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Luftfahrt: Kein Öl mehr!

Die Luftfahrtbranche forscht nach alternativen Treibstoffen, um vom Öl weniger abhängig zu sein.

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) wird künftig mit vier Partnern untersuchen, wie aus Erdgas gewonnene Treibstoffe im großen Maßstab Verkehrsflugzeuge antreiben können. Ein entsprechender Vertrag wurde heute, Dienstag, in Doha unterzeichnet, wie das DLR mitteilte.

Ein Airbus A340 der Qatar Airways, dessen Tanks zur Hälfte mit synthetischen Treibstoff befüllt waren, flog laut DLR gestern, Montag, von London nach Katar. Es sei der erste reguläre Linienflug mit so einer Mischung gewesen. Die Weiterentwicklung von GTL (Gas to Liquid) schlage eine Brücke zu einer neuen Generation von Biokraftstoffen, erklärte der Direktor des DLR-Instituts für Verbrennungstechnik, Manfred Aigner.

Auch mit Biokraftstoffen wird bereits experimentiert. Eine B747 der Air New Zealand absolvierte vergangenen September einen Testflug, bei dem die vier Triebwerke mit einer Mischung aus herkömmlichen Kerosin und Öl aus nachhaltig angebauten Jatropha-Pflanzen angetrieben wurden. Ein Ergebnis: Der Einsatz dieses Gemischs würde den Verbrauch auf einem Interkont-Flug über 11.000km um 1,2% oder rund 1,4 Tonnen Treibstoff reduzieren, teilte Air New Zealand im Juni mit.

Das DLR untersucht in den nächsten drei Jahren gemeinsam mit Shell, dem Technologiezentrum Qatar Science & Technology Park, der dortigen Texas A&M University und dem Triebwerkshersteller Rolls Royce zunächst einmal den optimalen Einsatz von GTL. In Katar soll der Treibstoff den Angaben zufolge ab 2012 bereits in kommerziellen Mengen von einer Million Tonne pro Jahr hergestellt werden. Der Flugverkehr könne dank der so gewonnen Unabhängigkeit vom Öl weiter wachsen, sagte Aigner. Zugleich rücke der Einsatz von BTL (Biogas to Liquid)-Treibstoffen in greifbare Nähe.

Das Potenzial für alternative Treibstoffe ist groß. Airbus hält es für möglich, dass der Anteil im Jahr 2025 schon ein Viertel der Gesamtmenge betragen könnte. Die Lufthansa etwa hat sich zum Ziel gesetzt, 2020 einen Anteil von 5 bis 10% Beimischung zum Kerosin zu erreichen. (red/ag)

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