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Tourismusbranche glaubt an rosige Zukunft

Eine market-Institut-Befragung von 1.000 Menschen Ende Dezember 2021 ergab, dass 39 Prozent einen Winterurlaub planen, ganze 84 Prozent wollen ihren verpassten Urlaub nachholen.

Die große Mehrheit der Österreicherinnen und Österreicher hat Lust auf Urlaub, die Hälfte der Befragten will auch wieder an größeren Veranstaltungen teilnehmen. Dieses Umfrageergebnis macht der Branche große Hoffnung auf einen Aufschwung in naher Zukunft.

"Ich bin überzeugt davon, dass wir wieder einen super Sommer kriegen werden. Wir müssen nur das mit der Impfquote hinbringen. Dann könnten wir über den Berg sein", so WKÖ-Tourismus-Obmann Robert Seeber.

Winter noch am seidenen Faden

Das Weihnachtsgeschäft der Tourismusindustrie war zwar gut, aber im Jänner klafft ein Loch und die bisher guten Buchungen in den Semesterferien wackeln noch. Ganz wichtig sei es da, dass Österreich weiter aus Sicht deutscher Behörden nicht als Hochrisikoland eingestuft werde, sagt Robert Seeber, WKO-Obmann Tourismus. Denn die Wintersaison hängt von ausländischen Gästen, vor allem aus Deutschland, ab. In Summe "hängt der Wintertourismus noch am seidenen Faden". Ein besonderes Problem sehe Seeber in der "unseligen Sperrstundenregelung" und forderte daher am Donnerstagabend vor Journalisten ein Ende des dauernden "Auf- und Zusperrens". Das halte der Tourismus nicht aus, eine "praxisnähere und pragmatische Lösung" müsse - nach dem Beispiel der Schweiz, wo trotz wesentlich höherer Fallzahlen kein Hotel geschlossen sei - gefunden werden. "Wir müssen lernen, mit der Pandemie zu leben", so Seeber.

Personalmangel ist eine weitere Baustelle

Spuren im Nervenkostüm aller haben die Pandemie im Allgemeinen und die Debatten um die Impfung im Besonderen aber doch hinterlassen. "Die Spaltung spüren wir in allen Zahlen", so Studienautor David Pfarrhofer. Umgeimpfte wollen deutlich seltener auf Urlaub fahren. Allerdings dürften die Hoteliers nicht als die Schuldigen angesehen werden, daher geht Pfarrhofer nicht davon aus, dass das langfristig dem Tourismus schaden wird. Auch zeigen die Zahlen, dass der Zusammenhalt des Personals noch im Vorjahr deutlich stärker war. "Zusperren tut uns nicht gut", so Pfarrhofer, das zeige sich auch in den Daten. Wenn der Chef das Personal nicht oder selten sieht, wenn das Personal die Gäste nicht sieht, dann sinke die Begeisterung und steige die Bereitschaft, die Branche zu wechseln. So warnt auch Seeber, dass der Personalmangel neben Corona "die größte Baustelle" der Branche ist.

"Es fehlen uns an allen Ecken und Enden die Fach- aber auch die Hilfskräfte".

Er selber sei geneigt, jeden Arbeitswilligen gleich einmal anfangen zu lassen, bevor er lange den Lebenslauf oder die Qualifikationen überprüft. 15.000 bis 20.000 Arbeitnehmer fehlen der Branche derzeit, rund 2.000 Lehrlinge seien verloren gegangen, auch weil sie angesichts von Schließungen nicht ausgebildet werden konnten. Nötig seien flexiblere Arbeitszeitmodelle, Mitarbeiter-Wohnmöglichkeiten und Kinderbetreuung aber auch erleichterte Jobchancen für Asylwerber. Ganz grundsätzlich seien die Arbeitgeber gefordert, sich mehr um Mitarbeiter und deren Bedürfnisse zu bemühen.

Präventionskonzepte und Reisebestimmungen

Wichtig für die Befragten für die nächste Urlaubsbuchung seien einfache Stornobedingungen. Sie seien aber nicht nur bereit, Einschränkungen wie Maskenpflicht oder Abstandsregeln zu akzeptieren, drei Viertel der Gäste erwarten sogar Präventionskonzepte und die Einhaltung der Schutzbestimmungen. Auf Seite der Betriebe ist die mangelnde Planungsmöglichkeit der größte Stimmungskiller. Knapp dahinter kommen die Komplexität der Corona-Regeln und dann die Gefahr einer Reisewarnung gegen Österreich in Deutschland, ergab eine parallel dazu durchgeführte Umfrage des market-Instituts unter 500 Betrieben. Der Aufwand der Corona-Kontrollen ist zwar auch für zwei Drittel der befragten Betriebe ein Thema, folgt aber doch erst mit Abstand dahinter. (APA/red)


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Sandra Zurek

Autor/in:

Managing Director

Nach 10 Jahren ist Sandra Zurek zum Profi Reisen Verlag zurückgekehrt und zeichnet aktuell neben Vermarktung und Medienkooperationen auch für Redaktion verantwortlich.





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