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Kommentar: "So urlaubt die Gen Z"


Foto: gerasimov_foto_174 / shutterstock.com
Ein Kommentar zur aktuellen HolidayCheck Studie die zeigt, dass sich die Generation Z (kurz: Gen Z) trotzt Instagram & TikTok lieber von Familie und FreundInnen inspirieren lässt.

Die Generation Z umfasst im Allgemeinen diejenigen, die ungefähr zwischen 1995 und 2010 geboren wurden. Damit ist sie die erste Generation, die in einer vollständig digitalisierten Welt aufgewachsen ist. Instagram, Tik Tok & Co. gehören für die meisten zum Alltag dazu. So auch für mich, Julia Trillsam. Mit meinen 29 Jahren falle ich zwar genau in die Schnittstelle der Gen Z und der Gen Y - auch Millennials genannt -, dennoch würde ich sagen, dass ich mehr oder weniger als "Digital Native" aufgewachsen bin. Weshalb ich meinen Kommentar zur aktuellen Studie von HolidayCheck abgeben möchte. 

Studie von HolidayCheck

Zunächst aber ein paar Informationen zur Umfrage selbst: Die repräsentative Studie von HolidayCheck stellte sich im Kern den folgenden Fragen: Wo lässt sich die Gen Z inspirieren und welche Rolle spielen Reise-InfluencerInnen? Und wie reisen die Digital Natives? Mit dem Ergebnis dass die junge Generation vor allem authentische Erlebnisse auf ihren Reisen sucht und sich am liebsten vom sozialen Umfeld bei der Recherche inspirieren lässt. Die eigene Inszenierung in den sozialen Medien gehört dabei dazu, bedeutet für einige aber auch Druck, mit der eigenen Generation mithalten zu müssen.

Soziales Umfeld vs. InfluencerInnen

Trotz Instagram und Co. setzen die Befragten bei der eigenen Reiseplanung laut Umfrage also auf Inspiration aus dem sozialen Umfeld. So verlässt sich etwa die Hälfte der Teilnehmenden auf Tipps von Familie und FreundInnen. Online-Reiseplattformen kommen wie die sozialen Medien für etwa 44% der Befragten als Inspirationsquelle infrage. Reise-InfluencerInnen halten dagegen nur etwa ein Fünftel für inspirativ. Eng damit verknüpft ist die wahrgenommene Glaubwürdigkeit. So zeigen die Ergebnisse, dass mehr als die Hälfte der Befragten an der Glaubwürdigkeit der sozialen Medien zweifelt, während das soziale Umfeld, gefolgt von Online-Reiseplattformen und Reisebüros zu den glaubwürdigsten Quellen für die Reiseplanung zählen.

Kommentar zu den Ergebnissen

Nun meine Einschätzung und Erfahrung dazu: Ich kann dazu klar sagen, dass ich ebenfalls zu den 50% der Befragten zählen würde, die sich eher auf Tipps und Infos von Reiseprofis oder dem eigenen sozialen Umfeld verlässt, als auf die Inhalte von InfluencerInnen.

Und das aus mehreren Gründen - zwei davon möchte ich näher erläutern: Zum einen nutze ich selbst gerne Instagram - hauptsächlich privat, zum Teil aber auch beruflich - und weiß daher ein wenig, "wie der Hase läuft". Wenn ich etwas poste dann auch zu 99% die schönsten Aspekte meines Tages. Sicher sind auch mal ein paar Schnappschüsse dabei oder lustige "Storys" - es ist ja schließlich nur meine Freizeit, die ich abbilde -, aber dennoch sind die Inhalte selektiert und zeigen nur das, was ich zeigen will. Daher weiß ich auch, dass InfluencerInnen, die ihre Reise aus beruflichen Gründen festhalten, dabei noch akribischer vorgehen. Alles wird ins beste Licht gerückt, aus dem vorteilhaftesten Winkel abgelichtet und dann aus einer Vielzahl an beinahe identen Aufnahmen "die Eine" ausgewählt, die es auf die jeweilige Plattform schafft. Und der soll ich dann vertrauen, dass der gesamte Aufenthalt ein tolles Erlebnis war?

Was auch zum nächsten Punkt führt: Es findet ja keine Beratung statt. Was hilft es mir, eine schöne Destination in einem einzigen Moment oder ein Luxuszimmer schön inszeniert zu sehen, wenn ich nicht weiß, was ringsum passiert und wie "das Feeling" war? Mir fehlen die wichtigsten Informationen: Wie ist die Person dorthin gekommen / wie war die Anreise, was kann man in der Umgebung unternehmen und welches Budget hat sie eingeplant? Alles Fragen, die mir von der Person sicher nicht beantwortet werden. Von Reiseprofis, von FreundInnen und Familie aber schon. 

Das sind nur zwei der für mich wichtigsten Punkte, die dazu führen, dass ich zwar auch weiterhin gerne gewisse Inhalte von Reise-InfluencerInnen konsumieren werde - einfach um zu sehen, "was es gibt" oder was alles möglich ist. Wenn ich aber echte Erfahrungen und realistische Tipps möchte: Dann bleibt auch weiterhin die "reale" Beratung meine erste Wahl.  

Weitere Infos zum Reiseverhalten und zu der Reiseplanung der Gen Z finden Interessierte HIER. (red) 


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Foto: privat

Autor/in:

Redakteurin

Julia Trillsam hat Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien studiert. Jetzt ist sie bereit, die Welt zu bereisen. Je sonniger die Destination, desto schneller sind ihre Koffer gepackt.





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