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Neue Tourismusstrategie für St. Pölten
Stefan Bauer, seit Jänner Tourismusdirektor, bereitet eine neue Strategie vor, um die niederösterreichische Landeshauptstadt noch besser auf der touristischen Landkarte Österreichs zu etablieren. tip-online traf den neuen Tourismusverantwortlichen zu einem Gespräch zu diesem und weiteren Themen.
Wie Stefan Bauer im Gespräch mit tip-online betont, ist die Stadt mit ihren rund 2.000 Gästebetten im Bereich Wirtschaftstourismus bereits sehr gut positioniert. Dementsprechend positiv ist die Hotelauslastung an den Wochentagen, während die Nachfrage an den Wochenenden noch ausbaufähig ist. Bis Ende des Jahres wird jetzt an einer Strategie gearbeitet, um die Stadt und die Region auch für den Freizeittourismus sichtbarer zu machen.
Bereits jetzt ist die Stadt für Großveranstaltungen wie dem FM4 Frequency oder dem Challenge Triathlon weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Darüber hinaus gibt es aber noch zahlreiche andere besuchenswerte Veranstaltungen, wie Stefan Bauer hinweist. Gut etabliert sieht er die Stadt mit Institutionen wie dem Landestheater, der Bühne am Hof oder dem Festspielhaus auch im Kultursektor. Die letztendlich nicht erfolgreiche Bewerbung zur europäischen Kulturhauptstadt 2024 hat aber das Fundament und den Rahmen für die Weiterentwicklung der Stadt als kulturelles Zentrum gelegt. Im Rahmen des Tangente Festivals im kommenden Jahr zahlreiche Ideen umgesetzt. Gebaut wird beispielsweise ein eigenes Kinderkunstlabor. Aber auch die jüdische Synagoge wird saniert um für Veranstaltungen genutzt werden zu können. Ziel ist es, Sankt Pölten im Rahmen des Festivals weit über die Region hinaus bis ins benachbarte Ausland hinein sichtbar zu machen.
Convention Büro für individuelle Lösungen
Gut etabliert ist die Stadt als Standort für MICE. Innerhalb der Tourismusabteilung kümmert sich eine Mitarbeiterin um diesen wichtigen Geschäftsbereich. Wie Stefan Bauer betont, wird Sankt Pölten auch gerne von Unternehmen als Tagungsstandort genutzt, die schon oft in Wien gewesen sind und nun nach neuen Orten suchen. Ein großer Vorteil ist die überaus verkehrsgünstige Lage der Landeshauptstadt. Sowohl über die Autobahn als auch über die Bahn ist Sankt Pölten optimal erreichbar.
Aber auch auf der Nord-Süd Achse sei man gut positioniert, ergänzt Stefan Bauer. Mit rund 40 lokalen Partnern arbeitet das Büro in diesem Bereich zusammen. Der Vorteil, so der Tourismusdirektor, sind die individuellen Lösungen, die man den Kunden anbieten kann. Und mit den alten Glanzstoffhallen, den Stadt-Sälen und dem VAZ verfüge man auch über die richtigen Locations um unterschiedlich große Veranstaltungen abwickeln zu können. Die Messe MAWEV ist beispielsweise regemäßiger Gast im VAZ. Auf dem großzügigen Hallen- und Freigelände werden nicht weniger als 1.000 Baumaschinen präsentiert.
Weiterentwicklung der Hotelkapazitäten
Die derzeitige Hotelangebot reicht vom Budgethotel bis hin zum Viersternehaus. Ein ideales Angebot, um die aktuelle Nachfrage in den verschiedenen Kategorien abzudecken, wie Stefan Bauer betont. Vor der Pandemie verzeichnete Sankt Pölten im Jahr 2019 rund 188.000 Nächtigen. Aktuell sei man sehr gut unterwegs, 2022 lag man nur mehr 14% unter dem Vorpandemieniveau. Die Nachfrage nach dem Ende der Pandemie hat sich damit sehr zufriedenstellend entwickelt, hebt der Tourismusdirektor hervor. Damit sei auch mittel- bis längerfristig ein Potenzial für weitere Hotels in Sankt Pölten gegeben.
Ein interessantes Projekt entwickelt sich gerade direkt am zentralen Rathausplatz. Das ehemals von Rene Benkos Immobilienholding Signa gekaufte Leiner-Areal, wurde kürzlich vom Unternehmen SÜBA erworben, die das Stadtquartier in den nächsten Jahren nach den ursprünglichen Plänen realisieren möchte. Geplant sind unter anderem ein Hotel und ein Kongresszentrum. Für die Stadt ein weiterer Schritt zur nachhaltigen Positionierung als Tourismus- und Tagungsstandort. (red)
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Autor/in:
Christian Pöchhacker
Christian Pöchhacker ist nach Jahren in der Finanzbranche in das Redaktionsteam des Profi Reisen Verlages zurückgekehrt. Als freier Mitarbeiter liegt sein Fokus auf dem Bereich Luftfahrt.
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