin-Festival in Marienbad bis zum internationalen Filmfestival in Karlsbad mit Hollywood-Stars. Das Karlsbader und das Westböhmische Symphonieorchester Marienbad gehören zu den besten der Welt. 7. Vielfältiges Unterkunftsangebot Vom Campingplatz und der Ferienwohnung über die Familienpension bis hin zum Schloss-, Wellness- oder Boutiquehotel. Den Besuchern steht jede Form von Unterkunft bereit, je nach Geschmack und Geldbeutel. Spektakulär ist das 5-Sterne-Grandhotel PUPP, das im Herzen von Karlsbad bereits seit Jahrhunderten seine Gäste begeistert. Der ein oder andere kennt es vielleicht aus dem James-Bond-Klassiker Casino Royale. Einzigartige Architektur bietet das Jurkovič Haus in Luhačovice: Urlauber nächtigen im denkmalgeschützten Gebäude im volkstümlichen Jugendstil. (red)


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Sandra Zurek

Autor/in:

Managing Director

Nach 10 Jahren ist Sandra Zurek zum Profi Reisen Verlag zurückgekehrt und zeichnet aktuell neben Vermarktung und Medienkooperationen auch für Redaktion verantwortlich.





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