Er beinhaltet unter anderem eine "Innovationsmillion", eine Ausweitung der ERP-Mittel für den Tourismus und eine Kampagne zur Förderung von Schulskikursen, berichteten Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner und der oberösterreichische Tourismus-Landesrat Viktor Sigl in einer Pressekonferenz am Freitag in Linz. Mit der Innovationsmillion, die vom Ministerium und den beteiligten Bundesländern von 2011 bis 2013 jährlich zur Verfügung gestellt wird, soll neuen Ideen stärker zum Durchbruch verholfen werden. Bis zu zehn "Leuchtturm-Projekte" sollen jeweils gefördert werden. Der Minister will zudem im Förderbereich die Weichen stellen, dass die ERP-Mittel für den bekannt finanzschwachen Sektor Tourismus ab 2012 um 50% auf 50 Mio. EUR angehoben werden, mit denen zinsgünstige Kredite vergeben werden. Weiters sollen in jenen Bundesländern, in denen Wintersportwochen stattfinden, Koordinationsstellen eingerichtet werden, um die unterschiedlichen Angebote zu bündeln und den Schulen eine zentrale Präsentationsplattform zu bieten. Das Ministerium will zudem im Herbst eine Image-Kampagne für Wintersportwochen starten. Sie sind für Mitterlehner eine Investition in die Zukunft, weil sie die Gäste von morgen für einen Skiurlaub begeistern.

Der Minister strebt mit in einem ersten Bericht eines neuen Expertenrates empfohlenen Maßnahmen an, das Umsatzwachstum im Tourismus bis 2015 auf jährlich 2,5 Prozent auszubauen. Für die Nächtigungen würde dies eine Steigerung um 10% von 124,8 Millionen im Jahr 2010 auf 138 Millionen im Jahr 2015 bedeuten. Der Aktionsplan sei aber keine Einmischung in die Angelegenheiten der Bundesländer, sondern solle lediglich ein "Grundbiotop" schaffen.

Für Oberösterreich merkte der zuständige Landesrat Sigl an, dass der Aktionsplan sich in höchstem Maße mit den Leitlinien des neuen oberösterreichischen "Kursbuchs 2011-2016" für den Tourismus decke. Unter anderem Markenführung, touristische Leitthemen und -produkte, Marketingschwerpunkte sowie Finanzierungs- und Förderpolitik würden sich darin mit den gleichen Schwerpunktsetzungen wie in der Bundesleitlinie finden. Der freiheitliche Tourismussprecher Roman Haider sah in einer Reaktion die Forderungen seiner Partei bestätigt. Er sprach sich zudem für eine steuerliche Entlastung der Tourismuswirtschaft aus und insbesondere für die Streichung der Flugticketabgabe. Der Vorsitzende der Gewerkschaft vida verlangte die Einbindung der knapp 181.000 Beschäftigten in der Branche in die Vorhaben, weil diese die Leistungsträger seien. (APA/red)