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tip-Destinationsumfrage: Kroatien

In der druckfrischen tip-Ausgabe haben wir für Euch eine Umfrage zur aktuellen Reisesituation von 18 Ländervertretungen in gekürzter Form abgebildet, auf unseren Online-Plattformen findet Ihr nun sukzessive die vollständigen Rückmeldungen. Heute mit Branimir Toncinic, Direktor Kroatische Zentrale für Tourismus in Wien

Für Kroatien hat der Sommer recht begonnen. Der Juli brachte immerhin 60% der Nächtigungen im Vergleich zum Vorjahr. Auch die österreichischen Urlauber zog es in Scharen nach Kroatien – bis eine plötzliche Reisewarnung den Reisestrom abrupt abreißen ließ. Branimir Toncinic, Direktor der Kroatischen Zentrale für Tourismus in Wien, zieht ein Resümee über den vergangenen Sommer und versucht, die Entwicklung der kommenden Monate einzuschätzen.

tip-online: Ihr Fazit zum Sommer 2020: Wie zufrieden sind Sie mit den Buchungszahlen?
Branimir Toncinic: Kroatien hat wegen der guten epidemiologischen Situation und der generellen Perzeption als sichere, touristische Destination, wegen der Nähe zu den wichtigsten Quellmärkten, aber auch wegen der gezielten Werbe- und Informations-Kampagnen während der Sommermonate hervorragende touristische Resultate erzielt. Allein im Juli wurden in Kroatien 18,6 Mio. Nächtigungen erzielt, bzw. hervorragende 60% der Resultate im Juli des vorigen Jahres, während wir im August 21 Mio. Nächtigungen registrierten bzw. noch bessere 64% der Resultate im August des vorigen Jahres.

Einen großen Beitrag dazu haben auch Gäste aus Österreich gebracht. Österreich ist für Kroatien, gleich nach Deutschland und Slowenien, einer der wichtigsten Quellenmärkte. Österreichische Gäste sind schon seit Jahrzehnten unsere traditionellen Gäste, die unser Land sehr gut kennen und jedes Jahr immer mehr Ankünfte und Nächtigungen in der Hauptsaison, aber auch in der Nebensaison erzielen. Wir haben voriges Jahr in Kroatien 7,76 Mio. Nächtigungen österreichischer Gäste verzeichnet. Im bisherigen Teil dieses sehr herausfordernden Jahres (Stand 7. September 2020) haben wir 2,36 Mio. Nächtigungen österreichischer Gäste verzeichnet, bzw. 35,53% des Vorjahresergebnisses im gleichen Zeitraum.

Die Einstufung Kroatiens auf die Liste der Risikoländer hat sicherlich den bisherigen Trend des Tourismusaufkommens aus Österreich in den Monaten Juli und August verlangsamt, was sich auch negativ auf die Geschäftsresultate österreichischer Unternehmen in Kroatien, aber auch österreichischer Reiseveranstalter mit Programmen für Kroatien, ausgewirkt hat.

tip-online: Was sind die Erwartungen für den Herbst 2020? Welche Hoffnung besteht noch für die Herbstferien bzw. das Ende der Saison?
Branimir Toncinic: Unter den gegebenen Umständen ist es sehr schwer, konkrete Schlüsse zu ziehen, weil sich die Situation sehr schnell ändern kann. Wir hoffen, dass die Reisewarnung mit der Sicherheitsstufe 6 für Kroatien wieder aufgehoben wird und Kroatien wieder auf die Sicherheitsstufe 4 gesetzt wird. In diesem Fall erwarten wir, dass wir aus Österreich auch weiterhin ein gewisses Touristenaufkommen verzeichnen werden, leider aber nicht in dem Maße, in dem es möglich gewesen wäre, wären wir auf der Liste der sicheren Länder eingestuft geblieben oder wäre zumindest eine partielle Reisewarnung für Kroatien ausgesprochen worden. Wir hoffen, dass sich die epidemiologische Lage in Kroatien weiterhin bessern wird und dass wir schnell wieder auf die Liste der sicheren Länder eingestuft werden und es dann keine Vorlagepflicht von einem Testergebnis oder eine Selbstisolationspflicht für Einreisen nach Österreich aus Kroatien geben wird.

Persönlich möchte ich mich hier bei allen Gästen aus Österreich, die dieses Jahr Kroatien ihre Treue gezeigt haben und sich entschlossen haben, ihren Urlaub in Kroatien zu verbringen, herzlichst bedanken und uns allen ein „normales“ Urlaubsjahr 2021 wünschen.

tip-online: Welche Maßnahmen sind für 2021 geplant, gibt es staatliche Richtlinien, neue Regulative hinsichtlich Hotel-, Veranstalter- oder Flugangebot, die sich bereits abzeichnen?
Branimir Toncinic: Wenn es um den Kampf gegen die Verbreitung der globalen Pandemie des Coronavirus geht, liegt die Verantwortung an uns allen. Nämlich an den Politikern, den Epidemiologen, den Fachleuten, den Dienstleistungsgebern im Tourismus bis zu den Einzelpersonen und der Bevölkerung, welche sich an die vorgegebenen Maßnahmen halten müssen. Es gibt natürlich bestimmte Gebiete mit Infektionsfällen in Kroatien, aber wenn wir diese Anzahl von Infektionsfällen mit 7 Mio. Touristen, die bis heuer jetzt Kroatien besucht haben, in Vergleich setzen, wird eindeutig klar, dass die kroatischen Institutionen alles Notwendige unternommen haben, um der eigenen Bevölkerung, aber auch unseren Gästen Sicherheit zu gewähren.

Dafür spricht auch das „Safe Travels“ Qualitätssiegel, das der World Travel & Tourism Council (WTTC) Kroatien im August dieses Jahres verliehen hat. Das Qualitätssiegel ermöglicht die Identifizierung von Reisezielen und Unternehmen, die globale Gesundheits- und Hygienestandards eingeführt haben. Alle, die das Safe Travels" Qualitätssiegel erhalten haben, haben alle Gesundheits- und Hygiene-Auflagen des WTTC erfüllt. Die Auflagen basieren auf den Erfahrungen der WTTC-Mitglieder im Umgang mit der COVID-19-Pandemie, sowie auf Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Zentren für die Kontrolle und Prävention von Krankheiten (CDC). In der Kroatischen Zentrale für Tourismus begrüßen wir alle Initiativen, welche zu weiteren positiven Trends führen, bzw. zur Erhaltung des Status Kroatiens als einer sicheren touristischen Destination.

Je nach Entwicklung der Fallzahlen und Neuinfektionen werden die Maßnahmen, dort wo es notwendig ist, sofort verschärft. Die Direktion für Katastrophenschutz des Innenministeriums der Republik Kroatien führt, gemeinsam mit Städtischen- und Bezirkszivilschutzbehörden eine intensive Überwachung der Durchführung der Verordnungen der Nationalen Zivilschutzbehörde der Republik Kroatien und Empfehlungen des Kroatischen Instituts für öffentliche Gesundheit in Bezug auf die Infektion mit dem COVID-19 Virus durch. (red.)


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Foto: tip

Autor/in:

Herausgeberin / Chefredakteurin

Elo Resch-Pilcik, Mitgründerin des Profi Reisen Verlags im Jahr 1992, kann sich selbst nach mehr als 30 Jahren Touristik - noch? - nicht auf eine einzelne Lieblingsdestination festlegen.





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