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Venedig: Tagestouristen zahlen erstmals Eintritt


Venedig
Am heutigen 25. April, einem Nationalfeiertag in Italien, müssen Tagestouristen erstmals 5 EUR für den Zutritt in die Lagunenstadt zahlen.

In Venedig ist am heutigen Donnerstag erstmals eine Tagesgebühr für TouristInnen eingehoben worden. Die Sonderabgabe von 5 EUR müssen alle BesucherInnen zahlen, die zwischen 8.30 Uhr und 16.00 Uhr in die Lagunenstadt wollen. Dafür müssen sie im Vorfeld im Internet einen QR-Code erwerben, der an den wichtigsten Zugangspunkten zur Stadt kontrolliert wird. Über 90.000 Personen hatten sich bis Mittwochabend in der Stadt angemeldet, 8.000 haben das Fünf-Euro-Ticket bezahlt.

Tagesgebühr für Touristen

Wie tip-online.at berichtet, hat die italienische Stadt ihre Pläne zur Einführung eines Eintrittsgeldes für Tagestouristen bereits im Herbst 2023 fixiert. So wird vorläufig an insgesamt 29 Tagen im Jahr 2024 ein Eintrittsgeld erhoben: Vom 25. bis 30. April, vom 1. bis 5. Mai und an allen übrigen Wochenenden (samstags und sonntags) bis zum 13. und 14. Juli. Davon ausgenommen ist das Wochenende zum Tag der Republik (1. bis 2. Juni).

Die mehrsprachiger Webseite www.Cda.ve.it zum Erwerb von Tagestickets ist bereits seit Jänner 2024 aktiv. Außerdem sind auf der Plattform auch alle Tage aufgelistet, an denen Touristen die Gebühr zahlen müssen. Zwischen 16.00 und 8.30 Uhr wird der Zugangsbeitrag nicht fällig. Gezahlt wird der Beitrag mit Kreditkarte oder Paypal. Tickets könnten aber auch in Trafiken erworben werden. 

Kontrollstellen wurden am Donnerstag auf dem Piazzale Roma nahe des Bahnhofes, beim Fährenhafen Punta Sabbioni und in Chioggia eingerichtet. Tagestouristen, die ohne gültige Eintrittskarte erwischt werden, müssen mit einer Geldstrafe zwischen 50 und 300 EUR rechnen.

Begründung vs. Kritik 

Bürgermeister Luigi Brugnaro versprach am Donnerstag "sehr sanfte Kontrollen", die eher stichprobenartig ausfallen und auf keinen Fall zu Warteschlangen führen sollen. "Es handelt sich um ein Experiment, das erste weltweit", sagte der Bürgermeister, der hartnäckig die umstrittene Maßnahme verteidigt. "Unser Ziel ist nicht, Geld zu kassieren, sondern zu verhindern, dass die Stadt explodiert. Wir wollen Venedig touristenfreundlicher gestalten, denn es gehört nicht nur den Venezianern, sondern der ganzen Welt". Es werden mehrere Tore - keine Drehkreuze - aufgestellt, die es ermöglichen sollen, den Großteil der TouristInnen abzufangen.

Kritisch zeigte sich der Ex-Bürgermeister von Venedig, Massimo Cacciari. Er rief die Touristen zum Ungehorsam auf, sie sollten die Eintrittskarte nicht bezahlen, denn diese sei seiner Ansicht nach "verfassungswidrig". "Es ist reiner Wahnsinn, diese Maßnahmen ist völlig unrechtmäßig und verfassungswidrig. In keiner Stadt der Welt zahlt man Eintritt", kritisierte Cacciari. (APA / red) 


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Foto: privat

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Redakteurin

Julia Trillsam hat Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien studiert. Jetzt ist sie bereit, die Welt zu bereisen. Je sonniger die Destination, desto schneller sind ihre Koffer gepackt.





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