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Indaba 2015 „Geared to listen“

Von 9. bis 11. 5. fand im südafrikanischen Durban Afrikas größte Tourismusfachmesse „Indaba“ dieses Jahr unter dem Motto „Geared to listen“ statt. Der neue südafrikanische Tourismusminister Derek Hanekom eröffnete den Event mit einer klaren Botschaft: „Afrika muss sich als Kontinent präsentieren und zusammenhalten“.

im Einklang mit diesen Grußworten war der Fokus der diesjährigen Indaba erneut auf ganz Afrika gerichtet: 1.000 Aussteller aus 20 afrikanischen Ländern präsentierten sich in den Hallen des ICC-Centers (Inkosi Albert Luthuli International) und des DEC-Centers (Durban Exhibition Centre) rund 2.000 Fachbesuchern und 750 Medienrepräsentanten; in Summe wurden ca. 10.000 Besucher gezählt. Die Ausstellerzahl blieb zwar um 500 hinter der des Vorjahres zurück, doch konnte der Austausch unter den Teilnehmern signifikant gesteigert werden: Von ca. 17.200 Geschäftstreffen nahm die Zahl auf über 29.000 und damit um knapp 70% zu.

Das Ohr am Boden

Die Belebung der Gesprächsfrequenz konnte vorrangig durch ein erneuertes Messekonzept erzielt werden, so wurden eigene Speed Marketing-Plattformen für kleinere Veranstalter eingerichtet, um diese gezielt mit potenziellen Partnern zusammenzuführen. Dem Motto „Geared to listen“ („aufs Zuhören eingestellt“) entsprechend standen „Small Medium and Micro Enterprises“ auch im Zentrum eines Pressegesprächs, das die Probleme von Kleinunternehmen beleuchtete, sich gegenüber finanzkräftigen „Big Playern“ zu etablieren – Zusammenschlüsse zu Verbänden, Zertifizierungen von Nachhaltigkeit und Fairness sowie verbesserte Ausbildung sollen dafür den Schlüssel bilden. Kleine und mittelgroße Unternehmen sieht auch Hanekom als treibende Kraft der Zukunft und betont, dass die Ermutigung dieses Segments unter seinem Mandat einen Schwerpunkt des Programms darstellen wird. Thematisiert wurden auch Veränderungen in der Nachfrage, darunter die steigende Beliebtheit von Gästehäusern und B&Bs oder der wachsende Markt für Reisende mit eingeschränkter Mobilität.

Hoffnungsvolle Ausblicke

Beim Gipfeltreffen der Tourismusminister wurden die Hindernisse erörtert, die einem rascheren Wachstum des Tourismus im Wege stehen, darunter die unzureichende Wahrnehmung der kulturellen und historischen Attraktionen des Kontinents, der mit einer ersten Image- und Branding-Konferenz in Ghana entgegengewirkt werden soll. Auf Regierungsebene sollen zudem neue Anstrengungen zur Einführung länderübergreifender Visa unternommen werden. Nach dem massiven Einbruch des Tourismus infolge der Ebola- Epidemie werden für die zweite Jahreshälfte 2015 neue Anstiege der internationalen Ankünfte in Afrika und über das Jahr ein Zuwachs von drei bis fünf Prozent erwartet. Die aktuelle Gesamtzahl von rund 56 Mio. Touristen soll Prognosen zufolge laut Elcia Grandcourt, Regionaldirektorin für Afrika der United Nations World Tourism Organisation, bis zum Jahr 2020 auf 85 Mio. und bis 2030 auf 134 Mio. klettern. Investitionen in die Infrastruktur wie der 150 Mio. USD teure Ausbau des „Vic Falls International Airport“ und die Vielzahl von Hoteleröffnungen und Ankündigungen neuer Projekte lassen diese Wachstumsszenarien durchaus greifbar erscheinen.

Petra Lindinger


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Petra Lindinger

Autor/in:

Senior Editor / Projektmanagement

Petra Lindinger, seit 2009 beim Profi Reisen Verlag, ist unsere Afrika Expertin im Haus und hat zudem die besten Tipps für den Indischen Ozean parat.





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