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Jörg Eichler: Starke Nachfrage nach Städtereisen in Europa

Douro, Donau, Rhein und Rhône – A-ROSA ist wieder auf den Flüssen Europas unterwegs. 

Dass die meisten Fahrtrouten von A-ROSA im Schengenraum liegen, kommt dem Flusskreuzfahrtunternehmen derzeit eindeutig zugute. Das ursprüngliche Katalogrouting muss nicht abgeändert werden.

Fragen zu Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen an Bord, zu Nies- und Husten-Etikette, Umbuchungsmöglichkeiten und preisattraktiven Angeboten – sowie zu einigen anderen Themen beantwortete Jörg Eichler, Geschäftsführer und Gesellschafter der A-ROSA Flussschiff GmbH, schriftlich in einem Mail-Interview.

Ob das neue E-Motion-Schiff wie geplant 2021 zur Flotte stoßen wird, wollte Eichler nicht explizit verraten.

Fragen & Antworten

tip-online: A-ROSA hat den Betrieb wieder aufgenommen. Können alle Flüsse befahren werden?
Jörg Eichler: Wir freuen uns sehr, dass das Auswärtige Amt seine Reisewarnung zum 15. Juni 2020 für 29 europäische Staaten und Mitglieder des Schengenraumes aufgehoben hat. Somit war es uns möglich, mit einem erweiterten und auf die spezielle Situation angepassten Hygiene− und Gesundheitskonzept unsere Flusskreuzfahrten ab dem 17. Juni 2020 auf Douro, Donau und Rhein wieder aufzunehmen. Auch die Reisen in Frankreich konnten am 11. Juli 2020 wieder starten. Die länderspezifischen Reisehinweise des Auswärtigen Amtes sowie behördliche regionale Regelungen beobachten wir sehr aufmerksam, wodurch es zu Anpassungen kommen kann, über die wir rechtzeitig informieren.

tip-online: Die Hochseekreuzfahrt verschiebt den Neustart von Monat zu Monat. Ergibt sich dadurch mehr Nachfrage nach dem Flussprodukt?
Jörg Eichler: Aktuell erfahren wir eine starke Nachfrage nach unseren Städtereisen in Europa. Hierbei kommen uns kurze Anreisewege und Routenverläufe durch zumeist im Schengenraum liegende europäische Staaten zugute. Es ist nicht auszuschließen, dass nun auch Gäste aus dem Hochseebereich vermehrt ihren Gefallen an einer Flusskreuzfahrt finden. Ebenso bieten wir auch für viele Familien mit Kindern, welche in den aktuell schon beginnenden Sommerferien nach einer spontanen Urlaubsreise suchen, eine rundum sichere Alternative.

tip-online: Könnten Sie – die Nachfrage vorausgesetzt – mit voller Kapazität fahren oder lässt sich das mit den neuen Hygienestandards nicht vereinen?
Jörg Eichler: Unsere ersten Reisen fahren wir bewusst mit einer reduzierten Auslastung, um das veränderte Konzept in Ruhe auf alle Belange der Kundenzufriedenheit und Sicherheit zu testen und es gegebenenfalls weiterentwickeln zu können. Die konkrete Auslastung variiert je nach Schiff entsprechend der jeweiligen Gegebenheiten.

Zur Sicherheit: A-ROSA Care-Team 

 

tip-online: Werden Passagiere vor dem Einsteigen auf Corona getestet?
Jörg Eichler: Um den Gästen die bestmögliche Gesundheit und Sicherheit zu gewährleisten und den Urlaub so entspannt und sicher wie möglich zu gestalten, kann nur vollständig gesunden Personen der Zugang zu einem unserer Schiffe gewährt werden. Um dies sicherzustellen, wird allen Gästen im Vorfeld eine Erklärung zur Reisetauglichkeit zugesendet, die bei beim Check−In unterschrieben abgegeben werden muss. Hier wird zudem die Körpertemperatur mittels eines kontaktlosen Infrarot−Thermometers kontrolliert.

tip-online: Welche weiteren Maßnahmen zum Schutz vor Ansteckung wurden gesetzt?
Jörg Eichler: Für uns haben die Gesundheit, Sicherheit und das Wohlbefinden aller Gäste und Crewmitglieder jederzeit höchste Priorität. Deswegen wurde das A−ROSA Care−Team gegründet, welches aus internen und externen Spezialisten besteht. Auf Basis der behördlichen Anordnungen und Empfehlungen des Robert−Koch−Instituts hat es ein umfangreiches Hygiene− und Gesundheitskonzept erarbeitet, welches unter anderem vorsieht, dass überall an Bord ein Mindestabstand von 1,5 Metern eingehalten wird. Die Crew wird durchgängig eine Mund− und Nasen−Bedeckung tragen. Solange die behördlichen Anweisungen dies vorsehen, sind auch die Gäste verpflichtet, auf den Laufwegen im Schiffsinneren Mund und Nase zu bedecken. Zudem wird darauf hingewiesen, die Hust− und Nies−Etikette einzuhalten und die Hände regelmäßig zu waschen und zu desinfizieren. Dafür werden an Bord ausreichend Möglichkeiten zur Verfügung gestellt. Die bestehenden Reinigungs− und Desinfektionspläne wurden noch weiter verdichtet und intensiviert.

tip-online: Haben Passagiere, die jetzt an Bord sind, kurzfristig gebucht oder schon lange im Voraus? Wird künftig noch langfristig gebucht werden?
Jörg Eichler: Wir können sowohl langfristige als auch kurzfristige Buchungen verzeichnen, wobei in den letzten Jahren die langfristigen Buchungen (über 6 Monate vor Reiseantritt) überwiegen. Durch eine inkludierte Reiserücktrittsversicherung bei Buchung einer Reise in der Folgesaison bis zum 30. November des jeweils aktuellen Kalenderjahres bieten wir unseren Gästen damit die nötige Sicherheit, langfristig zu planen. Mit der Möglichkeit im Tarif PREMIUM, alles inklusive einmalig kostenfrei bis 30 Tage vor Reiseantritt umbuchen zu können, bieten wir darüber hinaus auch ein hohes Maß an Flexibilität für eine langfristige Urlaubsplanung.

tip-online: Gibt es supergünstige Preise zum Neustart?
Jörg Eichler: Trotz eines erweiterten Service an Bord wird der ausgeschriebene Katalogpreis die gesamte Saison 2020 über Bestand haben. Zudem wurde die (Super−) Frühbucher−Ermäßigung für Reisen in 2020 und 2021 verlängert. Aktuell befinden sich darüber hinaus auch einige sehr attraktive Angebote unsererseits am Markt.

Routen nach Plan

 

tip-online: Haben sich die Routen durch den Lock-down verändert?
Jörg Eichler: Auf allen Fahrgebieten kann das ursprüngliche Katalogrouting angeboten werden. Die länderspezifischen Reisehinweise des Auswärtigen Amtes sowie behördliche regionale Regelungen werden aufmerksam beobachtet, wodurch es zu Anpassungen kommen kann, über die rechtzeitig informiert werden.

tip-online: Welche Auswirkungen hat die Krise auf das Produkt?
Jörg Eichler: Da für uns die Gesundheit, Sicherheit und das Wohlbefinden aller Gäste und Crewmitglieder jederzeit höchste Priorität haben, wurde, wie bereits erwähnt, eigens das A−ROSA Care− Team gegründet. Wir freuen uns umso mehr, dass wir unseren Gästen den gewohnten A−ROSA Urlaub und damit eine entspannte und sichere Zeit bieten können. Gern begrüßen wir unsere Gäste im Spa−ROSA zu Wellnessanwendungen oder sportlichen Aktivitäten, servieren die Getränke auf dem Sonnendeck und in der Lounge oder verführen sie mit unseren Menüs im Restaurant. Ebenso freuen wir uns, dass wir unseren Gästen das gewohnte Ausflugsprogramm anbieten können. Um den notwendigen Abstand einhalten zu können, haben wir hier die Gruppengrößen für unsere Fahrradtouren, Stadtführungen und Busrundfahrten reduziert.

tip-online: Wird es zu Konsolidierungen bei den Anbietern kommen?
Jörg Eichler: Wir freuen uns sehr, dass wir die schönsten Städte und Landschaften Europas wieder zusammen mit unseren Gästen erleben können und ihnen den gewohnten A−ROSA Urlaub bieten können. Daher gehen wir für unser Unternehmen davon aus, dass wir uns von der aktuellen Situation wieder erholen werden.

Gut aufgestellt für die Zukunft

 

tip-online: Reicht die staatliche Hilfe, die A-ROSA erhalten hat, um durch die Krise zu kommen?
Jörg Eichler: Natürlich haben auch wir als deutscher Marktführer im Bereich der Premium−Flusskreuzfahrten die Folgen der Corona−Pandemie wirtschaftlich zu spüren bekommen. Umso mehr freuen wir uns, dass wir Unterstützung vom Land Mecklenburg−Vorpommern und der OstseeSparkasse Rostock in Form eines Bürgschaftskredits erhalten haben. Mit diesen zusätzlichen finanziellen Mitteln sind wir nun gut für die Zukunft aufgestellt.

tip-online: 2019 war ein Rekordjahr für Flussschiffe. Wann rechnen Sie damit, das Vorkrisenniveau wieder erreichen zu können?
Jörg Eichler: Wir verzeichnen nach wie vor eine sehr starke Nachfrage nach unseren Flusskreuzfahrten. In der aktuellen Zeit legen unsere Gäste einen noch größeren Wert als ohnehin schon, auf einen sicheren und komfortablen Urlaub. Mit unseren Städtereisen, bei denen alles aus einer Hand kommt, bieten wir somit die perfekte Urlaubsform. Daher sind wir zuversichtlich, das Niveau aus dem vergangenen Jahr in absehbarer Zeit wieder erreichen zu können.

tip-online: Kommt das neue E-Motion-Schiff wie geplant?
Jörg Eichler: Derzeit konzentrieren wir uns noch vollkommen auf unseren Restart.


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Foto: tip

Autor/in:

Herausgeberin / Chefredakteurin

Elo Resch-Pilcik, Mitgründerin des Profi Reisen Verlags im Jahr 1992, kann sich selbst nach mehr als 30 Jahren Touristik - noch? - nicht auf eine einzelne Lieblingsdestination festlegen.





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