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Deutsche Luftfahrt für Emissionshandel

Angesichts der sich verschärfenden Klimawandel-Debatte will sich auch die deutsche Luftfahrt dem Handel mit Luftverschmutzungsrechten nicht länger entziehen.

Die Spitzen aller deutschen Luftfahrt-Verbände und Unternehmen einigten sich bereits am Freitag auf ein entsprechendes Positionspapier, wie der Bundesverband der Deutschen Fluggesellschaften (BDF) in Berlin bestätigte. Hintergrund sind Forderungen der EU-Kommission und des deutschen Bundesverkehrsministers Wolfgang Tiefensee, die Luftfahrt in den bestehenden Handel mit Kohlendioxid-Zertifikaten einzubeziehen. Allerdings verlangte die Branche umfangreiche Zugeständnisse.

Brüssel sieht vor, dass der zulässige Kohlendioxid-Ausstoß ab 2011 zunächst für jede europäische Airline, ab 2012 für alle anderen festgelegt wird. Wer mehr ausstößt, muss Zertifikate hinzukaufen. Wer weniger Treibhausgase in die Luft pustet, kann sich mit dem Verkauf der nicht benötigten Zertifikate ein Zubrot verdienen.

Der Handel mit CO2-Zertifikaten sei "konsequent und wird ausdrücklich begrüßt", heißt es in der Stellungnahme der Luftfahrtverbände an die EU-Kommission. Im Vergleich zu Steuern oder Abgaben sei der Emissionshandel die "ökologisch wirksamere und ökonomisch sinnvollere Maßnahme", um die klimaschädliche Wirkung des Luftverkehrs zu reduzieren. Dass sich die Branche auf eine Teilnahme am Emissionshandel verständigte habe, sei "grundsätzlich zu begrüßen", sagte eine Sprecherin des Bundesverkehrsministeriums in Berlin.

Die Branche betonte jedoch, dass der Emissionshandel nur ein Teil einer Gesamtstrategie zur Minderung des CO2-Ausstoßes sein könne. An erster Stelle stünden ein geringerer Treibstoffverbrauch der Maschinen und der Ausbau der Flughäfen, um spritschluckendes Schleifen-Drehen bis zur Landung zu vermeiden. Außerdem müsse die Politik die für 2020 geplante Einführung des einheitlichen europäischen Luftraums beschleunigen. Das ermögliche Kerosineinsparungen von bis zu zwölf Prozent, da Umwege vermieden und Streckenführungen optimiert werden könnten. Der Emissionshandel dürfe auch nicht einseitig zu Lasten der europäischen Gesellschaften gehen, warnten die Verbände. "Eine EU-Insellösung lehnen wir ab." (APA/red)

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Redakteur / Managing Editor

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