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FH Wien Halbjahresbilanz: "Das Geschäft brummt wieder"

Die Flughafen-Wien-Gruppe verbuchte im ersten Halbjahr 2022 - im Vergleich zum Vorjahr - deutlich verbesserte Geschäftszahlen. Und auch im Vergleich zu 2019 liegen beispielsweise die Passagierzahlen nur mehr 35% zurück.

„Nach schwierigen zwei Jahren lässt die stark gestiegene Urlauber-Reiselust das Geschäft der Flughafen-Wien-Gruppe wieder ordentlich brummen. Die Reisewilligkeit der Österreicher ist fast wieder auf Vorkrisenniveau", freut sich Dr. Günther Ofner, Vorstand der Flughafen Wien AG.
Das Resultat zum 30. Juni 2022 im Vorjahresvergleich: Deutlich gestiegene Passagierzahlen, eine Verdopplung beim Umsatz und massive Verbesserungen bei EBITDA, EBIT und Nettoergebnis. Auch der Ausblick auf den Rest des Jahres bleibe positiv. Da die Flughafen Wien AG praktisch schuldenfrei sei, hätte dieser nun auch wieder die notwendige wirtschaftliche Kraft, coronabedingt aufgeschobene Investitionen, anzugehen. So soll der Flughafen Wien 2023 als ein Vorreiter zum "Green Airport" umgebaut werden und seinen Betrieb künftig CO2-neutral führen können. 

„Passagierzahlen erholen sich rasch“

Wie Mag. Julian Jäger, Vorstand der Flughafen Wien AG, stolz verkündete haben sich auch die Passagierzahlen mit 11,8 Mio. in der Gruppe im ersten Halbjahr 2022 stark verbessert. „Nach den Krisenjahren 2020 und 2021 legen die Passagierzahlen heuer deutlich zu. Im Juli erreichten wir mit 2,8 Mio. Fluggästen bereits 87,7% des Vorkrisenniveaus, in den Spitzenzeiten sogar fast 90%. Für 2022 erwarten wir rund 22 Mio. Reisende am Standort Wien, das entspricht etwa 69% des Jahres 2019", so Jäger. Auch den Restart habe der Airport im internationalen Vergleich - gerade in der Hauptreisezeit - sehr gut und ohne nennenswerte Unregelmäßigkeiten gemeistert.
"Das ist vor allem allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Flughafen Wien, besonders in der Passagier- und Gepäckabfertigung, der Sicherheitskontrolle, dem Terminalbetrieb sowie unseren Systempartnern zu verdanken, die hier täglich größten Einsatz bringen. Das wird auch anerkannt: Der weltweite Flughafenverband ACI hat den Flughafen Wien zum „Best Airport in Europe 2022“ gewählt“, zeigt sich der Vorstand stolz auf das gesamte Flughafenteam.

Flughafen-Vorstand rät von IFM-Angebot ab

Außerdem meldete sich der Vorstand der Flughafen Wien AG im Falle des Kaufangebots von IFM Global Infrastructure Fund zu Wort und rät den Aktionären, das Angebot nicht anzunehmen.

Hintergrund: Der australische Fonds IFM hat wie bereits Mitte Juni angekündigt ein Teilangebot für die Flughafen Wien AG veröffentlicht. Das Angebot richtet sich an die Streubesitz-Aktionäre, denen 33,00 EUR je Aktie geboten werden. IFM hält bereits knapp über 40% der Flughafen-Anteile, eine Kontrollmehrheit werde nicht angestrebt, bekräftigte IFM am vergangen Donnerstag. Das Angebot, das die zu IFM gehörende Airports Group Europe legt, gelte bis 6. Oktober.

Der Vorstand rät den Aktiöneren in einer umfassenden Stellungnahme bei Abwägung aller Pro- und Kontra-Argumente nun dazu, das Kaufangebot von IFM Global Infrastructure Fund nicht anzunehmen, hält den gebotenen Preis für nicht angemessen und sieht unter anderem die Gefahr einer weiteren Einschränkung der Liquidität und Handelbarkeit der Aktie sowie eines von der Gesellschaft nicht gewünschten Delistings. Eine umfassende Stellungnahme des Vorstandes zum IFM-Aktienkaufangebot und entsprechende Analysen sind auf der Homepage des Flughafen Wien HIER abrufbar.

Details zur Halbjahresbilanz 2022

9,2 Mio. Passagiere am Standort Wien

Gegenüber dem aufgrund der Pandemie von einem niedrigen Verkehrsniveau geprägten ersten Halbjahr 2021 legten die Verkehrszahlen am Flughafen Wien im ersten Halbjahr 2022 deutlich zu: Von Jänner bis Juni 2022 stieg das Passagieraufkommen in der Flughafen-Wien-Gruppe inklusive der Auslandsbeteiligungen Malta Airport und Flughafen Kosice auf insgesamt 11.772.582 Passagiere (+391,8%).
Am Standort Wien stieg die Zahl der Passagiere auf 9.237.544 (+369,7%). Die Zahl der Flugbewegungen stieg von Jänner bis Juni 2022 auf 81.017 Starts und Landungen. Die durchschnittliche Auslastung (Sitzladefaktor) erhöhte sich im Vorjahresvergleich von 52,8% auf 71,6 % (Vgl. H1/2019: 75,1%).
Das Frachtaufkommen sank im Vergleich zum Vorjahr leicht auf 123.900 Tonnen (Luftfracht und Trucking) (-0,7%).
Der Flughafen Malta verzeichnete im ersten HJ/2022 einen Passagieranstieg auf 2.345.296 Reisende (+480,8%) Der Flughafen Kosice verzeichnete ein Passagierwachstum auf 189.742 Reisende (+>500%).

Umsatz mehr als verdoppelt

Im H1/2022 erzielte die Flughafen-Wien-Gruppe einen Umsatz von 294,7 Mio. EUR, was einem Anstieg um 129,2% entspricht. Das EBITDA erhöhte sich im Vorjahresvergleich auf 143,1 Mio. EUR und das EBIT stieg auf 75,8 Mio. EUR. Das Nettoergebnis vor Minderheiten ist auf 52,3 Mio. EUR gestiegen. Die Nettoverschuldung verringerte sich auf 55,8 Mio. EUR (31.12.2021: 150,4 Mio. EUR). Der Free-Cashflow belaufe sich auf minus 24,0 Mio. EUR (H1/2021: minus 2,2 Mio. EUR).

Verbesserung der Passagierprognose 2022

Aufgrund der guten Verkehrsentwicklung erwartet der Flughafen Wien rund 22 Mio. Reisende im Gesamtjahr 2022 und 28 Mio. Reisende in der Flughafen-Wien-Gruppe (inkl. Beteiligungen).
Die Flughafen-Wien-Gruppe erwartet für 2022 einen Umsatz von rund 670 EUR Mio., ein positives EBITDA von zumindest 290 Mio. EUR und ein positives Jahresergebnis von zumindest 100 Mio. EUR. Die Nettoverschuldung des Unternehmens wird voraussichtlich auf unter 50 Mio. EUR sinken. Die Investitionen werden bei rund 84 Mio. EUR liegen.

Die vorliegenden Werte erfolgen unter der Annahme, dass es im Herbst und Winter zu keinen pandemiebedingten Lock Downs oder massiven Verkehrsbeschränkungen kommt. Ein weiterer Unsicherheitsfaktor bleibe außerdem der heute nicht abschätzbare weitere Verlauf des Krieges in der Ukraine und dessen Folgen für den Luftverkehr. (red)


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Redakteurin

Julia Trillsam hat Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien studiert. Jetzt ist sie bereit, die Welt zu bereisen. Je sonniger die Destination, desto schneller sind ihre Koffer gepackt.





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