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Covid-19: Summer Splash abgesagt

Event-Reise-Veranstalter Splashline sagt die Maturareise ersatzlos ab. Man ziehe im Sinne der Kunden und Partner die „Notbremse“, heißt es in der Presseaussendung von Splashline.

Nachdem von der Bundesregierung bzw. den zuständigen Ministerien trotz zahlreicher Interventionen und Anfragen keine verbindlichen Aussagen gekommen wären, habe das Unternehmen ohne „politisches Backup“ diese Entscheidung aus Verantwortung treffen müssen. Damit seien alle konstruktiven Versuche, Summer Splash zu retten, der Covid-19 Krise und deren Auswirkungen zum Opfer gefallen.

Sollte die Regierung bis zum 27. Mai keine adäquaten Hilfestellungen mit konkreten Zusagen geben, werde dies zur Überlebensfrage für das Unternehmen, schreibt Splashline weiter.

Zu wenige Infromationen

„Wir haben seit der Veröffentlichung der Verordnung zum Veranstaltungs-Verbot am 10. März alles versucht, um Informationen und Entscheidungen zur Durchführung der Event-Maturareise ‚Summer Splash‘ zu bekommen. Wir haben vom Kanzler abwärts dazu jedes zuständige Ministerium angeschrieben und mit einzelnen hochrangigen Personen auch persönlich gesprochen. Dennoch haben wir bis heute keine verbindlichen Aussagen, Entscheidungen und Antworten bekommen“, so die Splashline Geschäftsführer Didi Tunkel und Julia Verhounig zum aktuellen Dilemma.

Weiterhin völlig unklar sei, ob bzw. mit welchen Konsequenzen die österreichischen Maturanten in Italien ein- und ausreisen dürften. In Österreich sei jedes kleine Dorffest bis 31.8. untersagt. „Wenn alles stimmt, was wir vom Gesundheitsminister zur Gefährlichkeit des Virus hören, wundert es mich, dass die verantwortlichen Ministerien Massen-Event-Maturareisen von Österreichern im Ausland heuer grundsätzlich zulassen. Jedes Speiselokal ist gegen eine einwöchige Event-Maturareise eine Corona-Hochsicherheits-Zone, was auch der aktuelle Fall einer einzelnen Person im Ausgehviertel Seouls im ‚Vorzeigeland‘ Südkorea zeigt. Ein Mann hat dort vergangenes Wochenende offenbar dutzende Menschen angesteckt und die Regierung zur Schließung von 2.100 Clubs gezwungen“, so Tunkel weiter.

Absage unausweichlich

Mit dem heutigen Tag sei der Moment gekommen, wo eine Durchführung der Reise auch aus zeitlichen und logistischen Gründen auf einem qualitativ hochwertigen und sicheren Niveau nicht mehr möglich ist. Zudem würden die bis jetzt bekannten Vorgaben der italienischen Regierung an die Hotelbetreiber die Durchführung einer Event-Maturareise in Italien de facto unmöglich machen.

„Wir müssen diesen Schritt – mit allen Konsequenzen – aus Verantwortung jetzt gehen. Es geht nicht nur um uns als Unternehmen, es hängen zahlreiche Lieferanten, MitarbeiterInnen, DJs und KünstlerInnen an dieser Entscheidung, sie alle brauchen Planungssicherheit in einer ohnehin schon sehr schwierigen Zeit. Das gilt insbesondere für unsere langjährigen Wirtschafts- und Medienpartner, die sich Klarheit wünschen, verdienen und nun von uns bekommen“, so Didi Tunkel, für den eine alternative Durchführung oder eine Verschiebung von ‚Summer Splash‘ nicht in Frage kommen.

Aus einer Umfrage unter den gebuchten Maturanten wisse Splashline, dass sie eine Verschiebung mehrheitlich ganz einfach nicht interessiert. Im Herbst oder gar nächstes Jahr seien sie schon in ganz anderen Lebenssituationen.

Herausfordernde wirtschaftliche Lage

Wirtschaftlich sei die Situation mehr als herausfordernd, nachdem Splashline im heurigen Geschäftsjahr (1. Okt. – 30. Sept.) aufgrund der Covid-19 Verordnungen alle Events absagen musste und 1,8 Mio. EUR Ausgabe null Euro Einnahmen gegenüberstehen würden. „Wir haben sämtliche Kundengeldrückzahlungen für vorangegangene abgesagten Eventreisen („ÖBB S´cool“, „Sound Everest Winterfestival“) aus der eigenen Liquidität gestemmt. Die 100%ige Rückzahlung der Summer Splash Anzahlungen an die Kunden ist sichergestellt, wir sind auf alle Szenarien entsprechend vorbereitet. Im schlimmsten Fall werden die Anzahlungen über die Insolvenzversicherung, die gemäß Reisebürosicherungsverordnung jeder österreichische Reiseveranstalter verpflichtend haben muss, zurückbezahlt. An das möchten wir heute noch nicht denken. Jedoch drängt die Zeit, da man lt. Pauschalreisegesetz für die Rückzahlung der Anzahlungen nur 14 Tage Zeit hat. Ob Splashline als Unternehmen das überlebt, liegt nun in der Hand ihrer Interessensvertretung in der Wirtschaftskammer und der Regierung. Alle bis jetzt im Allgemeinen angebotenen Unterstützungs-Maßnahmen sind in unserer Situation bzw. für unser Business als Event-Reise-Veranstalter wirkungslos. Wenn wir bis 27. Mai keine verbindlichen Zusagen haben, müssen wir gemäß der Sorgfaltspflicht eines ordentlichen Kaufmannes handeln und die Konsequenzen unseres verantwortungsvollen Handelns selbst tragen“, so Didi Tunkel und Julia Verhounig abschließend. (red)


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Foto: privat

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Redakteur / Managing Editor

Dieter ist seit fast 25 Jahren wichtiger Teil des Profi Reisen Verlag-Teams. Fast jedes geschriebene Wort, das die Redaktion verlässt, geht über seinen Schreibtisch.





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