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Laudamotion: „Wollen keine Ryanair Austria werden“

Nach der Bekanntgabe von Laudamotions und Ryanairs Partnerschaft, erntete der einstige NIKI-Gründer Niki Lauda scharfe Kritik. Dieser begegnete er nun gemeinsam mit Ryanair-Chef Michael O’Leary in Wien. Er sei niemals ein Strohmann gewesen und Laudamotion werde weiterhin ein österreichisches Unternehmen bleiben.

Die neue Luftfahrt-Partnerschaft sieht vor, dass Ryanair zunächst einen Anteil von 24,9% an Laudas neuer Airline übernimmt, der vorbehaltlich der Genehmigung durch die EU-Wettbewerbskommission später auf 75% erhöht werden soll. Mit insgesamt 21 Flugzeugen wird Laudamotion ab Juni von neun Städten in Österreich und Deutschland aus operieren. Die Stützpunkte sind dabei Wien, Berlin Tegel, Köln, Düsseldorf, Frankfurt, München, Nürnberg, Stuttgart und Zürich. O’Leary fügte hinzu, dass die 21 Maschinen in den nächsten Jahren auf 30 bis 40 aufgestockt werden sollen. Obwohl die irische Airline selbst Boeings einsetzt, wolle man für Laudamotion auf eine reine Airbus-Flotte setzen. Sollten diese jedoch nicht zeitnah verfügbar sein, könne man vorerst auf Boeings ausweichen. Niki Lauda soll als Vorsitzender des Vorstands dafür verantwortlich sein, Laudamotion als österreichische Low-Fare-Fluglinie am Markt für Linien- und Charterflüge zu etablieren. Im Chartergeschäft setze man im Sommer 2018 auf die Partnerschaft mit Condor/Thomas Cook. Partnerschaften mit Reiseveranstaltern für den Winter werden zurzeit besprochen, meinte Lauda auf Anfrage von tip. Flüge vom Stützpunkt Berlin-Tegel, auf dem vier Maschinen stationiert werden und zu 17 Sonnenzielen starten, werden vorerst über die Ryanair-Homepage vertrieben um Laudamotion „mehr Komfort“ zu bieten. Vier Flugzeuge werden auch in Wien stationiert sein und bis zu dreimal täglich Palma de Mallorca anfliegen. Sechs Flieger stehen in Düsseldorf, zwei in Zürich und jeweils einer in Köln, Frankfurt, München, Nürnberg und Stuttgart.

Gehaltsspritze für Belegschaft

Eine gute Neuigkeit kündigte Lauda für seine Cockpit- und Kabinencrews an. Diese sollen künftig mehr Gehalt bekommen, wenn „die Produktivität stimmt“. „Ich möchte ihnen damit zeigen, dass wir in Wien die bestbezahlte Low-Cost-Airline sind“, so Lauda. Das neue Gehaltsmodell werde er morgen, Donnerstag, seinen Belegschaftsvertretern vorstellen.

Bleiben österreichische Firma

Einmal mehr betonte Lauda, dass er nicht der Strohmann für die Iren war.

„Wie soll ich ein Strohmann gewesen sein, wenn ich gegen Ryanair geboten habe? Trotz dieser Zusammenarbeit werden wir ein österreichisches Unternehmen und eine europäische Fluglinie bleiben!“

Auch O’Leary, der mit einer typischen roten Lauda-Kappe zur Pressekonferenz gekommen war, erklärte, dass Laudamotion keine Ryanair Austria werden soll. Im Gegensatz zu Austrian Airlines, die schon lange keine österreichische Fluggesellschaft mehr sei, weil sie ihre Anweisungen von der Konzernmutter Lufthansa bekomme, hätte bei Laudamotion Niki Lauda das Sagen. „I’m just wearing the cap“, meinte O’Leary schmunzelnd. (red)


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Foto: Michaela Trpin

Autor/in:

Redakteurin / Senior Editor

Michaela Trpin hat Publizistik- und Kommunikationswissenschaft sowie Crossmediale Marketingkommunikation studiert und versteht es, ihre im Bachelor- und Masterstudium erlernten Kenntnisse mit der Praxis zu verknüpfen. Ihre Leidenschaft fürs Schreiben und Reisen hat sie, als Teil der Redaktion, zum Beruf gemacht. Im Verlag betreut sie die Themen Karibik, Lateinamerika und Luxusreisen.





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