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Dertour Austria: Nachdenken über künftige Geschäftsmodelle


Martin Fast, Geschäftsführer DERTOUR Austria GmbH
Vor 25 Jahren haben Rewe Austria und der deutsche Veranstalter ITS Billa Reisen gegründet. Martin Fast, Geschäftsführer Dertour Austria GmbH, erzählt im tip-Interview, wie der Markt damals reagierte und was sich alles verändert hat.

Die Reaktionen der eingesessenen Vertriebspartner waren vor einem Vierteljahrhundert „nicht amused“ über den Start von Billa Reisen in Österreich, wie Martin Fast erläutert. Und: „Man konnte sich einen Direktvertrieb gar nicht vorstellen, da der damals eingeschlagene Weg mit Kunden nur im Reisebüro fast als Gott gegeben galt. Im ersten Schritt haben wir versucht, die Reisebüros an Bord zu holen. Ich bin seit jeher ein Vertriebsmensch. Später wurde es ganz normal, dass alle alles machen, als Veranstalter im Direktvertrieb arbeiten und als Reisebüros als Veranstalter auftreten.“

Nach der anfänglichen Ablehnung haben auch Reisebüros Billa Reisen verkauft - aber nicht vertrieben. Ursprünglich war nur das Verkehrsbüro Vertriebspartner, ab 2002, mit Übernahme von Jahn Reisen, wurde der Vertrieb dann auch auf andere Reisebüros ausgeweitet. Auch bei Dertour gab es eine Veränderung: Dertour ist vom Baustein- zum Komplett-Veranstalter geworden. „Da lag es auf der Hand, das Geschäftsmodell zu wechseln. Bei Dertour ist alles im Angebot für b2b. Billa Reisen steht ausschließlich für b2c. Das haben wir 2023 umgesetzt“, so Fast.

Die Fusion zwischen Dertour Austria und Rewe Austria Touristik sei nun abgeschlossen, in der Organisation sollen noch Schritte gesetzt werden. Die Probleme hinsichtlich Erreichbarkeit und der Systemumstellung 2022/23 konnten beseitigt werden, „wir sind gut buchbar und auch gut erreichbar“. 

2024 über Erwartungen

Das Jahr 2024 ist laut Fast über den Erwartungen angelaufen: „Die Frühbucher-Welle war sehr hoch und länger als gekannt. Bis Ende März / Anfang April waren wir deutlich zweistellig über Vorjahr. Jetzt nivelliert sich das. Trotzdem sollte sich Ende des Jahres ein schöner, zweistelliger Zuwachs ausgehen. Das wird auch von den Last Minute-Buchungen abhängen.“

Dass die Umsätze steigen und die Passagierzahlen sinken sei ein schwieriges Thema. „Wir als Veranstalter – und auch die Reisebüros – müssen uns damit beschäftigten, ob unser Geschäftsmodell mittelfristig lebensfähig ist. Es gibt immer eine Kundenschicht, die die Sicherheit einer Pauschalreise schätzt. Aber es kommen dauernd neue Player auf den Markt. Da sollte man sich Gedanken machen, wie man das Geschäftsmodell adaptieren kann. Mehr Menschen reisen, aber selbst organisiert, nicht mit einer Pauschalreise.“ Die größten Herausforderungen in der Touristik liegen laut Fast auch im Thema Geschäftsmodell: „Die Leistungsträger gehen immer mehr direkt an den Kunden. Als Veranstalter haben wir die Aufgabe, unsere KundInnen besser zu kennen. Und wir müssen mehr in Nischen gehen. Auch die Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Thema, in allen Bereichen, also in Bezug auf das Klima, auf Kinderarbeit, Lebensmittelverschwendung, auf ordentliche Bezahlung – das werden wir auf jeden Fall mehr beachten müssen. (red/erp)

Das gesamte Interview finden Sie in der aktuellen Ausgabe von tip.


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Foto: Christiane Reitshammer privat

Autor/in:

Freie Journalistin

Christiane Reitshammer war von 2003 bis 2012 fix im Team als Redakteurin und Chefin vom Dienst. Als freie Journalistin ist sie nicht nur gerne für „tip“ und „reisetipps“ unterwegs, sondern unterstützt auch regelmäßig die Redaktion im Print, online und in den Sozialen Medien.





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