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Italien führt neue Vorschriften und Verbote ein
Wer sich diesen Sommer in Italien erholen will, sollte sich gut über lokale Regeln informieren. Denn vielerorts drohen bei Verstößen empfindliche Strafen.
Italien reagiert auf die Herausforderungen des Massentourismus, Umweltbelastungen und zunehmendes Fehlverhalten mit einer Welle neuer Verbote. Von Kalabrien bis Ligurien, von Sardinien bis Rom – vielerorts gelten in der Hauptreisezeit strengere Vorschriften, die BesucherInnen zu mehr Rücksichtnahme anhalten sollen.
Ausgangssperre & Muschelsammelverbot
So hat der Badeort Praia a Mare in Kalabrien eine nächtliche Ausgangssperre für Kinder und Jugendliche unter 14 Jahren verhängt. Bis Ende September müssen sie spätestens um 00.30 Uhr zu Hause sein. Die Maßnahme soll gefährliche nächtliche Fahrten mit E-Scootern und anderen Elektrofahrzeugen unterbinden. Bei Verstößen drohen Eltern oder Aufsichtspersonen Geldstrafen in Höhe von 250 EUR.
Auch Sardinien verschärft seine Regeln - zum Schutz der Strände. Das Mitnehmen von Sand oder Muscheln – etwa an den beliebten Stränden La Pelosa oder Cala Mariolu – ist verboten. Wer sich nicht daran hält, muss mit Strafen bis zu 3.000 EUR rechnen. Darüber hinaus ist es untersagt, ohne Matte auf dem Sand zu liegen oder Gruben zu graben.
Flip-Flop-Verbot & Ruhe in Küstenorten
In den Cinque Terre an der ligurischen Küste wurde ein ungewöhnliches Verbot eingeführt: Das Wandern mit Flip-Flops oder Sandalen kann mit bis zu 2.500 EUR geahndet werden. Der Hintergrund: Immer wieder müssen Wanderer gerettet werden, weil sie unpassend ausgerüstet auf anspruchsvollen Pfaden unterwegs sind.
Auch in Apulien zieht man Konsequenzen: Innerhalb von 500m vor der Küste ist das Abspielen oder Hören lauter Musik vom Boot aus untersagt – zum Schutz der Unterwasserwelt und der KüstenbewohnerInnen.
In Portofino regelt ein Maßnahmenpaket das Verhalten im öffentlichen Raum. Barfußgehen ist ebenso verboten wie das Sitzen oder Liegen auf Straßen, Mauern und Gehwegen. Auch wer mit Koffern, Picknick-Ausrüstung oder Musikboxen an öffentlichen Plätzen verweilt, riskiert Strafen zwischen 25 und 500 EUR.
Strenge Vorschriften in Kulturstädten
Italiens Städte setzen ebenfalls auf strengere Verhaltensregeln. In Rom ist das Essen auf Kirchentreppen oder der Spanischen Treppe verboten. Das Springen in Brunnen, das Anbringen von Liebesschlössern sowie freizügige Kleidung in Kirchen sind ebenfalls tabu. Trinkwasserbrunnen dürfen zwar zum Auffüllen von Flaschen genutzt werden, das Waschen von Füßen oder Kleidung ist jedoch untersagt.
Florenz hat in Teilen der Altstadt das Essen auf Straßen und Plätzen in unmittelbarer Nähe zu Kirchen und Denkmälern untersagt – ein Beitrag zur Sauberkeit und zum Schutz des Kulturerbes.
Tourismusministerin Daniela Santanché bringt es auf den Punkt: „Italien liebt TouristInnen, aber erwartet Rücksichtnahme.“ Wer sich im Vorfeld über lokale Regeln informiert, kann nicht nur Bußgelder vermeiden, sondern leistet auch einen Beitrag zum Erhalt der Schönheit und Lebensqualität der Urlaubsorte. (APA / red)
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Autor/in:
Julia Trillsam
Redakteurin
Julia Trillsam hat Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien studiert. Jetzt ist sie bereit, die Welt zu bereisen. Je sonniger die Destination, desto schneller sind ihre Koffer gepackt.
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