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ITB Now: Israel startklar für Wiedereröffnung

"Resurrection" - Wiederauferstehung ist das Wort, mit dem die israelische Tourismusministerin die Fortschritte ihres Landes dank Impfungen und gemeinsamer Konzepte in Richtung Wiedereröffnung im Rahmen der ITB NOW zusammenfasste.

Als Gast eines internationalen Expertenpanels von Tourismusentscheidern legte Orit Farkash-Hacohen auf der diesjährigen Messe dar, wie ihr Ministerium die Wiederöffnung des Tourismus vorbereitet. In Israel gehen Impfungen und die Öffnung des Tourismus- und Gastgewerbesektors Hand in Hand; rund 80% der erwachsenen Bevölkerung sind bereits geimpft. Dies mache Israel „nicht nur zu einem attraktiven, sondern auch einem gesunden Reiseziel“, stellte Farkash-Hacohen fest.

Harmonisierung internationaler Protokolle in Arbeit

Über die Auswirkungen von Impfungen auf das Reisen betonte Farkash-Hacohen die Notwendigkeit, Protokolle zu finden, die es internationalen Fluggesellschaften und Besuchern ermöglichen, von und nach Israel zu fliegen: „Dies ist derzeit meine größte Herausforderung, und ich arbeite mit den Gesundheits- und Verkehrsministern zusammen daran, sukzessive den Himmel über Israel zu öffnen und mehr Touristen die Einreise zu ermöglichen.“
Mit Blick auf das konkrete Datum hierfür erklärte die Ministerin: „Es wird einige Zeit dauern, mindestens einen Monat“, aber sie fügte hinzu, es könne auch später sein. „Als Tourismusminister würde ich gerne mehr Menschen mit Impfungen oder negativen PCR-Tests sehen, damit wir mehr Touristen haben, aber es ist ein schrittweiser Prozess“, schloss Farkash-Hacohen.

In dem Punkt stimmte auch Yossi Fatael im Rahmen eines Pressegesprächs am ITB-Mittwoch zu. Eröffnet wurde das Gespräch mit einem zuversichtlichen Grußwort des Botschafters des Staates Israel in Deutschland, von Jeremy Issacharoff. Dieser betonte das gute Verhältnis zwischen beiden Ländern und zeigte sich erfreut, bald auch wieder im Tourismus an die ausgezeichneten Beziehungen anzuknüpfen. Wie dies auf der Ebene der Reiseindustrie geschehen kann, führte Yossi Fatael näher aus. Er vereint in sich drei Funktionen als deren Vertreter: Als General Manager der Vereinigung israelischer Reiseveranstalter Israel Incoming Tour Operators Association hat er einheimische Unternehmen der Reiseindustrie im Blick, als Vizepräsident der United Federation of Travel Agents Association (UFTTA) vertritt er den Sektor der Reisebüros, und als Vorsitzender des UFFTA-Kommitees für Airlines und IATA-Angelegenheiten steht er in Gesprächen zu allem, was den internationalen Flugverkehr von und nach Israel betrifft.

In einem Pressegespräch am Messe-Mittwoch stellte Fatael den Mai dieses Jahres als möglichen Zeitraum für Öffnungen in den Raum und nähert sich der Einschätzung der Ministerin an. Amir Halevi, Staatsekretär des israelischen Tourismusministeriums, erklärte in diesem Zusammenhang: „Wir hoffen, dass wir die Flughäfen bald wieder für Reisende öffnen können: zunächst für Geimpfte und möglicherweise auch für Reisende mit einem negativen PCD-Test.“

Neue Infrastruktur:

Galiläa als neue Tourismusregion

„Wir haben das Corona-Jahr genutzt und zwischenzeitlich massiv an unserer Infrastruktur gearbeitet. Der öffentliche Personennahverkehr wurde nachhaltig ausgebaut und verfügt nun über neue Verbindungen, Shuttles, Radwege und Trassen für e-Busse. Außerdem haben wir Galiläa mit seinen heiligen Stätten als touristisch attraktive Region im Norden des Landes weiterentwickelt. In dem Zusammenhang haben wir die Infrastruktur modernisiert, beispielsweise rund um den See Genezareth und in den Städten Nazareth und Tiberias.“

Wüste wird weiter erschlossen

Die Wüste werde ebenfalls weiter erschlossen, ergänzt Halevi. Im Negev rund um Mizpe Ramon und Eilat gibt nun noch mehr Optionen zum Wandern und für den Radtourismus, außerdem werden Musikfestivals und Sportevents in der Wüste gefördert wie der Eilat Desert Marathon, das Mountainbike-Etappenrennen Samarathon oder das Yoga Arava Festival. Halevi ergänzt: „Im nächsten Jahr sind wir Gastgeber von sechs internationalen Marathons.“

Hotels sind vorbereitet 

Die israelische Hotellerie sei bereits auf Gäste vorbereitet: Am 7. März eröffnete sie wieder für einheimische Reisende. Zum aktuellen Stand des Gastgewerbes erklärt Yael Danieli, CEO der Israel Hotel Association: „Nun, da wir den grünen Pass haben, sind wieder 50% aller Hotels geöffnet. Nur Geimpfte und Genesene sowie Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren mit negativem PCR-Test haben Zutritt. Die Restaurantauslastung ist auf 50% begrenzt, und wir haben neue ansprechende Optionen wie zum Beispiel Take-away-Boxen aufgelegt.“ 

Das Gastgewerbe ermutigt seine Beschäftigten zur Impfung und wird hier selbst aktiv. „Wir bieten unseren Angestellten auch Impfungen im Hotel an“, erklärt Danieli. Auf der Suche nach ebenso praktischen wie pragmatischen Lösungen wird die einheimische Tourismusindustrie dem Ruf als Startup Nation gerecht: „Viele Startups haben smarte IT-Lösungen und Apps für die digitale Kommunikation zwischen Gast und Hotel entwickelt“, so Danieli.
Derzeit kommen nur einheimische Touristen in den Genuss dieser Öffnungen. Die touristischen Entscheider wie Ministerin FarkashHacohen sind jedoch zuversichtlich, in absehbarer Zeit wieder Touristen aus aller Welt willkommen zu heißen.

Neue Unterkünfte

Projekte, die für 2020 geplant waren, wie das Soho House in Tel Aviv und das Brown JLM in Jerusalem sind vollendet worden; hinzu kommen neue Projekte, die erst im vergangenen Jahr angestoßen wurden wie der Bau eines Tourismuskomplexes im Nahal Beer Sheva Park und in Mitzpe Ramon.

Steuerung des Besucherverkehrs & Sicherheitsmaßnahmen

Die Pandemie hat das Reiseverhalten und die Bedürfnisse vieler Reisender verändert. Das israelische Tourismusministerium hat gemeinsam mit der einheimischen Reiseindustrie das touristische Angebot angepasst und Sicherheitsprotokolle erarbeitet.

Wie Yossi Fatael als Vertreter der Israel Incoming Tour Operators Association erklärte, gibt es für Reiseveranstalter aus aller Welt bald klare Informationsbroschüren dazu, wie beispielsweise eine Gruppenreise nach Israel in Zukunft aussehen könnte. Die Broschüre informiert zu Hygienevorschriften, Gruppengrößen und Aktivitäten. Fatael ermutigt die Veranstalter, Anfragen für Gruppenreisen ab September positiv weiter zu betreuen und geht davon aus, dass spätestens dann wieder Touristen nach Israel einreisen können. Auch den Individualtouristen mit Impfung macht er in dieser Hinsicht Hoffnung.

Außerdem wurden in Zusammenarbeit mit der Nationalparkbehörde Israel Nature and Parks Authority Outdoor-Angebote ausgebaut, Buchungsmöglichkeiten digitalisiert und neue Programme aufgelegt. Das gilt auch für Einrichtungen wie Museen oder Galerien.

Mit Hilfe der neuen Algorithmen werden Kapazitäten begrenzt und Besucherströme gesteuert, um Andrang zu vermeiden. Nicht zuletzt erhöht das Zusammenspiel aller Vorkehrungen auch den Komfort der Besucher für einen unbeschwerten Aufenthalt. Alle Maßnahmen sind aufeinander abgestimmt und gewährleisten die Sicherheit der Gäste und der im Tourismus Beschäftigten.

Impfnachweis als internationale Herausforderung

Eine Herausforderung ist derzeit die Harmonisierung und wechselseitige Anerkennung von Impfnachweisen: „Auf länderübergreifender Ebene haben Gespräche dazu noch nicht einmal begonnen. Das verzögert die Dinge“, stellt Fatael fest. „Der private Sektor, insbesondere die Airlines, sind hier die treibende Kraft, um eine Harmonisierung zu erreichen“, erklärt Fatael, ergänzt jedoch: „Israel ist bereit.“

Über die Effektivität des grünen Passes besteht Konsens auf breiter Ebene in der Branche. Yael Danieli zieht Bilanz: „Das Konzept der grünen Tourismusinseln war ein voller Erfolg. Der Pilot lief über 40 Tage zwischen November und Dezember 2020. In dieser Zeit verbrachten 350.000 israelische Touristen ihren Urlaub in Eilat und am Toten Meer, wo man nur geimpft oder mit negativem PCR-Test einreisen konnte. Insgesamt wurden nur 123 Urlaubswillige positiv auf Corona getestet. Es wurde ein doppelter Check durchgeführt, so dass die grünen Tourismusinseln komplett Corona-frei waren.“

Das Event "Holiday around the corner" vom 10. März 2021 finden Sie hier.  (red) 


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Foto: privat

Autor/in:

Redakteurin

Julia Trillsam hat Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien studiert. Jetzt ist sie bereit, die Welt zu bereisen. Je sonniger die Destination, desto schneller sind ihre Koffer gepackt.





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