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WKO übt vernichtende Kritik an der Pauschalreiseverordnung

Knapp vor Inkrafttreten des Pauschalreisegesetzes veröffentlichte das Ministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort den Entwurf zur neuen Reisebürosicherungsverordnung (nunmehr Pauschalreiseverordnung) – mit enormer Verzögerung.

In zahlreichen Gesprächen seit Anfang 2017 – auch mit den Verantwortlichen im Ministerium - unter umfassender Einbindung der Branchenverbände ÖRV und ÖVT, haben sich die Branchenvertreter geschlossen gegen die geplante Erhöhung der Absicherungssumme auf fast das Dreifache ausgesprochen, so der Fachverband der Reisebüros in der WKO.

Unmögliche Forderung

Bereits vor geraumer Zeit präsentierte das Ministerium seine Pläne zur Pauschalreiseverordnung. Darin vorgesehen war eine Erhöhung der Absicherungssummen auf 30 % vom abzusichernden Umsatz. Für den Fachverband kam äußerstenfalls eine Erhöhung auf maximal 14 % vom abzusichernden Umsatz in Frage.

„Dies wurde auch in verschiedenen Gesprächen und zuletzt in einem persönlichen Gespräch mit dem zuständigen Kabinettsmitarbeiter deutlich gemacht. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass die Schadensfälle für die Republik aufgrund einer Unterversicherung in den letzten Jahren mehr als überschaubar waren, ist eine weitergehende Erhöhung absolut nicht gerechtfertigt“, so die WKO in ihrer Aussendung wörtlich.

Der anhaltende Widerstand durch den Fachverband und der anderen Branchenverbände während der Periode dreier(!) Minister habe bewirkt, dass es „nur“ zu einer Erhöhung auf 20% gekommen ist, sei diese noch immer viel zu hoch. Dies vor allem auch deshalb, weil im Entwurf zusätzlich bereits eine Sonderregelung für die Absicherung von Spitzenmonaten vorgesehen ist.

Gefährdung für die Veranstalter-Branche

„Eine Erhöhung von 12 auf 20 % vom abzusichernden Umsatz bedeutet für den Großteil der Reiseveranstalter eine Erhöhung der Absicherungssumme um 67 %. Die damit verbundene massive Erhöhung bei den Versicherungsprämien bzw. Kosten für Bankgarantien wird für viele Unternehmen betriebswirtschaftlich eine Spirale nach unten bedeuten.“, zeigt sich Felix König, Obmann des Fachverbandes der Reisebüros, verärgert.

Besonders enttäuschend sei, dass nach einer Bearbeitungszeit von einem Jahr nun ein Entwurf präsentiert werde, der abgesehen von den nicht akzeptablen Prozentsätzen mit einer Reihe von Mängeln behaftet sei. Die Jubelmeldungen in der Presse seitens des Ministeriums seien deshalb keinesfalls angebracht. Vielmehr seien – wie in der Stellungnahme des Fachverbandes aufgezeigt - dringend Nachbesserungen notwendig, damit es zu keiner nachhaltigen Schädigung der Reisebürowirtschaft komme, so König. (red)


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Foto: privat

Autor/in:

Redakteur / Managing Editor

Dieter ist seit fast 25 Jahren wichtiger Teil des Profi Reisen Verlag-Teams. Fast jedes geschriebene Wort, das die Redaktion verlässt, geht über seinen Schreibtisch.




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