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Ryanair: Gebremstes Wachstum, Laudamotion mit hohen Verlusten

Das Flugverbot für Boeings Mittelstreckenjet 737 Max 8 wirft Europas größten Billigflieger Ryanair bei seinen Wachstumsplänen zurück. Darüber hinaus fällt das Minus bei der Tochter Laudamotion weit höher aus als geplant.

Mit der Auslieferung der ersten Boeing 737 Max rechnet O'Leary für seinen Konzern inzwischen nicht mehr vor September oder Oktober 2020. Ursprünglich wollte er im Sommer 58 Maschinen des Typs in der Luft haben. Von der spritsparenden Neuauflage 737 Max haben die Iren 135 Exemplare bestellt, aber wegen des Flugverbots noch keine einzige Maschine erhalten. Die Gesellschaft werde die Schwelle von jährlich 200 Mio. Passagieren anstatt 2024 ein bis zwei Jahre später erreichen, teilte die irische Laudamotion-Muttergesellschaft mit.

"Unterdurchschnittliche" Laudamotion

Die Tochter „Lauda (Laudamotion) schneidet weiterhin unterdurchschnittlich ab, wobei die Tarife trotz des starken Verkehrswachstums und der hohen Auslastung weit unter den Erwartungen liegen", hieß es am Montag im Ryanair-Bericht zum dritten Geschäftsquartal 2019/20. Wie am 10. Jänner angekündigt, sei dies eine direkte Folge des intensiven Preiswettbewerbs mit den Lufthansa-Tochtergesellschaften in Deutschland und Österreich. Während Laudamotion im Jahr 2019/20 (per 31.3.) nun 6,5 Mio. Gäste befördern wird, lägen die durchschnittlichen Tarife deutlich unter denen anderer Airlines des Konzerns. „Das Lauda-Management setzt einen neuen Kostensenkungsplan um und verbessert die Marktdurchdringung bei Nebenprodukten", hält Ryanair fest. Für die Österreich-Tochter Laudaamotion rechnete Ryanair schon Anfang Jänner mit 90 Mio. EUR Verlust - die Summe wurde am Montag in einer Internet-Präsentation bestätigt. Ursprünglich hätte es im zweiten Jahr des Bestehens 50 Mio. EUR Verlust geben sollen, im Oktober hatte Ryanair-Chef Michael O'Leary die Verlustprognose auf knapp 80 Mio. EUR erhöht. Im ersten Geschäftsjahr hatte Laudamotion 150 Mio. EUR Minus eingeflogen.

Ryanair mit Umsatzplus

Im abgelaufenen dritten Geschäftsquartal bis Ende Dezember flog Ryanair dank einer ungewöhnlich starken Nachfrage und gestiegener Ticketpreise schwarze Zahlen ein. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 88 Mio. EUR nach einem Verlust von 66 Mio. ein Jahr zuvor. Während die Zahl der Fluggäste um 6% auf 35,9 Mio. stieg, sprang der Umsatz um 21% auf 1,9 Mrd. EUR nach oben. Allein die Ticketpreise stiegen um 9%, die Zusatzerlöse legten um 28% zu. Dank des unerwartet guten Geschäftsverlaufs hatte Ryanair Anfang Jänner die Gewinnprognose angehoben. Im Ende März endenden Geschäftsjahr soll der Gewinn seither 950 Mio. bis 1,05 Mrd. EUR erreichen. Zuvor hatte O'Leary 800 bis 900 Mio. EUR in Aussicht gestellt. (APA/red)


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