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Flugchaos: Airlines reduzieren Angebot

Die europäischen Netzwerk-Airlines passen im Kampf gegen das Flugchaos in der Hochsaison ihre Kapazitäten an. Aber auch die Airports London Heathrow und Amsterdam Schiphol versuchen mit einer Begrenzung des Flugbetriebes dem Personalmangel und den daraus entstehenden Problemen entgegenzuwirken.

Der französisch-niederländische Konzern Air France-KLM (mehr dazu: https://www.tip-online.at/news/50394/air-france-klm-schreiben-schwarzen-zahlen) stutzt das Angebot für das laufende dritte Quartal und das vierte Quartal zusammen. Auch die British-Airways-Mutter IAG senkt das Angebot im dritten und vierten Quartal um fünf Prozentpunkte auf 80 und 85% des Vorkrisenniveaus. „Unsere Branche steht aufgrund der beispiellosen Ausweitung des Betriebs weiterhin vor historischen Herausforderungen, insbesondere in Großbritannien, wo die betrieblichen Herausforderungen des Flughafens Heathrow akut waren", sagte IAG-Chef Luis Gallego.

Der Londoner Flughafen begrenzte ebenso wie die Drehkreuze Amsterdam-Schiphol und Frankfurt den Flugbetrieb, um das von Personalmangel herrührende Chaos mit Flugausfällen, Verspätungen und langen Warteschlangen zu bekämpfen. Airlines mussten tausende Flüge aus der Planung nehmen und Passagiere umbuchen, um den Betrieb zu stabilisieren.

Lufthansa streicht Tausende Flüge

So auch die AUA-Mutter Lufthansa, die rund 6.000 Flüge von sich aus annullierte und in dieser Woche wegen eines Warnstreiks ihres Bodenpersonals im Tarifstreit nochmals mehr als 1.000 Verbindungen streichen musste. Demnächst könnten die Lufthansa-Piloten streiken, nachdem ihre Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) die seit Juni laufenden Tarifverhandlungen für gescheitert erklärt hatte und die Mitglieder zur Urabstimmung bis Sonntag rief. Ursprünglich plante die Lufthansa-Gruppe für das Sommerquartal mit 95% der Vorkrisenkapazität auf der Kurzstrecke und 85% bei Transatlantikflügen.

Airlines verdienen wieder Geld

Finanziell kommen die Airlines nach zwei Jahren Coronakrise mit zeitweise fast völligem Erlahmen der Passagierluftfahrt wieder auf die Beine. IAG erzielte von April bis Juni erstmals seit Ausbruch der Pandemie Anfang 2020 einen Gewinn. Das Betriebsergebnis belief sich auf 293 Mio. EUR, nach einem Verlust von fast 1 Mrd. EUR vor Jahresfrist. Air France-KLM übertraf mit einem operativen Plus von 386 Mio. EUR und einem Nettogewinn von 324 Mio. EUR im zweiten Quartal die Analystenprognosen deutlich. Auch die Lufthansa gab Mitte Juli bereits vorläufige Zahlen mit einem Betriebsgewinn von 350 bis 400 Mio. EUR bekannt. Dieser rührte vor allem vom boomenden Frachtgeschäft her, während alle Passagierairlines bis auf die Schweizer Tochter Swiss noch rote Zahlen schrieben. (APA/red)


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