Spätestens seit in Deutschland die Veranstalter der Rewe Gruppe enger zusammengerückt sind, fragte man sich, wann in Österreich ein ähnlicher Schritt vollzogen würde. Als der langjährige Geschäftsführer von Dertour Austria, Gerhard Begher, im Herbst 2020 das Unternehmen auf eigenen Wunsch verließ, übernahm Martin Fast seine Aufgaben. Beide Standorte wurden beibehalten, ebenso wie die Eigenständigkeit der Unternehmen, gleichzeitig wuchsen der Pauschalreiseveranstalter der Rewe Austria Touristik und der GSA-Verkäufer in Salzburg operativ schrittweise zusammen. 

Bis etwa Mitte 2023, so rechnet Martin Fast, sollen beide Unternehmen nun auch rechtlich zu einem verschmelzen. Unter welchem Namen der neue Veranstalter firmieren wird, ist noch nicht bekannt. Erhalten bleiben sollen die beiden Standorte Wien und Salzburg. Bereits ab Jänner wird der Verkauf aller Produkte gemeinsam erfolgen. Bereits seit 1. November werden die Produkte von Billa Reisen ausschließlich direkt vertrieben, nicht mehr über Reisebüros. 

Rückblick & Ausblick

Im Sommer 2022 war das Reisen zum ersten Mal seit mehreren Jahren wieder uneingeschränkt möglich. Fernreisen nach Mauritius oder auf die Malediven waren genauso beliebt wie die näheren Destinationen rund um das Mittelmeer. „Wir haben den starken Aufholbedarf gespürt, endlich war Urlaub wie früher wieder möglich. Generell wurde im Schnitt pro Reise mehr ausgegeben als vor der Pandemie. Man wollte sich wohl vermehrt etwas gönnen bzw. hat auch auf Qualität gesetzt“, so Martin Fast, Geschäftsführer von Rewe Austria Touristik und Dertour Austria bei der heutigen Pressekonferenz. Über alle verkauften Reisen hinweg betrugen die Ausgaben um 14% mehr als im Sommer 2019. Rund die Hälfte der Urlauber blieben länger, im Schnitt statt 9,9 nun 11,2 Tage. Die andere Hälfte gönnte sich eine höhere Kategorie. 

Im direkten Vergleich mit 2019 (und somit dem letzten Jahr vor Corona) gehen die Malediven (+89%), die Türkei (+47%), Mauritius (+47%), Griechenland und Ägypten (jeweils +28%) als klare Gewinner hervor. Spanien und Italien blieben auf etwa gleich hohem Niveau. Im Vergleich zu 2019 weniger gut liefen die Buchungen nach Kroatien (-38%) und die USA (-32%).

Trends im Winter 2022/23

„Die Malediven waren nicht nur die Gewinner im Sommer, sondern sind auch in der aktuellen Wintersaison überaus gefragt. Ähnlich verhält es sich mit Ägypten - hier überzeugen vor allem die günstigen Angebote für einen Urlaub im Warmen. Nachdem Thailand nun die Reisebeschränkungen sehr gelockert hat, wird auch dieses Reiseziel zur gewohnten Stärke zurückfinden. Zu den weiterhin beliebten Destinationen gehören Spanien, Mauritius und die Dominikanische Republik. Bei den USA, Emiraten und Tansania spüren wir noch etwas mehr Zurückhaltung“, beschreibt Fast die aktuelle Wintersaison.
„Pauschalreisen und vor allem all-inclusive Reisen sind – auch bei Jüngeren – gefragt. Was weiterhin anhält, ist ein sehr kurzfristiges Buchungsverhalten. Reisen werden vielleicht länger im Voraus geplant, zur tatsächlichen Buchung kommt es aber erst kurz vor dem angepeilten Reiseantritt“, so der Reiseprofi.

Sommer 2023:  Erste Prognosen & Neuheiten

Für den Monat Juli laufen derzeit die meisten Buchungen ein, drei große Trends zeigen sich dabei schon jetzt: 

• Autoreiseziele und die Urlaubsregionen rund um das Mittelmeer, insbesondere Griechenland stehen hoch im Kurs; 
• Tunesien und Türkei sind auch preislich attraktiv;
• die Malediven etablieren sich als round-the-year Destination.

„Im Programm von BILLA Reisen gibt es mit der „grünen Insel“ Thassos einen Geheimtipp für alle, die Ruhe und das ursprüngliche Griechenland suchen. Wir fliegen sie einmal die Woche mit unserem Partner AUA an und haben auch für die Klassiker Kreta und Rhodos ein sehr gutes Flugprogramm. Außerdem bieten wir 2023 einige neue Rundreisen nach Nordgriechenland, Italien, Mazedonien und die Britischen Inseln“, erklärt Martin Fast.

Außerdem neu im Sommerprogramm 2023: Disney Cruise Line Kreuzfahrten ab Barcelona sowie ab Juni 2023 der neue Aldiana Club Side Beach.

Fünf große Reisetrends

Zum Abschluss der Konferenz fasste Martin Fast fünf große Trends in der Reisebranche zusammen:

• Nachholbedarf: Nach mehr als 2 Jahren Pandemie hat sich eine gewisse Corona-Müdigkeit eingestellt. Das Bedürfnis, auszuspannen und dem Alltag zu entfliehen, war selten größer
• Preissensibilität: Die hohe Inflation führt zu verstärkter Preissensibilität, die Unsicherheit ist auch post-Corona nicht gesunken
• Sicherheit: Corona wurde von weiteren Unsicherheiten nahtlos abgelöst, die Buchungen bleiben daher kurzfristig, Flexpakete sind gefragt, die Badewanne Mittelmeer boomt
• Bequemlichkeit: All-inclusive-Angebote sind gefragt – auch bei Jüngeren wieder 
• Luxus: Der Verzicht der letzten beiden Jahre führt zur erhöhten Nachfrage nach höherer Qualität

 (red)