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UNESCO erweitert Welterbe-Liste


Mit 26 neuen Einträgen hat die UNESCO die Zahl der Welterbe-Stätten gestern auf 1.007 erhöht. Neu dabei sind u.a. das Okavango Delta in Botswana, die Höhlen von Maresha und Beit Guvrin in Israel sowie die Van Nellefabriek in Rotterdam.

Die 38. Versammlung des UNESCO Welterbe-Komitees findet derzeit in Doha, Qatar, statt. Von 15. bis 25. Juni entscheidet die internationale Organisation unter dem Vorsitz von Sheikha Al Mayassa Bint Hamad Bin Khalifa Al Thani über die Aufnahme einzigartiger Sehenswürdigkeiten in die Welterbe-Liste. Von den 26 Neueinträgen sind 21 kulturelle Erbe, vier Naturerbe und zwei gemischte. Darüber hinaus wurden vier bestehende Welterbe-Stätten regional erweitert. Hier ein kurzer, subjektiver Auszug der spannendsten „Newcomer“:

Flussdelta und Höhlenmalerei

Der tausendste Eintrag als UNESCO-Welterbe geht an Botswana mit dem Okavango Delta. Das Marschland ist eines der wenigen Delta-Systeme, die nicht ins Meer münden. Zu den einzigartigen Charakteristika zählt, dass die jährliche Überflutung in der Trockenzeit stattfindet. Flora und Fauna haben ihren Biorhythmus darauf abgestimmt. Im Okavango-Delta leben stark gefährdete Tierarten wie Gepard, weißes und schwarzes Nashorn, Afrikanischer Wildhund und Löwe.

Ebenfalls als einzigartig erachtet wurden die Höhlenmalereien in Pont d’Arc im französischen Ardèche. Auf einem Kalksteinplateau im Süden Frankreichs sind die frühesten und am besten erhaltenen figurativen prähistorischen Malereien der Welt zu finden. Mehr als 1.000 Darstellungen mit menschlichen und tierischen Motiven wurden bisher inventarisiert. Derzeit wird an einer Nachbildung des Originals gearbeitet, die im April 2015 einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden soll.

Höhlenstadt und Industriekomplex

Als „Stadt unter der Stadt“ werden die Höhlen von Maresha und Bet Guvrin in Judäa, Israel, bezeichnet. Das weit verzweigte Höhlensystem, das von Menschenhand unter den Zwillingsstädten angelegt wurde, bezeugt einen historischen Zeitraum von rund 2.000 Jahren, von der Eisenzeit bis zu den Kreuzzügen.

Die Van Nellefabriek wurde in den 1920er Jahren in der Industriezone nordöstlich von Rotterdam errichtet. Sie gilt als eine der Stilikonen der Industrie-Architektur des 20. Jahrhunderts. Die Fassaden des Fabrikkomplexes bestehen größtenteils aus Stahl und Glas. Nach außen hin offen und mit reichlich Tageslicht wurde die Fabrik als Symbol der modernen und funktionellen Kultur der Zwischenkriegszeit bewertet.

Bedrohtes Welterbe

Ein doppelter Eintrag – als Welterbe und als Gefährdetes Welterbe – wurde dem palästinensischen Dorf Battir, im Südwesten Jerusalems, zugestanden. Das Komitee trug mit seiner Entscheidung dem „sozio-ökonomischen und geopolitischen Wandel“ Rechnung, der unwiederbringliche Zerstörung mit sich bringen könnte. Konkret geht es dabei um den Sicherheitswall zwischen Israel und den besetzten Gebieten, dessen Verlauf bis heute sichtlich noch nicht endgültig entschieden ist. Battir ist für seinen Terrassen-Anbau samt ausgeklügeltem Bewässerungssystem bekannt, das auf die Antike zurückgeht.

Einen Überblick über alle Neueinträge finden Sie auf http://whc.unesco.org/ (red.)


  UNESCO, Welterbe, Botswana, Niederlande, Frankreich, Israel, Palästina


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Foto: tip

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Herausgeberin / Chefredakteurin

Elo Resch-Pilcik, Mitgründerin des Profi Reisen Verlags im Jahr 1992, kann sich selbst nach mehr als 30 Jahren Touristik - noch? - nicht auf eine einzelne Lieblingsdestination festlegen.





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