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Flughafen BER-Chefin trotz Verlusten zuversichtlich

Der Flughafen BER hat im ersten vollständigen Geschäftsjahr nach seiner Inbetriebnahme erneut und wie erwartet einen hohen Verlust eingefahren. Dennoch stehen die Zeichen aus Sicht der BER-Chefin "auf Entspannung".

Fast 570 Mio. EUR betrug der Fehlbetrag im vergangenen Jahr, wie aus dem Geschäftsbericht hervorgeht, den Flughafenchefin Aletta von Massenbach am heutigen Dienstag mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Jörg Simon in Berlin vorlegte. Damit hat sich der Verlust gemessen am Vorjahr zwar nahezu halbiert. Doch das sei "nur bedingt beruhigend", betonte von Massenbach.

Noch immer verdient die Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg (FBB) nicht genug, um den eigenen Betrieb vollständig zu finanzieren. Das Eigenkapital ist durch den neuerlichen Millionenverlust vollständig aufgezehrt.
Nur mit Hilfe der staatlichen Eigentümer, des Bunds sowie die Länder Berlin und Brandenburg, kann der Flugbetrieb weiter laufen.

Flughafenchefin dennoch zuversichtlich 

Dennoch stehen die Zeichen aus Sicht der BER-Chefin "auf Entspannung", zumindest was die Auswirkungen der Corona-Krise angeht. Die Fluggäste kehren zurück. "Punktuell sind wir zum Teil schon wieder auf dem Vorkrisen-Niveau", sagte von Massenbach. An einzelnen Tagen und Tageszeiten reisten demnach wieder genauso viele Menschen über den BER wie vor der Pandemie über die Berliner Flughäfen. Mit Blick auf die Zahlen rechnet von Massenbach für das laufende Jahr mit einem positiven operativen Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda).

Rückblick & Ausblick 

Die Coronakrise traf den Hauptstadtflughafen härter als andere Airports, da der BER wegen der jahrelangen Verzögerung beim Bau und der hohen Verschuldung keine Finanzpolster hat. Ende 2021 war das Eigenkapital aufgezehrt, wie aus dem Geschäftsbericht hervorgeht. Die lang- bis mittelfristigen Verbindlichkeiten kletterten per Ende Dezember auf 5,1 Mrd. EUR. Der Airport sei deshalb noch bis 2026 auf rund 2,4 Mrd. EUR Schützenhilfe seiner staatlichen Eigner Berlin, Brandenburg (je 37%) und des Bundes (26%) angewiesen. Die EU-Kommission hat Anfang Februar bereits 1,7 Mrd. EUR Staatshilfen genehmigt.

Für 2022 setzt von Massenbach auf einen anziehenden Flugverkehr und damit einen Anstieg der Passagierzahlen auf rund 17 Mio., nach 9,95 Mio. im Vorjahr. Dies wären dennoch erst 48% des Niveaus von 2019 und damit aus der Zeit vor der Viruspandemie. Der gesamte FBB-Umsatz soll 2022 - auch dank Grundstücksverkäufen - auf fast 550 Mio. EUR steigen, nach zuletzt etwa 272 Mio. EUR.
Negative Folgen des Ukraine-Kriegs auf den Luftverkehr und damit das Geschäft am Flughafen können derzeit nur schwer eingeschätzt, daher aber auch nicht ausgeschlossen werden. (APA / red) 


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Redakteurin

Julia Trillsam hat Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien studiert. Jetzt ist sie bereit, die Welt zu bereisen. Je sonniger die Destination, desto schneller sind ihre Koffer gepackt.





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