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Germania gegen Air-Berlin-Bürgschaft

Die Fluglinie Germania zieht in einem Eilverfahren gegen die Bürgschaft der deutschen Bundesregierung für die insolvente Air Berlin vor Gericht. Dadurch soll dem Bund untersagt werden, den Kredit in Höhe von 150 Mio. EUR zu gewähren, bevor die EU-Kommission diese Form der Beihilfe genehmigt hat.

Ziel von Germania sei es, der Bundesrepublik zu untersagen, Bürgschaften zu stellen, die nicht marktüblichen Bedingungen entsprechen, bevor die Europäische Kommission diese Art der Beihilfe genehmigt habe. Der Antrag richte sich gegen das Verkehrsministerium, das Wirtschaftsministerium und das Finanzministerium. Die mündliche Verhandlung über den Antrag wurde auf den 15. September angesetzt. Für den Fall, dass bereits Bürgschaften gestellt wurden, beantragte Germania zudem, diese rückabzuwickeln und bis zur Genehmigung durch die EU-Kommission abzuwarten, wie weiter mitgeteilt wurde. Germania gab nach Angaben der Berliner Justiz zur Begründung für das eingeleitete Eilverfahren an, dass der Bund die an Air Berlin interessierte Lufthansa einseitig bevorzuge. Mit dieser Fluggesellschaft solle ein "deutscher Champion" geschaffen werden.

Zuvor hatte ein Air Berlin-Sprecher noch angekündigt, dass der Investorenprozess zügig abgeschlossen werden soll. Eigenen Angaben zufolge verhandelt die Airline mit der der Lufthansa und drei weiteren Unternehmen über einen Verkauf. Als Interessenten für Teile der Fluggesellschaft gelten neben der Lufthansa vor allem die britische Easyjet und der Ferienflieger Condor.

Lufthansa hat große Pläne

Insidern zufolge will die Lufthansa bei einem erfolgreichen Verkauf viele Überseeflüge von Air Berlin weiter betreiben. Insgesamt wolle die Lufthansa für ihre Billigtochter Eurowings etwa ein Dutzend der 17 Langstreckenmaschinen der insolventen Konkurrentin übernehmen, zwei davon sollen in Berlin und bis zu zehn in Düsseldorf stationiert werden. Bisher bietet die Lufthansa keine Langstreckenflüge von Berlin aus an. Währenddessen gab Eurowings bekannt, sämtliche Verträge ihres Kabinen-Stammpersonals bei den deutschen Teilgesellschaften Eurowings und Germanwings zu entfristen. Rund 260 von 1.500 Flugbegleitern hatten zuvor noch befristete Arbeitsverträge. Laut Insidern macht sie sich damit bereit für die Übernahme von Flugzeugen der insolventen Air Berlin. (apa/red)


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Foto: Michaela Trpin

Autor/in:

Redakteurin / Senior Editor

Michaela Trpin hat Publizistik- und Kommunikationswissenschaft sowie Crossmediale Marketingkommunikation studiert und versteht es, ihre im Bachelor- und Masterstudium erlernten Kenntnisse mit der Praxis zu verknüpfen. Ihre Leidenschaft fürs Schreiben und Reisen hat sie, als Teil der Redaktion, zum Beruf gemacht. Im Verlag betreut sie die Themen Karibik, Lateinamerika und Luxusreisen.





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