Für Thomas Cook Austria-Boss Ioannis Afukatudis ist dies der richtige Schritt in die „andere Welt, in denen sich die Reisebüros jetzt wieder finden“. In Zukunft werde bei Thomas Cook und Neckermann Reisen viel mehr dynamisch produziert, um noch genauer auf die Bedürfnisse der Kunden eingehen zu können, und sieht dies als Chance für die Reisebüros.

„Wir arbeiten mit Hochdruck an der Weiterentwicklung unseres Geschäftsmodells in Österreich und die ersten Ergebnisse spiegeln sich bereits im Programm für den nächsten Winter wider“, meint Afukatudis. „Durch den Einsatz neuer Technologien können wir unser Hotel- und Flugangebot massiv erhöhen und senken gleichzeitig unser Risiko, da wir weniger Garantien eingehen müssen.“

Im Mai startete zunächst auf Mallorca die Produktion direkt im Zielgebiet. Dort sorgt ein neu gebildetes Team im Kontakt mit Hoteliers und mit Hilfe einer neuen Software für eine direkte Anbindung von Hotels an das Reservierungssystem der Thomas Cook-Veranstalter. Mehr als 1.000 zusätzliche Häuser können so den Kunden allein in Spanien und Portugal geboten werden. Diese Hotels sind nicht im Katalog, sondern ausschließlich über die Vertriebssysteme in den Reisebüros oder im Internet buchbar. „Wir verbinden die Qualitätsansprüche und Standards des klassischen Veranstalters mit der neuen Technologie; oder kurz gesagt: Neue Technik plus alte Stärken, das ist der Veranstalter von morgen.“ Mit sämtlichen Hotels, die direkt angebunden werden, bestehen Verträge und für sie gelten die gleichen Qualitätsvorgaben wie für die Kataloghotels. „Diese Entwicklung hat eine Zeit gedauert, doch ab nun wird der Kunde und auch das Reisebüro profitieren, weil wir diese neuen Produkte an den Counter bringen“, versucht er den Reisebüros die Scheu und Vorurteile gegenüber der dynamischen Produktion zu nehmen.

Erfolgreich im Sommer

Grundsätzlich ist der Sommer für Thomas Cook und Neckermann Reisen sehr gut gelaufen. „Wir holen Marktanteile zu uns, und unser Wachstum ist profitabel“, bringt es Afukatudis in einem Satz auf den Punkt. Mit Abstand die wichtigste Sommerdestination war für den Veranstalter auch in diesem Jahr Spanien. Die Türkei löste Griechenland auf der zweiten Position ab. Das hatte einerseits mit der gesteigerten Nachfrage nach Türkei-Reisen und die erfolgreiche Etablierung von Öger Tours in Österreich, und andererseits mit den schlechten Nachrichten über Griechenland zu tun. „Die Nachfrage nach Griechenland war sehr stark abhängig von der Berichterstattung in den Medien: schlechte Nachrichten - schlechte Buchungslage; bessere Nachrichten – bessere Buchungseingänge.“ Im April und im Mai sei die Situation "wirklich desaströs" gewesen, nun habe sie sich "stark verbessert". "Wir werden die guten Zahlen des Vorjahres nicht erreichen, aber das Leben geht weiter", sagte Afukatudis. Im Vorjahr lagen die Griechenland-Buchungen zweistellig im Plus. "Wir haben heuer sehr viel in der Vorsaison verloren, in der Frühbucherphase, und das konnten wir einfach nicht aufholen - das kann man nicht." Im Juli und im August habe Thomas Cook wieder Normalpreise erzielt.

Im Winter in die Ferne

„Wir hatten noch nie so viele Fernreisengäste wie in diesem Jahr und auf dieser erfolgreichen Basis bauen wir für den Winter auf“, Afukatudis. Jeweils fast 3.000 Hotels bieten Neckermann Reisen und Thomas Cook auf der Fernstrecke, das sind rund 80% mehr als im vergangenen Winter. Besonders hervorzuheben ist auch der neue Direktflug der Condor ab Wien nach Varadero ab 2. November 2012 immer freitags. Weiter besteht auch die Verbindung mittwochs direkt in die Dominikanische Republik. Erweitert und relauncht wurde aufgrund der starken Nachfrage auch das Berge- und Schnee-Angebot in Österreich. Thomas Cook steigt damit verstärkt in das Österreich-Geschäft ein und hat sein Angebot im Neckermann Reisen-Katalog „Berge und Schnee“ um 20% erweitert. Auch die Frühbuchervorteile konnten ausgeweitet werden, so dass Urlaub im kommenden Winter für Frühbucher günstiger wird.

Neben der Ausweitung des Angebots und der Direktanbindung von neuen Leistungsträgern treibt Thomas Cook die Differenzierung der Produkte voran. In den Katalogen bilden künftig die Hotels, die exklusiv unter Vertrag stehen oder bei den Gästen am beliebtesten sind, den Schwerpunkt. Diese Häuser werden mit Konzeptprodukten wie den in diesem Sommer eingeführten Erlebniswelten angereichert. „Im kommenden Winter ergänzen wir sie um die vitalwelt, ein Betreuungskonzept, das sich an ältere Reisende richtet.“ Für die Best Ager haben die Veranstalter von Thomas Cook ihr Angebot in der kommenden Wintersaison generell deutlich erweitert. Aufenthalte ab vier Wochen Dauer sind in allen Hotels und in allen Zielgebieten flexibel buchbar. In 751 Hotels gibt es Langzeit-Incentives und -rabatte, mit denen Gäste bis zu 25% sparen können. (red)