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AUA-HV: Vorstand massiv unter Kritik
Massive Kritik an Vorstand und Aufsichtsrat der Austrian Airlines (AUA) gibt es bei der heutigen AUA-Hauptversammlung.
Beobachter hatten angesichts des unklaren Engagements des arabischen Investors Mohamed Al Jaber mit kritischen Stellungnahmen gerechnet, zeitweise kamen die Wortmeldungen aber tatsächlich einem "Tribunal" nahe. AUA-Chef Alfred Ötsch wurde wiederholt zum Rücktritt aufgefordert.
In den ersten fünf Stunden der HV - bis 15 Uhr - wurde außer der Präsentation des Jahresabschlusses bisher lediglich der Tagesordnungspunkt 5 behandelt, der eine Kapitalerhöhung im Ausmaß von bis zu 171 Mio. EUR auf bis zu 428,4 Mio. EUR vorsieht. Im Rahmen dieser Kapitalaufstockung sollte auch der Einstieg Al Jabers im Ausmaß von 150 Mio. EUR erfolgen, dafür sollte der Investor 20% der AUA-Anteile erhalten.
Aktionäre verliehen ihrem Unmut teils mit markigen Sprüchen Ausdruck. Viele Wortmeldungen bezogen sich auf den unklaren Status des beabsichtigen Einstiegs des arabischen Investors Al Jaber, auf angebliche Managementfehler, die wirtschaftliche Situation der Airline, mögliche strategische Partnerschaften und die Tatsache, dass mit Thomas Kleibl und Josef Burger zwei langjährige Weggefährten den Vorstand verlassen haben.
"Mir sind rote Manager lieber, die schwarze Zahlen schreiben, als schwarze Manager, die rote Zahlen schreiben", wetterte Kleinaktionärsvertreter Wilhelm Rasinger in Richtung des der schwarzen Reichshälfte zugerechneten AUA-Chefs Ötsch. Rasinger machte Ötsch "persönlich für den Tiefflug der AUA in den vergangenen Jahren mitverantwortlich". Ötsch hatte vor zwei Jahren die Nachfolge an der AUA-Spitze nach Vagn Sörensen angetreten, nachdem er zuvor jahrelang als Siemens-Manager dem AUA-Aufsichtsrat angehört hatte.
Ötsch habe viel Vertrauen verspielt, zeigte sich auch Rasinger "tief enttäuscht". Der für 2007 ausgewiesene Gewinn von 3,3 Mio. EUR sei "kein Erfolg", sondern aus Rückstellungen aus nicht abgeflogenen Tickets entstanden. Der IVA-Chef kritisierte auch die als zu hoch angesehenen Beratungskosten in Höhe von 12 Mio. EUR, das entspreche den Durchschnittskosten von 177 Ganzjahresbeschäftigten. "Manager sollen managen und nicht dauernd versuchen, sich durch Expertise von außen absichern zu wollen". Das sei ein "Zeichen fehlender Kompetenz und Branchenerfahrung bei gleichzeitig hohen Gagen für den Vorstand. Die AUA dürfe "nicht zur fliegenden ÖBB" werden - und auch nicht zur "Therapiestation für eitle und erfolglose Manager und Selbstdarsteller", so Rasinger.
"Al Jaber wird nicht kommen. Wir warten hier vergeblich, wir warten auf Godot", erklärte Aktionär Rupert-Heinrich Staller, der sich vom AUA-Logo an einen "roten fliegenden Teppich" erinnert fühlt. Er forderte den Vorstand zur Vorlage der Verträge und einer Patronatserklärung mit Al Jaber auf, "sonst kann ich nicht abstimmen und muss die Versammlung anfechten". (APA/red)
Autor/in:
Dieter Putz
Redakteur / Managing Editor
Dieter ist seit 25 Jahren wichtiger Teil des Profi Reisen Verlag-Teams. Fast jedes geschriebene Wort, das die Redaktion verlässt, geht über seinen Schreibtisch.
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