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Oliva Reisen: Corona-Hilfsfonds als Schuss ins Knie?

Im Rahmen des Corona-Hilfsfonds spielen sich ÖHT und Hausbanken die Bälle hin und her, letztlich muss aber die Hausbank dafür sorgen, dass der Kredit zurückgezahlt wird. 

In einem Schreiben an die Wirtschaftskammer und den Fachverband der Reisebüros bitte Gerald Gschandes, Oliva Reisen, um Unterstützung der Interessensvertretung bei der Abwicklung der Überbrückungskredite. Die Lage sei verfahren, heißt es in dem Brief. Die Hausbank gehe davon aus, dass der Hilfsfonds falsch dargestellt worden sei. Zwar haftet die ÖHT für den Kredit, für die Rückzahlung ist aber erst wieder die Hausbank verantwortlich, die sich das Geld von ihren Kunden holen muss. Trotz positiver Bilanz und guter Eigenkapitalquote scheint es nicht möglich, einen Kredit zu erhalten, da die Prognose für Reisebüros generell nicht vielversprechend ist.

Derzeit erreichen uns täglich Leserbriefe, sodass wir um Verständnis bitten, wenn wir nicht alle sofort veröffentlichen können.

Der Brief im Wortlaut

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich habe heute mit Begeisterung Ihren Artikel über den Zwischenbericht unseres Fachverbandes gelesen. Die Hoffnung, dass es doch noch eine "Rettung" für die Reisebüros und Veranstalter gibt, keimt somit weiter - vielen Dank dafür!

Weiters möchte ich doch noch etwas loswerden und hoffe, Sie können hier auch weiterhelfen bzw. den Betrieben Unterstützung anbieten. Wir, und einige meiner Kollegen, haben einen Antrag für Staatshaftung im Rahmen des Coronahilfsfonds gestellt. Wir haben eine positive Bilanz, mehr als 25 % Eigenkapitalquote, etc., die Antragsstellung war am 10.04.2020, bis dato haben wir keine Zusage von ÖHT bzw. Hausbank erhalten. Im Gegenteil, die Hausbank meinte, dass dieser Hilfsfonds in der Öffentlichkeit falsch dargestellt wird.

Die ÖHT haftet zwar für den Kredit, aber die Hausbank muss Sorge tragen, dass dieser Kredit auch wieder zurückgezahlt werden kann. Was die Hausbank somit in ein Dilemma bringt, und leider vielen, wie auch uns, voraussichtlich eine positive Bearbeitung nicht zustimmen kann, da die Zukunftsaussichten für die Reisebürobranche sehr schlecht ist.

Was hilft uns nun dieser Fonds bzw. Haftung, wenn dieser nicht geltend gemacht werden kann (das ist wie ein Schuss ins Knie). Wie können wir nun vorgehen, damit wir den notwendigen Kredit aus dem Hilfsfonds tatsächlich bekommen bzw. muss sich die Bank an die Auszahlungsbestätigung (welche ja im Vorfeld von der Bank ausgestellt wurde, damit man überhaupt einen Antrag stellen kann) gesetzlich halten?

Bitte um Ihre Rückantwort diesbezüglich und bitte bleiben Sie weiterhin dran, damit dieses vorgeschlagene Maßnahmenpaket, zumindest teilweise, umgesetzt werden kann; das wäre schon eine große Hilfe.

Danke!
Mit herzlichem Gruß
Gerald Gschanes
Oliva Reisen GmbH
(red.)


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Foto: tip

Autor/in:

Herausgeberin / Chefredakteurin

Elo Resch-Pilcik, Mitgründerin des Profi Reisen Verlags im Jahr 1992, kann sich selbst nach mehr als 30 Jahren Touristik - noch? - nicht auf eine einzelne Lieblingsdestination festlegen.





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