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Österreich: Skigebiete erhöhen Liftpreise deutlich

Wer diesen Winter über Österreichs Skipisten rauschen möchte, muss dafür deutlich tiefer in die Tasche greifen als in der vergangenen Saison. Im Schnitt werden Tickets um rund 8% teurer.

Angesichts der allgemein hohen Inflation infolge des Ukraine-Kriegs und der daraus resultierenden Energiekrise drehen auch die Skigebiete massiv an der Preisschraube. So müssen Wintersportler in der Saison 2022/23 um bis zu 11% mehr für ihr Liftticket budgetieren, wie ein APA-Rundruf in den größeren Destinationen zeigt.

Zum Teil wollen die Betreiber außerdem ihre extrem höheren Kosten auch mit Energiesparmaßnahmen etwas dämpfen. Der Spielraum dafür wird aber als eingeschränkt dargestellt, da bereits intensiv an der Effizienz gearbeitet und der Verbrauch in den vergangenen zehn Jahren um rund 20% nach unten gedrückt worden sei. Angedacht seien beispielsweise weniger Stationsbeleuchtung, das Ausschalten von Sitzheizungen oder weniger Nachtskilauf. Auch die Seilbahnengeschwindigkeit könnte zu Mittag oder am frühen Nachmittag von 5 bis 6 auf 4 bis 4,5 Meter pro Sekunde reduziert werden. Fix sei hier allerdings noch nichts. Die Vorschläge liegen laut heimischem Seilbahnen-Sprecher und ÖVP-Politiker Franz Hörl "im Ministerium", die Branche warte nun auf konkrete Vorgaben.

Teurere Ticketpreise in ganz Österreich

Spürbar höhere Liftkartenpreise stehen jedenfalls in ganz Österreich fest. In der stärksten Winterdestination Tirol dürften die Ticketpreise laut Hörl, der auch Tiroler Wirtschaftsbund-Chef ist, im Schnitt zwischen 7 und 8% steigen. Das Energieeinsparpotenzial wiederum liege bei bis zu 12%.

Der teurere Skiurlaub dürfte der Nachfrage jedoch keinen Abbruch tun: "Die Menschen haben weiterhin Lust auf Winterurlaub in den Bergen und die Nachfrage ist in den Tiroler Regionen vorhanden", so die Geschäftsführerin der Tirol Werbung, Karin Seiler. Allerdings würden viele Menschen "sicher noch abwarten, wie sich die Situation entwickelt", kurzfristige Buchungen seien die Folge.

Im Bundesland Salzburg müssen Ski- und Snowboard-Fans im bevorstehenden Winter bei den Liftpreisen mit Steigerungen zwischen 6,5 und 11% rechnen. So falle bei der Tageskarte beispielsweise eine Erhöhung von knapp 10% an - also von 2021 60,50 EUR auf heuer 66 EUR. Gleichzeitig stellen auch dort die Liftbetreiber Überlegungen an, wo angesichts der Preisexplosion im Energiebereich gespart werden könne, so der dortige Seilbahnen-Sprecher Erich Egger.

Die Preise der Skipässe in Ski amadé, das 760 Pistenkilometer und 270 Liftanlagen in fünf Skiregionen und 25 Skiorten in Salzburg und der angrenzenden Steiermark (Raum Schladming) umfasst, sollen im Schnitt um rund 9% steigen. Dabei variieren die Tageskartenpreise in Ski amadé je nach Skigebiet und umfasse so in den großen Gebieten beispielsweise eine Preisspanne von 55 bis 68,50 EUR. Auch hier soll die Fahrtgeschwindigkeit der Seilbahnanlagen noch stärker an das Gästeaufkommen angepasst und Flutlichtskilauf sowie Sitzheizungen stark eingeschränkt werden, so Geschäftsführer Christoph Eisinger. 

Die Preise in den Kärntner Skigebieten werden für die kommende Wintersaison um durchschnittlich 8% angehoben. So werde etwa die Erwachsenen-Tageskarten am Nassfeld und in Bad Kleinkirchheim 56,50 EUR kosten, am Mölltaler Gletscher 59 EUR, 56 Euro auf der Gerlitze und 54,50 EUR auf der Turracher Höhe. Günstiger ist es in kleineren Skigebieten, etwa am Klippitztörl mit 40,50 EUR.

Auch in der Steiermark wird Skifahren heuer merklich teurer. Die Tageskarte auf der Planai kostet im kommenden Winter zwischen 58 und 68 EUR - je nachdem wie früh man sie bucht und kauft.

Im Skigebiet Riesneralm im obersteirischen Donnersbachtal werden die Preise laut Geschäftsführer Erwin Petz für 2022/23 um 7% angehoben. Die Tageskarte für Erwachsene komme dann auf 48 EUR, jene für Kinder auf 24,50 EUR. Eine Sechs-Tages-Karte kostet für Erwachsene 258,50 für Kinder 129,50 EUR.

Skitouristen in Niederösterreich müssen sich heuer im Winter auf etwa 10% teurere Saisonkarten einstellen. Die ecoplus Alpin GmbH habe die Preise bereits veröffentlicht. Die Preise für Tages- und Mehrtageskarten werden aber erst zu Saisonbeginn bekanntgegebenso Geschäftsführer Markus Redl. "Wir warten auf mehr Informationen, was die Rahmenbedingungen angeht." 
Beim Energiesparen gibt es laut Redl "zwei Stellschrauben". Einerseits soll die Schneeproduktion noch effizienter als schon bisher gestaltet werden, andererseits gehe es um die Art und Weise, wie Lifte betrieben würden. Es müsse nicht jede Aufstiegshilfe immer in Betrieb sein. Das Erlebnis des Gastes soll freilich nicht eingeschränkt sein, betonte Redl. (APA / red) 


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Foto: privat

Autor/in:

Redakteurin

Julia Trillsam hat Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien studiert. Jetzt ist sie bereit, die Welt zu bereisen. Je sonniger die Destination, desto schneller sind ihre Koffer gepackt.





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