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Singapur: Nachhaltiges Wachstum im Vordergrund

„Wir wollen eine Stadt inmitten von Natur werden“, so beschreibt Keith Tan, CE des Singapore Tourism Board, die ehrgeizigen Ziele der Destination im Gespräch mit tip während der ITB in Berlin. Seit dem Fall aller Corona-Maßnahmen in Singapur ist die Destination wieder am Weg zurück in die Normalität, wie auch die Einreisezahlen bestätigen.

Letztes Jahr verzeichnete das Land 6,3 Mio. Besucher, was einem Drittel der BesucherInnen von 2019 entspricht; für das Jahr 2023 sind 12 bis 14 Mio. Gäste kalkuliert. „Aber uns geht es nicht nur um Zahlen, wir stellen uns die Frage, wie können wir den Tourismus auf eine nachhaltige Art und Weise fördern. Außerdem sind die Wachstumsmöglichkeiten als kleines Land auch begrenzt“, so Tan. Weiterhin wolle man auf einen diversen Mix aus BesucherInnen setzen. Vor der Pandemie kam jeweils ein Drittel aus dem nordasiatischen-Raum (China, Japan, Korea), ein Drittel aus Südostasien und ein Drittel aus dem Rest der Welt. „Wir wollen nicht zu abhängig von einem Markt, einem Land sein, deshalb fördern wir diesen Mix, in dem auch Europa eine große Rolle spielt. Die Zahlen aus dem DACH-Märkten sind einzeln betrachtet vielleicht nicht sehr groß, zusammen jedoch sind sie signifikant und wichtig.“

Kreuzfahrt bleibt wichtig

Vor der Pandemie besuchten 1,8 Mio. Kreuzfahrt-Gäste Singapur. Im vergangenen Jahr waren es 1,2 Mio., was für Tan ein gutes Zeichen für die Erholung der Cruise-Industrie ist. „Wir mögen die Kreuzfahrt-Gäste, und wir wollen mehr Reedereien in das Land locken. Außerdem ist die Kreuzfahrt ein wichtiger Faktor, Reisende aus dem südostasiatischen Raum zu generieren. Sehr, sehr wenige Menschen aus dieser Region haben jemals eine Kreuzfahrt gemacht. Wir sind sehr glücklich, dass TUI Cruises wieder Singapur anläuft.“

Gestiegene Preise, fehlendes Personal

Wie überall auf der Welt seien auch in Singapur die Preise gestiegen, erklärt Tan. „Viele Hotels haben die Preise angehoben, auch weil sie auch den Bediensteten mehr zahlen, was nur fair ist.“ Der Preissteigerung hält Tan entgegen, dass die Hotels die Preise mit dem hohen Qualitätslevel, den sie bieten, rechtfertigen können. So fehle auch in Singapur qualifiziertes Personal. Rund 20% weniger MitarbeiterInnen im Tourismus gebe es im Moment im Vergleich zu 2019.

Neue Attraktionen – eine für jeden kostenfrei

Über die letzten zwei Jahre wurden 2 Mrd. USD in neue Hotels und Attraktionen investiert. Eröffnet wurde bereits ein neues Hilton-Hotel. In diesem Jahr sollen es fünf bis sechs neue Häuser sein, die insgesamt 2.000 neue Hotelzimmer in die Stadt bringen. Aushängeschild für die nachhaltige Orientierung der Hotels ist das Pan Pacific Orchard, das mit vertikalen Gärten auch optisch ein Anziehungspunkt ist. Wiedereröffnet wurde Anfang Februar das Peranakan Museum, das sich der Kultur der Peranakan verschrieben hat, eine Volksgruppe, die ursprünglich aus China stammte, in der Gegend des heutigen Singapur sesshaft wurde und sich mit anderen Kulturen vermischte.

Außerdem eröffnete im vergangenen Jahr ein neues Kinder-Museum, in das Erwachsene nur mit Kindern unter 12 Jahren Zutritt haben. Aber auch für die Großen eröffnete eine neue Attraktion: The Grand Whisky Museum. Für Naturinteressierte gibt es neue Natur-Pfade sowie Tiny Home-Erlebnisse mit Glamping-Charakter auf den südlich gelegenen Inseln.

Ganz neu bietet Singapur den BesucherInnen in diesem Jahr eine kostenlose Aktivität abseits bekannter Pfade. So können Gäste unter anderem eine Radtour durch die Altstadt unternehmen, einen Parfüm Workshop besuchen, mit einer Reiseleitung durch die Peranakan-Kultur spazieren oder im grünen Süden wandern.

„City in Nature“

All diese Attraktionen und Neueröffnungen stehen unter der Devise der Nachhaltigkeit. „Wir wollen die nachhaltigste urbane Destination der Welt werden“, so Tan. „Dafür wurden verschiedene Roadmaps geschaffen – für Hotels, die MICE-Industrie, die Attraktionen. Diese sind klare Anleitungen, die die Ziele definieren.“ Erste Erfolge wurden schon erzielt, das Global Sustainable Tourism Council hat Singapur als erstes Land zertifiziert. „Wir sind stolz auf die Zertifizierung, die das Engagement Singapurs für den ‚Singapore Green Plan 2030‘ widerspiegelt und uns zu einer ‚City in Nature‘ macht, in der große Erlebnisse mit kleinem Fußabdruck einhergehen. Aber: Die Zertifizierung ist erst der Anfang der Reise.“ (red)


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Foto: privat

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Redakteur / Managing Editor

Dieter ist seit fast 25 Jahren wichtiger Teil des Profi Reisen Verlag-Teams. Fast jedes geschriebene Wort, das die Redaktion verlässt, geht über seinen Schreibtisch.





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