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Neue Thermen: nur wenig neues Gästepotenzial

Im Vorjahr wurden die Thermenkapazitäten in Österreich stark ausgebaut. Einerseits wurden Anlagen neu eröffnet (Asia Therme in Bad Erlach, Aqualux Therme in Fohnsdorf) und andererseits kam es zu Wiedereröffnungen nach Umbauarbeiten (Medicine Resort in Bad Gleichenberg, Salzkammergut Therme in Bad Ischl).

Diese Anlagen knabbern aber stark am Gästepotenzial bestehender Thermen und schaffen nur zum Teil zusätzliche Nachfrage. Zu diesem Schluss kommt eine am Freitag veröffentlichte Analyse des Marktforschungsinstituts "Kreutzer Fischer & Partner" (KFP). Abzüglich der 2008 wegen Generalsanierung geschlossenen Häuser wurden netto zusätzliche Kapazitäten für rund 400.000 Tagesgäste geschaffen. Insgesamt stieg die Gästezahl aber nur um knapp 200.000 Besucher auf 7,6 Mio. Eintritte (+2,6% gegenüber 2007). Je nach Standort rekrutieren die neuen Thermen bis zur Hälfte der Besucher von bestehenden Anlagen in der Region. Besonders schlimm sei die Situation in der steirisch/burgenländischen Thermengegend. Fast alle Betriebe meldeten 2008 laut KFP Rückläufe. Erschwert werde die Lage zusätzlich durch einen wachsenden Anteil von Stundenkarten oder Gästen mit ermäßigtem Eintritt zulasten voll zahlender Ganztagesgäste. Während fast alle der burgenländischen und steirischen Thermen Rückgänge verzeichneten, legten zwei Häuser an der tschechischen Grenze zu. Das Sole-Felsen-Bad in Gmünd und die Therme in Laa/Thaya hatten zusammen fast 15% mehr Eintritte als 2007 - nicht zuletzt wegen der tschechischen Gäste. Auch die Anlagen in den Skiregionen meldeten in Folge einer guten Wintersaison steigende Gästezahlen. Der Ausblick für das 2010 ist laut KFP "dunkelschwarz". Im kommenden Jahr sollen sowohl die St.-Martin-Therme am Neusiedlersee als auch die Therme Wien eröffnet werden. Somit komme eine zusätzliche Thermenkapazität für 600.000 Tagesgäste auf den Markt. Mit den neuen Thermen in Wien und am Neusiedlersee werde der steirisch/burgenländischen Thermenregion der wohl wichtigste Markt abgegraben, lautet die Einschätzung von KFP-Geschäftsführer Andreas Kreutzer. Wenn nicht rasch gegengesteuert werde, stehen in einer strukturarmen Region "eine Menge Arbeitsplätze zur Disposition". Für das heurige Jahr rechnet KFP mit 7,7 Mio. Eintritten (+1,9%) und 2010 soll die Zahl auf 8,1 Mio. ansteigen (+5,4%). (APA/red)

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Redakteur / Managing Editor

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