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Havila: Fjorde auf Batterie segeln

Das neueste Schiff von Havila Kystruten führte vergangene Woche die erste emissionsfreie Kreuzfahrt durch den rund 200 km nordöstlich von Bergen gelegenen Geirangerfjord durch. Damit erfüllt Havila bereits vier Jahre vor Inkrafttreten die Umweltauflagen der norwegischen Regierung.

Die Schiffe von Havila Kystruten sind für die Zukunft gebaut und die umweltfreundlichsten Schiffe entlang der norwegischen Küste. Mit einem Batteriepaket von 6,1 Megawattstunden (MWh), dem weltweit größten Batteriepaket auf einem Passagierschiff, können die Schiffe bis zu vier Stunden mit reinem Batteriestrom fahren. In Kombination mit verflüssigtem Erdgas (LNG) werden die CO2-Emissionen um 30 % und die NOX-Emissionen um 90 % im Vergleich zu ähnlichen Schiffen reduziert, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden.

„Wir haben bewiesen, dass wir die zukünftigen Anforderungen der Behörden erfüllen können. Wir haben auf dieser Fahrt etwas mehr als 60 Prozent der Batteriekapazität verbraucht, und das zeigt uns, dass das Ziel von vier Stunden Batteriebetrieb eindeutig erreichbar ist. Mit noch mehr Tests und Anpassungen des gesamten Energieverbrauchs an Bord werden wir schließlich in der Lage sein, das gesamte UNESCO-Weltnaturerbe ohne große Herausforderungen emissionsfrei zu befahren“, sagt Bent Martini, CEO von Havila Kystruten. 

Um die Möglichkeit zu haben, die Batterien an Bord stärker als bisher zu nutzen, fordert Martini den Zugang zu Landstrom entlang der Küste. Darüber hinaus plane die Reederei eine schrittweise Beimischung von verflüssigtem Biogas, um das Erdgas im Laufe der Zeit zu ersetzen. Dazu müsse Biogas in ausreichendem Maße zur Verfügung stehen. Während der historischen Reise war die Umweltstiftung ZERO an Bord, Mitarbeiter Harald Maaland betonte ebenfalls, dass mit der Forderung des Parlaments nach Null-Emissionen auf allen Fjorden (2018) auch die entsprechende Ladeinfrastruktur in den Häfen vorhanden müsse. 

Eine gemeinsame Verantwortung

Truls Bruland stand auf der Brücke, als Havila Castor zum ersten Mal in Geiranger einlief, und als Kapitän des Schiffes war er sichtlich stolz: „Wir haben ein hochmodernes Schiff, das sich auf See wie ein Traum verhält. Und es ist natürlich auch großartig, dass wir durch unseren nachhaltigen Antrieb dazu beitragen können, die Umwelt der norwegischen Küste zu schonen.“ Damit ein Schiff wie die Havila Castor so gut wie möglich funktioniert, sind Bruland und seine Crew auf der Brücke auf eine gute Zusammenarbeit - auch mit dem Maschinenraum angewiesen. Vor der Umstellung auf Batteriebetrieb wurden die Passagiere an Bord neben dem verbrauchsreduzierenden Schiffshotelbetrieb auch auf den Stromverbrauch für mobiles Laden, Licht und Heizung in der Kabine aufmerksam gemacht.

„Es erfordert einige Ressourcen, um für über 300 Passagiere zu kochen, sowie für die Beleuchtung an Bord und das Heizen des Schiffes. Wenn wir emissionsfrei segeln, tun wir alles, um den Stromverbrauch zu reduzieren, und so zu segeln wird zu einer gemeinsamen Verantwortung, sagt Sandra Ness, Leiterin für Klima und Umwelt in Havila Kystruten.

Engagement unter Gästen

Mit Beginn dieser Reise startete Havila Kystruten auch sein neues Eco-Voyager-Programm für Gäste an Bord. Das Programm ziele darauf ab, den Gästen die Möglichkeit zu geben, sich an Bord zu engagieren und bewusste Entscheidungen zu treffen und so zu einem nachhaltigeren Umgang mit menschlichen und materiellen Ressourcen beizutragen. Sie sollen inspiriert und ermutigt werden, während der Fahrt rund um die Küste kleine Schritte zu unternehmen, die den Alltag an Bord in Bezug auf Energie, Wasser, Müll, Reinigung und damit auch die Besatzung positiv beeinflussen. Das Eco-Voyager-Programm wurde auf havilavoyages.com gestartet, wo Gäste mehr über das Projekt erfahren und die Checkliste einsehen können, zu welchen Maßnahmen sie auf ihrer Reise beitragen können. (red)


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Sandra Zurek

Autor/in:

Managing Director

Nach 10 Jahren ist Sandra Zurek zum Profi Reisen Verlag zurückgekehrt und zeichnet aktuell neben Vermarktung und Medienkooperationen auch für Redaktion verantwortlich.





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