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AUA rüstet sich für Al Jaber-Prozess

Der geplatzte Einstieg des saudiarabischen Scheichs Mohamed Bin Issa Al Jaber bei der AUA dürfte ein teures Nachspiel haben. Teuer könnte es vor allem für den arabischstämmigen Investor mit österreichischem Pass werden.

Denn die AUA-Anwälte feilen an einer saftigen Schadenersatzklage für den Fall, dass man sich nicht auf eine einvernehmliche Auflösung des Vertrags einigt, in dem sich Al Jaber verpflichtet hat, 150 Mio. EUR in die AUA zu investieren und dafür 20% der Aktien erhalten sollte. Der schlimmstmögliche Ausgang für Al Jaber wäre der beste für die AUA: "Dass er 150 Mio. EUR zahlt und keine einzige AUA-Aktie dafür bekommt", hieß es aus mit der Transaktion vertrauten Kreisen. Dem Vernehmen nach ist Al Jaber bereit, sich zurückzuziehen und die eigenen Kosten zu tragen.

Das Prozessrisiko schätzen Juristen der AUA dabei als äußerst gering ein: Schlimmstenfalls bleibt die Airline auf den Prozesskosten sitzen, so ihre Ansicht. Denn die Verträge mit dem Scheich seien "wasserdicht", zumal die Gründe für eine Vertragsauflösung im Vertrag genau aufgelistet seien. Konkret möglich wäre dies nur durch "Umstände, die es der AUA verunmöglichen, ihr Geschäft weiterzuführen", also etwa dem Wegfall der Lizenz, heißt es in dem Dokument. Die von Al Jaber angeführte "arglistige Täuschung" durch Vorlage eines Quartalsverlustes von 60,4 Mio. EUR knapp nach Vertragsunterzeichnung fällt nicht darunter.

Derzeit wird an einer einvernehmlichen Lösung gearbeitet. Die AUA sei durchaus bereit für eine außergerichtliche Einigung - unter der Voraussetzung, dass Al Jaber eine "Abstandszahlung" in erklecklicher Höhe - die Rede ist von bis zu 100 Mio. EUR - leistet. Gibt es bis zum Sommer keine Einigung, will der beauftragte Anwalt Johannes Reich-Rohrwig klagen, schreibt "Der Standard" (Donnerstagausgabe). Das offene Prozessrisiko könnte die Chancen der AUA bei der Partnersuche schmälern, vermutet das Blatt. (APA/red)

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Redakteur / Managing Editor

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